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Moviebase Survival of the Dead

Survival of the Dead
Survival of the Dead

Bewertung: 65%

Userbewertung: 60%
bei 53 Stimmen

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Originaltitel: Island of the Dead - ... of the Dead
Kinostart: 06.05.2010
DVD/Blu-Ray Verkauf: 29.10.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 86 Minuten
Studio: Blank of the Dead / Splendid Film
Produktionsjahr: 2009
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Darsteller: Athena Karkanis, Kenneth Welsh, Devon Bostick, Alan Van Sprang, Kathleen Munroe, Joris Jarsky, Ho Chow, Stefano Colacitti, Matt Birman, Wayne Curnew, Craig Dawson, Eric Woolfe, Mitch Risman, Salar Madadi, Michelle Ernst-Mester, Robert Miles

Es dürfte im modernen Horrorfilm niemanden geben, der den Zombie als Figur so konsequent weitergedacht und -entwickelt hat wie George A. Romero. Der Mann, inzwischen siebzig Jahre alt, hat schließlich mit seinem „Night of the Living Dead“ 1968 den klassischen Zombiefilm, wie er heute in unzähligen Mutationen auf Leinwände gestrahlt wird, überhaupt erst möglich gemacht, und in seinen Filmen verhandelt er zwar primär und konsequent den Zerfall menschlicher Gesellschaft und Gemeinschaft im Augenblick des Untergangs: Aber der Zombie, das Monster in uns, war für ihn zugleich immer mehr als nur eine verfaulende, wankende Fressmaschine.

In Romeros Werken haben Kritiker und Filmwissenschaftler schon rasch den Zombie als politische Größe wiedergefunden, als unterdrückte Masse, hirnlose Konsumenten und vieles mehr. Spätestens seit „Day of the Dead“ (1978) aber interessierte sich Romero auch für das Entwicklungspotential seiner Kreaturen in einem ganz wörtlichen Sinne: Kann der Zombie lernen? Die Menschen interessierte das in diesem Film primär im Sinne einer möglichen Domestikation -  ein Thema, dass zum Beispiel auch „Resident Evil: Extinction“ (2007) aus Romeros drittem Zombiefilm übernahm. Aber das ist natürlich ein müßiges Unterfangen - der widerspenstigen Monster Zähmung war nichts, was Romero selbst interessierte, eher ihr revolutionäres Potential. In „Land of the Dead“, 2005 entstanden, hat er dieses Potential konsequent mit einer steilen Lernkarriere seines Zombieprotagonisten Big Daddy zusammengebracht.

In seinem neuesten Film „Survival of the Dead“ infiziert Romero nun seine Protagonisten mit der Frage, die ihn offenbar auch selbst umtreibt: Was tun mit den Zombies, wenn man in ihnen die Möglichkeit sieht, dass sie sich weiterentwickeln? Das ist im Grunde eine grundlegende humanistische Frage, die sich im Angesicht des Zombies stellt.

Auf der Insel Plum, vor der Westküste der USA gelegen, liegen, sechs Tage nach Beginn der Zombieapokalypse, zwei irischstämmige Patriarchen miteinander in Streit. Patrick O'Flynn (Kenneth Welsh) will die Zombies konsequent durch Kopfschüsse ausschalten, während Seamus Muldoon (Richard Fitzpatrick) sie einfangen will und wenigstens die, bei denen er Entwicklungschancen vermutet, angekettet und eingesperrt „leben“ lassen. Beide Positionen werden, das ist Romeros Trick, durch ihre im Wortsinn über Leichen gehenden Vertreter wenn nicht diskreditiert, so doch zumindest problematisch. Richtig und falsch sind in diesem Setting keine sicher verteilten Bewertungen mehr, zumal ein reitender Zombie bereits von Anfang an visualisiert, dass die Untoten mehr können als nur Menschenfleisch fressen.

O'Flynn wird schließlich von der Insel vertrieben, kehrt einige Wochen später aber mit einer Gruppe Nationalgardisten um 'Nicotine' Crocket (Alan Van Sprang) auf die Insel zurück. (Crocket ist eine Figur, die bereits in „Diary of the Dead“ (2007) einen kurzen Auftritt hatte, auf den Romero hier auch in einem kurzen Flashback verweist.) Und natürlich ist es die Ankunft der Soldaten, die die Situation wie ein Katalysator zu heftiger Reaktion bringt. Das Militär ist hier nicht, wie noch in „Day of the Dead“ ein machistischer Männerbund ohne Mitgefühl und Interesse am Schicksal anderer, ganz im Gegenteil; Crockets Team sind die Einzigen, die im Konflikt auf Plum einigermaßen kühl und zugleich menschlich bleiben.

Dennoch bleibt „Survival of the Dead“ insgesamt trocken und leblos. Dass es weniger Blut und Gedärm zu sehen gibt als in allen Vorgängerfilmen, ist dabei überhaupt nicht das Problem; allzu stark entwickelt sich jedoch der Eindruck, hier einer in Film gegossenen moralischen Betrachtung beizuwohnen, die letztlich allzu thesenhaft geraten ist. Romero inszeniert die ganze Auseinandersetzung wie einen Western: die Schauplätze auf Plum, wo sich ein Großteil der Handlung abspielt, sind Ranches und Farmgebäude, die so auch aus einem Cowboyfilm stammen könnten, und traditionell ist selbst die Rollenverteilung: Hier der eingebildete Großgrundbesitzer Muldoon, der seine Untergebenen wie Besitz behandelt und sich selbst in gottgleicher Position sieht, dort der nicht weniger fanatische Prediger O'Flynn mit der Waffe in der Hand. Es wird viel geritten, und Zombies fängt man hier schon mal mit dem Lasso.

Und am Ende, man ahnt es kaum, steht tatsächlich ein Ritt in die untergehende Sonne.

>> verfasst von Rochus Wolff

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