Spread the love

Moviebase Break

Break
Break

Bewertung: 45%

Userbewertung: 50%
bei 2 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Break
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 87 Minuten
Studio: Praetoria Productions
Produktionsjahr: 2008
Regie: Matthias Olof Eich
Drehbuch: Matthias Olof Eich
Darsteller: Ralph Willmann, Marina Anna Eich, Sebastian Badenberg, Patrick Jahns, Meelah Adams, Lili Schackert, Esther Maass, Thelma Buabeng, Annette Kreft, Christian Jungwirth

Es ist keine allzu neue Erkenntnis: Der europäische Backwoods-Horror hat Konjunktur. Was die Amerikaner vor ungefähr dreißig Jahren mit verstörenden Trips à la ″Texas Chainsaw Massacre″ und ″Muttertag″ vormachten, scheint jetzt endlich auch auf dem ″alten Kontinent″ angekommen zu sein. Allein im vergangenen Jahr unternahmen die Franzosen (″Frontiers″), die Norweger (″Rovdyr - Manhunt″) und die Engländer (″Eden Lake″) blutige, zynische Ausflüge in ihr jeweiliges Hinterland, um dort auf das dümmlich grinsende, zurückgebliebene Gesicht des Bösen zu stoßen. Hinterwäldler also, die mit Vorliebe Jagd auf junge, gut aussehende Menschen machen. Nun springt wenig überraschend mit dem Film "Break″ auch die deutsche Horror-Szene auf den Zug auf. Doch anstatt den europäischen Vorbildern zu folgen und das eigene Land unter die Lupe zu nehmen, wirft Regisseur und Drehbuchautor Matthias Olof Eich - möglicherweise in Anlehnung an die Wurzeln des Genres - einen Blick auf die amerikanischen Rocky Mountains. Mit teilweise bizarren Folgen.

Um den größten Schwachpunkt des Filmes gleich vorweg zu nehmen: Nichts, aber auch wirklich gar nichts an ″Break″ ist originell. Jede Einstellung, jede Dialogzeile und jede inhaltliche Wendung hat man irgendwo schon einmal gesehen. Der Verlauf der Handlung lässt sich bereits in den ersten Filmminuten vorhersagen. Bei einer derart formelhaften Inszenierung stellt sich natürlich die Frage, warum sich die Verantwortlichen nicht wenigstens irgendetwas ausgedacht haben, das ″Break″ als etwas Besonderes auszeichnet, und wenn es tatsächlich nur die Verlegung des Schauplatzes nach Deutschland gewesen wäre. Aber gut, auch damit wären sie nicht die Vorreiter gewesen, Schlingensiefs "Deutsches Kettensägenmassaker″ sei Dank.

Dennoch: Ein Update der deutschen Backwoods-Thematik wäre im sechzigsten Jubiläumsjahr der Bundesrepublik und andauernden Ost/West-Diskussionen sicherlich interessant gewesen. Was Eich stattdessen macht, ist in seiner Absurdität schon fast wieder anerkennenswert: Der Film, der im Oberammergau gedreht wurde, wird schlichtweg als amerikanischer Film ausgegeben. Das bedeutet, dass größtenteils deutsche Jungschauspieler im schönsten Schulenglisch parlierend mit amerikanischen Autos durch die bayrischen Berge cruisen und einfach so tun als wären sie so amerikanisch wie Donuts und die Freiheitsstatue. Dass diese Vorgehensweise durchaus peinlich anmutet, kann man sich wohl vorstellen.   

Dabei soll hier gar nicht auf die nicht unbedingt berrauschende amerikanische Aussprache der Schauspieler eingegangen werden, denn auch wenn diese besser wäre, wäre stets eindeutig: Das sind Deutsche, die so tun, als wären sie Amerikaner. Konkret handelt es sich um vier junge Frauen, die ein Wochenende in der unberührten Natur der Rocky Mountains verbringen wollen. Bereits auf dem Weg zum Campingplatz treffen sie einen unfassbar hässlichen, debil-lüstern drein blickenden Hinterwäldler, über den sich freilich zunächst nur amüsiert wird. Nicht mehr, als sein nur unwesentlich intelligenterer Kumpel und er der ersten der vier Freundinnen mit einem Pfeil die Kamera ins Auge nageln. Was folgt, ist die erwähnte formelhafte Abhandlung der typischen Geschehnisse: Eine der Frauen wird gefoltert und ermordet, der Rest versucht möglichst blutig gegen die Hillbillys zurückzuschlagen. Hätte man die ganze Chose nicht schon hundertfach gesehen, käme hier mit Sicherheit auch Spannung auf, denn sowohl Kameraführung, Schnitt und Gore-Effekte können sich durchaus sehen lassen. Äußerst negativ fällt allerdings der Score auf, der mehr an die Untermalung eines Fantasy-Game-Boy-Spiels erinnert.

Ein weiteres Problem ist die unklare Motivation von ″Break″. Will die deutsche Produktion nun als reiner Partyfilm mit den überzogenen Gewaltszenen unterhalten oder doch ein knallharter, zynischer Streich sein, der schwer im Magen liegen bleibt? Beide Ziele bleiben unerreicht, Ansätze sind allerdings in beiderlei Hinsicht zu finden. Die Figur des glatzköpfigen Kannibalen ist zum Beispiel ein derart albernes, kein bisschen bedrohliches Element des Films, welches eher für eine ironische Überzeichnung der Genre-Konventionen spricht. Eine ziemlich widerliche Vergewaltigungsszene lässt einem das Lachen hingegen schon wieder im Halse stecken bleiben.   

Im Gegensatz zu anderen deutschen Independent-Produktionen aus dem Bereich des Horrors wirkt ″Break″ weder billig noch lieblos, sondern überzeugt vom Produktionsdesign bis hin zur Ausstattung. Mit der unsäglichen ″Deutsche spielen Amerikaner″-Idee haben sich die Macher jedoch keinen Gefallen getan, da man "Break" selbst in den ernsten Momenten einfach nicht ernst nehmen kann. Hinzu kommt der uninspirierte Plot, der zudem mit Logiklöchern gespickt ist. Vielleicht läutet dieses Beispiel aber auch das Ende der aktuellen Backwoods-Welle ein, bevor auch noch die Holländer oder Schweizer auf die Idee kommen, ihre Hinterland-Kannibalen zu präsentieren.  

>> verfasst von Tim Lindemann

50%
Robert E.
geschrieben am 09.10.2010 um 21:00 Uhr
Ich hab mich durch den Film fast ausnahmslos gut unterhalten gefühlt, übrigens auch gute Musik in dem Film. Auf Logik darf man bei dem Film, wie bei den meisten Horrorfilmen, nicht achten. Mir hat er jedenfalls ein paar vergnügliche Stunden bereitet.
Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren