Der Exorzist – Kein Halloween 2.0: Green verzichtet auf William Friedkin!
Der Exorzist kommt – aber ohne William Friedkin! Für das Slasher-Revival Halloween (2018) ist es Regisseur David Gordon Green (Stronger, Ananas Express) und Produzent Jason Blum (The Purge, Paranormal Activity) gelungen, Franchise-Schöpfer John Carpenter (Das Ding aus einer anderen Welt, The Fog – Nebel des Grauens) als Komponist und Berater an Land zu ziehen.
Die kommende Exorzist-Trilogie, die demnächst für Universal Pictures und Streamingdienst Peacock aus dem Boden gestampft wird, muss allerdings ohne ihren ursprünglichen Vater umgesetzt werden. Als Green in einem aktuellen Interview gefragt wurde, ob Friedkin (Bug, Cruising) kreativ involviert sei, antwortete der 47-jährige Filmemacher wie folgt:
«Nein, wird er nicht – auf dieser Reise begleitet uns Ellen Burstyn als spiritueller Wegweiser», bestätigt Green gegenüber Movie Maker. «Erzählerisch wird unser Exorzist mit den Charakteren verknüpft sein, aber nicht stilistisch. Ich lehne mich nicht an dem an, was Friedkin seinerzeit gemacht hat. Es geht mir viel mehr um Chris MacNeil und die Fragen, wer sie ist und was sie in der Zwischenzeit alles geleistet hat.»
Der Exorzist wird nach 49 Jahren fortgesetzt – schon wieder. ©Warner Bros.
Ellen Burstyn spielt in DER EXORZIST eine wichtige Rolle
«Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber die Werkzeuge und Erkenntnisse, die sie 50 Jahre lang gesammelt hat, werden jetzt angewandt. Ellen ist diejenige, die wir an Bord geholt haben. Während acht Tagen haben wir im vergangenen Jahr sogar schon einige Testaufnahmen mit ihr gedreht, damit wir unsere zum Einsatz kommende Technologie und Kreativität schon vor dem offiziellen Drehstart etwas ausprobieren konnten.»
«Um noch einmal auf Friedkin zurückzukommen; er wird nicht involviert sein. Falls er im Komponieren genauso gut ist wie John Carpenter, kann er ja gerne einen Song beisteuern und beispielsweise eine Posaunenversion von Tubular Bells auf die Beine stellen.»
Der letzte Satz liest sich für uns fast so, als hätte man den Meister zwar heimlich angefragt, dann aber eine Abfuhr erteilt bekommen. Überraschend wäre es keineswegs, da Friedkin bis heute keine einzige der Fortsetzungen zu seinem zeitlosen Genre-Klassiker gesehen habe. Selbst den dritten Teil, den sein 2017 verstorbener Freund und Exorzist-Drehbuchautor William Peter Blatty aus dem Hut zauberte, hat er komplett ignoriert. Selbiges erwarten wir dementsprechend auch von dieser neuen Trilogie.
Ihre Teilnahme ist noch ungewiss: Linda Blair als Regan. ©Warner Bros.
Ein echt kostspieliger Deal
Ob nun mit oder ohne Friedkin – Der Exorzist kommt! Universal hat schließlich nicht umsonst rund 400 Millionen US-Dollar ausgegeben, um an die Rechte zu kommen, mit denen das Produktionshaus nun völlig neue Teile realisieren darf. Das ist natürlich eine Menge Geld, weswegen sich automatisch die Frage stellt, ob sich der Einsatz überhaupt gelohnt hat – die Produktion der Filme will ja auch noch bezahlt werden, ebenso die Werbung.
Da Horror seit geraumer Zeit ein ziemliches Hoch erlebt und Der Exorzist einer der wahrscheinlich größten Namen ist, die mit dem Genre in Verbindung gebracht werden, gehen die Macher wohl jetzt schon ganz klar davon aus, dass sie hier eine echte Blockbuster-Trilogie am Start haben. Ob dem wirklich so ist, erfahren wir gegen Halloween 2023, wenn der erste von den insgesamt drei neuen Ablegern offiziell im Kino startet.
Was noch immer aussteht, ist die mögliche Rückkehr von Linda Blair, die 1973 das von einem Dämon besessene Mädchen Regan gespielt hat. Die Schauspielerin gab schon vor Monaten zu verstehen, dass man sie bislang noch nicht kontaktiert und sie demnach auch noch keine Verträge unterzeichnet habe. Da Green und Co. ja aber ohnehin drei Werke anstreben, dürfte es in Zukunft noch einmal zwei weitere Gelegenheiten geben, falls es mit dem Auftakt noch nicht klappen sollte.
©Warner Bros.
