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Logan, Glückwunsch zum Erfolg! Glaubst du, dass „Escape Room“ deshalb so gut läuft, weil er in einem von Geisterfilmen dominierten Markt ziemlich erfrischend wirkt?

Bestimmt. Escape Rooms und andere Spielkammern sind im Moment total angesagt. Viele Kinogänger werden sicherlich schon selbst einen solchen Raum aufgesucht haben, um sich den Rätseln zu stellen. Und nun können sie sich die wahrscheinlich qualvollste Version auf der Leinwand geben. (lacht) Escape Rooms ziehen die Leute an, sie sind eine spannende und aufregende Achterbahnfahrt.

Das Konzept könnte einen Regisseur schnell dazu verleiten, möglichst viele Charaktere einzubauen, nur um den Body Count anzukurbeln. Adam Robitel entschied sich aber für eine Handvoll Figuren, deren Hintergrund dafür umso genauer beleuchtet wird. War das einer der Gründe, wieso du mitspielen wolltest?

Ja! Viele Filme dieser Art haben die Tendenz dazu, dem Zuschauer nur das eine zu geben. Deswegen haben wir hart gearbeitet, um unserem Publikum etwas mehr Substanz bieten zu können. Klar, die Handlung unseres Films hat eine phantastische Natur, doch das Geheimnis hinter jedem guten Film sind ein toll geschriebener Charakter und eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt. Dadurch, dass wir definierte Figuren haben und erfahren, wer sie sind und weswegen sie sich in dieser verrückten Lage befinden, haben Zuschauer einen besseren Zugang zu ihnen. Selbstverständlich war noch niemand von uns in einem so schmerzhaften Escape Room wie dem aus dem Film, aber wir alle haben schon unschöne Sachen erlebt und können uns daher mit dem einen oder anderen gut identifizieren.

Deine Figur Ben ist keine besonders geduldige Person, wenn es um das Lösen von Rätseln geht. Bist du auch eher der Typ, der bei so was schnell aufgibt oder bleibst du dran, bis du die Lösung hast?

Es kommt ganz auf das Rätsel an. Bei solchen Sachen neige ich schon ein wenig zu einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Ich beschäftige mich vielleicht 5 bis 10 Minuten mit dem Rätsel und lege es anschließend kurz weg, um was anderes zu machen und mir zum Beispiel ein dämliches YouTube-Video reinzuziehen. Danach versuche ich mich erneut daran. Wenn es wieder nicht klappt, mache ich mir eben Frühstück oder was anderes zu Essen. Direkt im Anschluss versuche ich es noch einmal und dann... wer weiß. (lacht) Aber ich schätze mich so ein, dass ich mir für ein richtig kniffliges Rätsel fünf Tage Zeit lasse. Bin ich danach immer noch nicht auf die Lösung gekommen, werfe ich das Ding in den Müll.

Plötzlich steht die Welt Kopf. ©Sony Pictures

Was war deine bislang beste und schlechteste Erfahrung in einem echten Escape Room?

Oh, wow... Die schönsten Erfahrungen hat man immer dann, wenn man bis zum Ende durchhält und das jeweilige Rätsel auch wirklich löst. Die schlechteste Erfahrung hatte ich in einem kleinen Escape Room in Atlanta, Georgia, mit Zombies. Bei dieser Variante werden 15 Leute in einen kleinen Raum eingesperrt. Mitten beim Lösen der Aufgaben öffnet sich schließlich die Tür und es betritt ein Schauspieler den Raum, der einen Untoten verkörpert. Seine Aufgabe ist es, die Spieler zu „beißen“. Wenn er dich erwischt, hast du verloren und wirst aus dem Escape Room entfernt. Dann müssen es deine Kollegen ohne dich ans Ziel schaffen. Und aus irgendeinem Grund musste man laut singen, um den Zombie von sich fernzuhalten. Es gab in unserer Gruppe eine Frau mit einer ziemlich intensiven Stimme. Man, haben meine Ohren geblutet... Jedenfalls endete es in einer Tragödie und ich starb, weil mich der Zombie doch in die Finger gekriegt hat. Deshalb war das die schlechteste Erfahrung. (lacht) Die mit Abstand beste war das Drehen unseres Films. Es war nicht nur der komplexeste Escape Room, mit dem ich jemals zu tun hatte, sondern ich wurde für die Teilnahme auch noch bezahlt. (lacht)

Escape Rooms gibt es inzwischen viele, manche besser als andere. Was erwartest du von einer richtig spannenden und witzigen Rätselrunde?

