Im Interview – Jason Blum spricht über den letzten Teil der Paranormal Activity-Saga

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Passend zur Trailer-Premiere von Paranormal Activity: Ghost Dimension haben wir uns mit Jason Blum ausführlich über das groß angekündigte Finale der Horror-Saga unterhalten. Dass es das letzte Kapitel sein würde, stand für Blum schon länger fest: „Das war uns bereits klar, als wir mit dem Drehbuch angefangen haben. Viele Reihen werden erst beendet, wenn sie kommerziell nicht mehr erfolgreich sind. Diesem Schicksal wollten wir vorbeugen. Durch die klare Richtung konnten wir all unsere Kreativität in eine einzigartige Geschichte stecken und weniger Gedanken darauf verschwenden, worüber es im nächsten Ableger gehen könnte“, betont Blum, der seinen großen Durchbruch im Jahr 2009 hatte, als der für wenige 1000 Dollar realisierte Erstling rund 200 Millionen Dollar in die Kinokassen schwemmte. Das Original entstand damals noch unter der Leitung von Regisseur Oren Peli, der dem Franchise zu Blums Bedauern den Rücken kehrte: „Es war stets unser Wunsch, ihn für einen weiteren Teil zu verpflichten. Leider war er nicht interessiert, da er sich lieber anderen Projekten widmen wollte“, erklärt Blum weiter.

So lag es an ihm und seiner Crew, dem Franchise einen würdigen Abschluss zu verleihen und alle offenen Fragen zu beantworten: „Wir sind uns bewusst, dass es ein riskanter Schritt ist, aber wir wollten es einfach wagen. Sicherlich haben sich manche Fans andere Antworten auf bestimmte Fragen erhofft als jene, die wir liefern. Aber genau genommen sind alle kreativen Entscheidungen risikobehaftet. Würden wir keine Risiken eingehen, wäre das, wir das tun, schlicht uninteressant. Wenn man innerhalb einer Reihe schon fünf Filme auf die Beine gestellt hat, sollte man schließlich auch das Recht haben, gewisse Dinge aufzudecken und zu erklären. Beim Original habe ich dem noch ziemlich wenig Beachtung geschenkt. Aber früher oder später möchte auch der Zuschauer endlich Klarheit haben und mehr über den Ursprung allen Übels erfahren“, ist sich Blum sicher.

Diese neue Offenheit spiegelt sich auch bei Dämon Toby wider. Nach Jahren der Ungewissheit soll man das Böse nun erstmals in voller Pracht zu Gesicht bekommen: „In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen darüber. Wir haben argumentiert, vereinbart und noch mehr argumentiert, bis wir uns irgendwann auf ein Aussehen einigen konnten. Nun hoffen wir natürlich, dass wir auch das Publikum mit unserer Wahl überzeugen können. Wir sind uns aber sehr sicher, einen prima Job gemeistert zu haben“, erklärt der euphorische Amerikaner im Hinblick auf ein einmaliges Sehvergnügen. Denn zum ersten Mal überhaupt darf man Found Footage in 3D auf der Leinwand erleben. Der neue Look dient dabei als Schlüsselelement: „Ohne zu viel über die Handlung zu verraten: Unser 3D fungiert zum Teil als Erklärung dafür, worum es sich bei der bösen Macht, den paranormalen Aktivitäten, bei Toby und seinen Freunden handelt. Wir konnten vorher unmöglich auf die Unterstützung von 3D setzen, da kein richtiger Zweck dahintersteckte. Es ist der bislang einzige Found Footage Film in 3D und wird es womöglich auch bleiben.“

„Es bedarf einer logischen Erklärung, wieso ein Found Footage-Video plötzlich in 3D gedreht wird. An sich ist es aber sehr ungewohnt, beide Elemente verknüpft zu sehen. Viele werden sicherlich annehmen, dass wir uns zunächst für das 3D entschieden und erst hinterher um die Funktion herum eine Geschichte ausgefeilt haben. Aber es war genau umgekehrt. Wir haben eine Handlung kreiert, bei der die 3D-Aspekte sinnvoll integriert werden konnten“, berichtet Blum.

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Doch könnten sich Zuschauer bei verwackelten Aufnahmen mit 3D-Effekt nicht überfordert fühlen? Nicht unbedingt, findet Blum: „Im Grunde geht es um die korrekte Konstellation, die man dann im Film sehr gut zu sehen bekommt. Wir haben viele Szenen, bei denen die Kamera still steht und länger drauf hält.“ Found Footage wird so auf ein völlig neues Level katapultiert. Das ist wohl auch notwendig, um den zahlreichen Nachahmern, die Paranormal Activity fand, entgegenzuwirken. Zum Abschluss wollten wir daher wissen, ob sich dieser Overkill für Jason Blum eher als Segen oder als Fluch erwies: „Heutzutage bietet die Technologie noch sehr viel mehr Möglichkeiten als noch zu Zeiten von The Blair Witch Project. Ich halte das für eine positive Entwicklung. Je mehr Regisseure von der klassichen Art der Erzählung abweichen, desto besser. Natürlich erhöht sich so auch die Chance, dass sich einige kreative Konzepte darunter befinden.“

Am 22. Oktober 2015 dürfen wir uns dann auch hierzulande auf den letzten Ausflug ins Territorium der paranormalen Aktivitäten gefasst machen.

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Geschrieben am 24.06.2015 von Carmine Carpenito



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