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Moviebase Devil on the Mountain - Teuflische Bedrohung

Devil on the Mountain - Teuflische Bedrohung
Devil on the Mountain - Teuflische Bedrohung

Bewertung: 10%

Userbewertung: 20%
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Originaltitel: Sasquatch Mountain
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 13.06.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 93 Minuten
Studio: Mondo Entertainment
Produktionsjahr: 2006
Regie: Steven R. Monroe
Drehbuch: Michael Worth
Darsteller: Lance Henriksen, Cerina Vincent, Michael Worth, Rance Howard, Craig Wasson, Tim Thomerson, Raffaello Degruttola, Karen Kim, Chris Engen, Frank Rivera, Melanie Monroe, Kate Connor, Alex Ballar, Candace Raquel, Bob Harter, David Keller, Jamie Gannon, Tiny Ron, Denise Kerwin, Carol Schneider

Ein schicksalsschwerer Autounfall führt eine Gruppe Bankräuber mit Erin zusammen, einer jungen Frau, die ihrem Ehemann den Rücken gekehrt hat und ein neues Leben beginnen will. Die Diebe nehmen sie ohne mit der Wimper zu zucken als Geisel; nach einer Schießerei mit Gesetzeshütern flüchten sie in die Berge Arizonas, in deren Wäldern sie nicht nur auf Chase Jackson treffen, einen wortkargen, verwitweten Truckfahrer, sondern eine unheimliche Bedrohung, der sie nur mit vereinten Kräften begegnen können …

Diese Bedrohung ist das Resultat eines Skriptes sowie einer Regie, die schon nach wenigen Minuten Film eines unmissverständlich klar macht: hier hat man entweder einen Aprilscherz oder eine Trashbombe vor sich. Da der April als Option ausscheidet, wird die Wahl eng. Was immer Lance Henriksen, Sci-Fi- und Horrorfans z.B. als Android „Bishop“ aus Cameron´s „Aliens – The Return“ oder als Star der Mystery-TV-Serie „Milennium“ im Gedächnis geblieben, dazu bewogen haben mag, hier mitzuwirken – er ist in jedem Fall eine Art Strohhalm, an den man sich klammern bzw. auf dessen nächsten Auftritt man sich „freuen“ kann, um die doch recht nervenaufreibende Zeit dazwischen zu überstehen.

Denn die sogenannte „teuflische Bedrohung“ in Form eines zotteligen Bergbewohners, besser bekannt als „Bigfoot“, sorgt leider für keinerlei Gänsehaut, Bissspuren an Fingernägeln oder erhöhten Herzschlag, sondern weckt eher Erinnerungen an einen populären Film aus dem Jahre 1979, in dem ein aufrecht gehender Cocker Spaniel an der Seite eines draufgängerischen Raumpiloten gegen galaktische Planwirtschaftler und Kommunikationsüberwachungsgesetzvollstrecker kämpfte. Allerdings mutet das haarige Untier aus Steven R. Monroes filmischer Massenkarambolage eher an wie ein Chewbacca nach zwei Tagen Schlammrobben oder ein grummelnder Basketballspieler, der sich aus Jux und Dollerei in einen Frottéeteppich gewickelt hat.

Die Kamera schafft es auch nicht eine Minute lang, eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, wenigstens die eine oder andere interessante Einstellung zu liefern oder für spannende Blickwinkel zu sorgen. Stattdessen schwenkt, wackelt, hibbelt und gähnt sie durch die Settings. Überdies sind die Auftritte des pelzigen Schnuffelmonsters so verhuscht, unscharf und diffus, daß man sie ebenso gut ganz hätte rausschneiden können. Man wollte die Sache wohl spannender gestalten, indem man das Wesen zunächst nur andeutet; stattdessen wirkt es dilettantisch und zum Schreien komisch. Die Handlung selbst ist selten hanebüchen und schlecht konstruiert. Nicht, dass die Idee per se mies wäre - es soll schon vorgekommen sein, dass heute weltberühmte Regisseure es am Anfang ihrer Karriere geschafft haben, aus eigentlich beknackten Geschichten große Erfolge zu machen. Eine Gruppe junger Leute in einer Hütte im Wald, die ein Buch in die Finger bekommen und einen blutrünstigen Dämon wecken? Klingt auch nicht gerade sehr einfallsreich.

Was Sam Raimi aber trotz geringen Budgets aus dieser Ausgangssituation gemacht hat, mit originellen szenischen Einfällen, rasanter Kamera und komödiantischen Purzelbäumchen, wird heute nicht ganz zu Unrecht als „Kult“ des Horrortrash gefeiert. Diese Qualitäten fehlen „Devil On The Mountain“ leider völlig. Durch nichts zu entschuldigen aber ist die Synchronisation. Auf der uns überlassenen DVD gab es leider nur die deutsche Tonspur, ein Vergleich mit dem Original war also nicht möglich. Die deutschen Texte sind mehr als einmal unfreiwillig komisch. Als die den Bankräubern nachstellenden Polizisten im Wald einen Toten finden  - eines der Opfer des garstigen Fellträgers - gibt es dann z.B. Perlen wie diese zu hören: „Ist das eine echte Person? Ein toter Mann. Wir haben einen richtigen Toten!“.

Oder: „Wo sind die Hunde “ - „Ich mußte sie zum Tierarzt bringen, um ihre Zähne zu säubern“. Wer schreibt solche Dialoge? Des Weiteren hätte es durchaus die Möglichkeit gegeben, für Klangräume zu sorgen, die den Settings angemessenen sind. Eine Gruppe Menschen, die sich auf einer Waldlichtung unterhält, dabei aber klingt, als hätte sie Wange an Wange ihre Zeilen in einer Passfotokabine eingesprochen, ist schlicht und ergreifend ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Studio, das etwas auf sich hält und als professionell gelten will, sollte eigentlich wissen, dass es heutzutage beileibe nicht mehr die Welt kostet, mittels einiger qualitativ hervorragender, bezahlbarer Effektplugins für die digitale Audiobearbeitung sehr überzeugende Ambiente zu erstellen.

Dasselbe gilt für die Sprecher. Auffällige Pausen mitten in den Sätzen zu machen, um lippensynchron zu bleiben, dann aber immer noch herzhaft danebenzuhauen wie in einem dieser Werbeclips auf Shopping-TV-Kanälen - sowas darf einfach nicht passieren. Schon klar, dass Produktionen dieser Größenordnung nicht das Kleingeld besitzen, um die Synchronsprecher von Bruce Willis, Al Pacino oder Julia Roberts vor das Mikro zu locken; dennoch wäre hier ganz sicher mehr möglich gewesen. Auf diese Art wird selbst einem Film dieser Qualität letztendlich nur noch mehr geschadet. Schade auch, dass Haupdarstellerin Cerina Vincent, die hier Erin verkörpert (Genrezugeneigten außerdem  z.B. aus Eli Roths „Cabin Fever“ bekannt), schauspielerisch schwach bleibt. Sie ist zweifellos eine extrem aparte, bildhübsche Person mit einer hochexplosiven erotischen Ausstrahlung. Wenn obendrein herausragende darstellerische Qualitäten hinzukämen, hätten Frauen wie Eva Mendes und Co. allen Grund zum Fürchten.
 
Es gibt im Wesentlichen zwei Arten, diesen Film zu sehen: man kann sich über das grottige Werk aufregen - oder aber, es im Kreise guter Freunde nach einer Grillparty unter Zuhilfenahme spannungs- und anspruchslösender, ethanolhaltiger Erfrischungsgetränke als Trashgranate zum Wegschreien konsumieren. Euer Durst entscheidet.

>> verfasst von Axel Krauss

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