Sie muss über eine gut strukturierte Geschichte verfügen. Je mehr Einzelheiten sie mitbringt, desto besser gefallen sie mir. Ich war schon in Escape Rooms, bei denen man das Gefühl hatte, sie seien von irgendwelchen College Studenten entworfen worden. Und dann in welchen, die im Besitz großartiger Lasertechniken und anderer Technologien sind. Je mehr Details sie zu bieten haben, desto besser.

Wie würde dein eigener Escape Room aussehen, wenn du selbst von Grund auf einen entwerfen könntest?

Uh... Mir persönlich würde ein Set gefallen, das von Hollywoods 30er Jahren inspiriert ist. Das Design wären alte Hotels, was ich ziemlich cool fände.

Da wäre ich definitiv dabei!

Ja, oder? Stell dir einfach das alte Hollywood vor und füge dem ein paar Geister oder andere, ebenso verwunderte Situationen hinzu.

Ben Garvey (Logan Miller) und die anderen Teilnehmer landen in der Falle.

Um kurz auf den Anfang des Films zurückzukommen: Der Lehrer sagt: „Tu am Wochenende etwas, das dir Angst macht.“ Wenn dein Lehrer das zu dir gesagt hätte, mit welcher Angst hättest du dich auseinandergesetzt?

Fallschirmspringen. (lacht) Das habe ich immer noch vor mir, aber ich habe generell Angst vor Flugzeugen. Das ist meine größte Angst. Vielleicht würde mir so ein Sprung die Furcht ja etwas nehmen... (lacht)

Inzwischen wurde auch schon „Escape Room 2“ angekündigt. Was erhoffst du dir von der Fortsetzung?

Ich würde gerne erfahren, was aus einigen der Figuren aus dem Film wird. Mir scheint es, als würde etwas sehr Großes hinter dem stecken, was passiert. Jemand kontrolliert alles. Diesem Punkt mehr Aufmerksamkeit zu schenken, würde mir gefallen. Meine Figur würde ich an der Front sehen wollen, um das ganz große Rätsel in John McClane Manier zu lösen und das in vielen verschiedenen „Stirb Langsam“-Situationen. (lacht)

Abschließend würde uns interessieren, was Genrefans von deinen fertig abgedrehten Projekten „Prey“ und „We Summon The Darkness“ erwarten dürfen?

„Prey“ wird ein ziemlich verrückter Film, der auf einer Insel spielt. Ein Junge soll dort zur Strafe drei Tage ganz alleine verbringen und vermutet, dass die Insel tatsächlich unbewohnt ist. Doch dann findet er heraus, dass dort eine Frau lebt. Er baut mit ihr eine freundschaftliche Beziehung auf, stellt aber fest, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Das wird eine Mischung aus „Blue Lagoon“, „Saw“ und „Fatal Attraction“. (lacht) „Prey“ wird hoffentlich schon bald erscheinen! Und „We Summon The Darkness“ befördert uns zurück in die 80er Jahre und orientiert sich an Heavy Metal. Es geht um eine Hard-Rock-Band, die bei einem Festival auf eine Gruppe Mädchen trifft. Die Band glaubt, dass sie mit diesen Mädels eine tolle Zeit verbringen wird. Aber sie realisieren dann, dass sie zu einer religiösen Sekte gehören, die Metal verteufeln und jeden töten, der mit dieser Art von Musik vertraut ist. Sie handeln so, um ihre religiöse Agenda durchzusetzen. Aber wir, also die Band, schlägt zurück, und zwar in bester Heavy Metal-Manier!




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