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Moviebase High Lane

High Lane
High Lane

Bewertung: 60%

Userbewertung: 61%
bei 76 Stimmen

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Originaltitel: Vertige
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 21.05.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 81 Minuten
Studio: Sombrero Productions / Koch Media
Produktionsjahr: 2009
Regie: Abel Ferry
Drehbuch: Abel Ferry
Darsteller: Fanny Valette, Justin Blanckaert, Nicolas Giraud, Raphaël Lenglet, Johan Libéreau, Maud Wyler

Oft wird dem Genrekino vorgeworfen, es sei das konservativste unter der vorhandenen Auswahl und würde seine Motive nie wirklich verändern, höchstens minimal variieren. Dass dem nicht so ist, weiß jeder passionierte Horrorfan: Auch wenn es in diesem Genre, wie in jedem anderen auch, zweifellos Versatzstücke gibt, die einfach nicht verschwinden wollen, so gibt es doch auch im Horror Trends, Strömungen und Innovationen. Zugegeben: Manchmal fällt es schwer, diese Meinung zu vertreten, wenn selbst der überzeugteste Gruselfan einen gewissen Stillstand nicht leugnen kann. Die Welle der zahllosen Hardcore-Folter-Streifen im Windschatten von ″Hostel″ ebbte zum Glück wieder ab, ein anderer Trend aber weigert sich hartnäckig von den Bildschirmen zu verschwinden: Der Backwoods- oder Survival-Horror. Ob man den Beginn dieser Welle nun an dem Erscheinen erfolgreicher Remakes von Klassikern wie ″The Texas Chainsaw Massacres″ festmacht oder sogar mit soziologischen Motiven argumentiert – fest steht, dass diese formelhafte Spielart des Horrors auf großen Anklang stößt. Mit ″High Lane″ erscheint nun ein weiterer kleiner Tropfen dieser Welle auf der Bildfläche.

Es ist geradezu schockierend, wie strikt das Debüt des Franzosen Abel Ferry den traditionellen Regeln und Abläufen des Backwoods-Horrors folgt. Punkt für Punkt arbeitet er die Konventionen des Subgenres ab, als hätte er am Set stets eine ″Backwoods-Checkliste″ bei sich getragen, auf die er nach und nach seine Häkchen gesetzt hat. Eine Gruppe junger Menschen macht Urlaub in einem möglichst abgelegenen, verlassenen Landstrich (in diesem Fall die kroatische Bergwelt). Zu Anfang ist die Stimmung gelöst, obwohl sich bereits erste Spannungen innerhalb der Gruppe andeuten. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist natürlich das Ignorieren einer Warnung, die in ″High Lane″ als abgesperrter Kletterpfad daherkommt, der natürlich trotzdem betreten wird. Dann die erste Katastrophe: Eines der Gruppenmitglieder verletzt sich schwer und zwar - als gäbe es da nicht zahlreiche andere Möglichkeiten - an einer gespannten Bärenfalle. Spätestens ab diesem Zeitpunkt dürfte klar sein, dass ″High Lane″ wirklich jedes einzelne Klischee eines Survival-Streifens mitnimmt. Um es kurz zu machen: Wie nicht anders zu erwarten taucht schon bald ein bösartiger Irrer auf, der mit Vorliebe Jagd auf Menschen macht um diese daraufhin zu zerlegen.  Einige der Urlauber fallen ihm zum Opfer, andere entschließen sich, ihn zur Strecke zu bringen.

Ferry fügt dem Katalog der ungeschriebenen Backwoods-Gesetze rein gar nichts hinzu, wenn man von der Ansiedelung des Geschehens in den malerischen Bergen Kroatiens einmal absieht. Für jeden, der also bereits mehr als einen Film des Genres gesehen hat, dürfte sich nach kürzester Zeit gähnende Langeweile einstellen. Das ist besonders ärgerlich, weil ″High Lane″ vorzüglich inszeniert ist. Ferry bedient sich der Hochglanzoptik der aktuellen französischen Horrorwelle und erzeugt so atemberaubend schöne Aufnahmen, die im spannenden Kontrast zu dem düsteren Thema des Films stehen. Auch die Schauspieler agieren glaubwürdiger und intensiver als im Genre üblich, auch wenn sie nicht über die (ebenfalls Backwoods-typischen) Logiklöcher hinwegtäuschen können, die sich gegen Ende des Films auftun.

Egal ob Kameraführung, Akteure oder Soundtrack: Rein formell gibt es an ″High Lane″ gar nichts zu meckern. Stellt sich nur die Frage, ob ein solches Unverhältnis von Form und Inhalt zu einem überzeugenden Film führen kann. Die Antwort lautet leider nein, denn auch eine gelungene Inszenierung kann keine Spannung aus dem Nichts erzeugen. Das Drehbuch bietet außer den standardisierten Handlungsabläufen keinerlei innovativen Aknüpfungspunkt, der das Interesse des Zuschauers über die anderthalb Stunden aufrecht erhalten könnte. Von Anfang an ist jedem, der sich im Genre auch nur minimal auskennt, der weitere Verlauf der Handlung klar und Regisseur Ferry unternimmt nichts, um das Geschehen in unvorhergesehene Richtungen zu führen. Wem die Story ohnehin egal ist und nur auf größtmögliches Blutvergießen wartet, wird aber auch enttäuscht – vielleicht der einzige Punkt, in dem sich ″High Lange″ von den Genrevorgaben absetzt.

Letztlich rettet nur die exzellente Inszenierung den Film über den Durchschnitt, denn immerhin kann man erkennen, dass hier ein Regisseur mit handwerklichem Talent tätig war, anders als bei kürzlich erschienenen Totalausfällen wie dem amerikanischen ″Albino Farm″ oder dem deutsch-produzierten ″Break″. Warum sich Drehbuchautor und Regisseur jedoch inhaltlich derart nah und einfallslos an die Konventionen des Survival-Horrors halten, bleibt ein Rätsel; vor allem wenn man bedenkt, dass bereits 2006 mit ″Serverance″ eine brillante Parodie auf genau dieses Genre erschienen ist, die sämtliche auch in ″High Lane″ erhaltenen Versatzstücke gekonnt auf die Schippe nimmt. Also: Schluss mit Backwoods-Horror, oder, um einen großen britischen Popkünstler zu zitieren: ″The joke just isn't funny anymore!″

>> verfasst von Tim Lindemann

90%
Micha
geschrieben am 02.08.2010 um 06:00 Uhr
Einfach ein klasse Abenteuer-Horror-Film, bei dem man hautnah dabei ist und der durch tolle Schauspieler, Spannung und einer perfekten Kulisse überzeugt! Sehr empfehlenswert!
80%
mäx
geschrieben am 04.06.2010 um 13:00 Uhr
ich fand ihn ehrlich gesagt sehr unterhaltsam und spannend...kann ihn nur empfehlen, für einen dvd abend reicht er allemal
50%
lexx
geschrieben am 30.05.2010 um 01:00 Uhr
Review kann man nur zustimmen, solise abgedrehter Film, aber storymäßig wird nur 08/15 Kost dargeboten, zu jeder Zeit vorraussehbar. Mehr kann man über den Film auch fast nicht sagen, nice to see, aber auch absolut vernachlässigbar. Neue Ideen braucht das Land!
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