Was hierzulande fast undenkbar scheint, ist in Österreich oder der Schweiz längst keine Seltenheit mehr – die öffentliche Förderung von abseitigen Genreprojekten. Dem österreichischen Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala kam dieser Umstand bei ihrem schaurigen Debütprojekt Ich seh, Ich seh (Goodnight Mommy) zugute, das ab dem 09. Juli endlich auch deutsche Kinosäle unsicher macht. Im Vorfeld hat uns nun bereits das Poster zum Film erreicht, der langsam schleichenden Horror mit der manchmal albtraumhaften Beziehung zwischen Mutter und Kind verbindet. Ich seh, Ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala spielt vor der drückenden Hitze des Sommers. In einem abgelegenen, idyllischen Haus am Waldrand genießen die Zwillingsbrüder Lukas und Elias die Sommerferien. Die beiden streunen zwischen Waldsee und Maisfeld umher und können die Ankunft ihrer Mutter kaum erwarten. Als sie jedoch nach einem Unfall aus dem Krankenhaus mit einbandagiertem Gesicht zurückkehrt, sind alle früheren Gewissheiten plötzlich verschwunden.
In der strengen Frau, die nun vor ihnen steht, können sie ihre Mutter kaum wiedererkennen. Schon bald werden sie den Zweifel nicht mehr los, dass eine Fremde die Kontrolle übernimmt. Während die Mutter versucht, den sich regenden Widerstand zu ersticken, machen sich die Kinder mit der ihnen gebotenen Gründlichkeit daran, die Wahrheit herauszufinden. Ein existentieller Kampf um Identität und Urvertrauen entspinnt sich.