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Moviebase Underground

Underground
Underground

Bewertung: 6%

Userbewertung: 10%
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Originaltitel: Underground
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 15.08.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 91 Minuten
Studio: Intense Productions / Sunfilm
Produktionsjahr: 2007
Regie: Chee Keong Cheung
Drehbuch: Oliver Morran, Chee Keong Cheung
Darsteller: Zara Phythian, Mark Strange, Nathan Lewis, Joey Ansah, Leon Sua, Glenn Salvage, Beau Fowler, Shane Steyn, Liang Yang, William Mickleburgh, Scott Houston, Chris Smith, Fidel Nanton, Danny John-Jules, Gary Webster

Tief im Untergrund lauert bekanntlich das Böse, etwas, was nicht ans Tageslicht gelassen werden sollte. Umso erfreulicher, dass UNDERGROUND sich direkt nach diesem Ort benennt und am besten auch dort geblieben wäre. Nun hat es der Silberling aber doch in die menschliche Welt geschafft und wird sehnlichst darum betteln müssen, überhaupt einen Zuschauer auf seine Seite ziehen zu können und ihn zur Ansicht zwingen. Denn freiwillig sollte man sich das Werk von Drehbuchautor und Regisseur Chee Keong Cheung auf keinen Fall antun.

Die Geschichte ist so unfassbar platt und stumpf, dass selbst Lommels „The Tomb“ dagegen fast schon wie ein bahnbrechender Streifen wirkt. In UNDERGROUND geht es nämlich einzig und allein um die Austragung von Kämpfen – da ist es auch egal und fast schon ein wenig traurig, dass sich hier Kämpfer, die schon im „Bourne Ultimatum“ ihre Fähigkeiten zeigten, die Rübe einschlagen. Wirklich unglaublich, wie belanglos ein Film sein kann. Zu Beginn stehen dort zwölf Kämpfer mit so charismatischen Namen wie „Nathan, der Ex-Verurteilte“, „Father Salvage, der Priester“ oder „Liang, der Ausländer“. Selbst eine Dame lässt die Fäuste sprechen. Aber die zwölf Geschworenen kämpfen nicht nur gegeneinander – sie sind auch Teil eines Spiels der mächtigen Bosse. Die dürfen nämlich immer schön viel Zaster auf die Schützlinge setzen. Zunächst liegt der Einsatz bei schlappen 200.000 US-Dollar. Und dann wird gekämpft. Und wie das bei Wettstreiten nun mal so ist, scheidet der Verlierer aus dem Turnier aus. So zieht sich die Handlung von UNDERGROUND einfach öde durch die verschiedenen Kämpfe. Kampf, Bosse reden, Kampf, Bosse reden, Kampf… Und so weiter und sofort. Wenn man wenigstens ein Steuermodul in Händen halten würde und die Kloppergemeinschaft selbst dirigieren könnte, hätte diese lahme Kiste wohl einen Hauch von Spaß gemacht.

Den Charakteren Tiefe zu verleihen versuchte Chee Keong Cheung, indem er vor jedem Fight das jeweilige Prügelpärchen vorstellt. Das hat ein bisschen was von „Deutschland sucht den Superstar“, nur das bei UNDERGROUND eben nicht der schlechteste Sänger, sondern der dümmste Fighter mit den größten Anabolika-Muskeln gesucht wird. „Fight Club brutal“ prangert auf dem DVD-Cover und wer sich vor solchen Vergleichen nicht scheut, hat Finchers großartiges Werk wohl einfach nicht verstanden. Wenn man den Untergrund dann auch noch mit Fakten wie „Keine Drähte, keine Kameratricks, kein doppelter Boden“ anpreist, dabei aber leider auch auf Dinge wie eben Sinn, Story und Kreativität vergisst, muss man sich als Filmemacher wahrlich nicht wundern, wenn der Großteil der Zuschauer wohl ziemlich fix auf die Playstation umsteigen wird.

Das Ding erstreckt sich in Runde Eins auf sechs Kämpfe, in Runde Zwei dürfen dann die Sieger aus Runde Eins gegeneinander antreten, in der dritten Runde in einem „Alle gegen Alle“-Fight dann eben die Gewinner der letzten Runde (diesmal mit einer Verschärfung: Waffen dürfen jetzt benutzt werden, um den Gegner kalt zu machen) und so weiter bis schließlich der King of Kampf übrig bleibt und sich wie ein Honigkuchenpferd freuen darf. Na, wenn das mal nichts ist. Und damit auch der Zuseher nach einer Runde nicht vergisst, wie die Fights aussahen und ausgegangen sind, gibt’s am Ende nochmal alle Prügeleien im Schnelldurchlauf – jedoch wird keine Telefonnummer zum Voten eingeblendet. Selbstverständlich wechseln einige der Prügelknaben im Laufe des Films auch auf die andere Seite ins Jenseits über. Und so schwer es für die zurückbleibenden Familien der Protagonisten dann auch werden mag, Mitgefühl werden weder Kämpfer noch Angehörige vom Betrachter ernten.

Kunst kann man in UNDERGROUND wahrlich keine erkennen. Und so toll die trainierten Menschen da auch ihre guten Moves zeigen: Das reicht nicht aus. Hier hatte jemand einfach nur Spaß daran zu sehen, wie sich Menschen gegenseitig verprügeln und bluten lassen und offenbar vergessen, dass man dafür heutzutage keinen Film mehr benötigt, sondern einfach nur die Tageszeitung aufschlagen muss. Allein aufgrund dieser Tatsache ist Chee Keong Cheung ein völlig überflüssiger Streifen gelungen, den die Welt über dem Untergrund wirklich gar nicht braucht. Anderthalb Stunden Kampforgien, ohne Inhalt, ohne Hintergrund, ohne Sinn. Ganz, ganz tief im Innersten einer Recyclingtonne wollen wir dieses hirnrissige Machwerk verstauen – nachdem wir ordentlich auf den Silberling eingeprügelt haben.

Und die Moral von der Geschicht‘: Böse Buben prügeln sich, uns interessiert das aber nicht. Let’s get ready to sleep.

>> verfasst von Janosch Leuffen 

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