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Moviebase Premonition

Premonition
Premonition

Bewertung: 40%

Userbewertung: 50%
bei 5 Stimmen

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Originaltitel: Yogen
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.04.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 95 Minuten
Studio: Geneon Entertainment / Eye See Movies
Produktionsjahr: 2004
Regie: Norio Tsuruta
Drehbuch: Norio Tsuruta
Darsteller: Maki Horikita, Hiroshi Mikami, Noriko Sakai, Mayumi Ono, Kai Yamamoto, Kazuko Yoshiyuki

Im Horror-Genre heben sich im Laufe der Zeit kontinuierlich neuartige Subgenres hervor. Zum Beispiel 1998, als in Japan „Ringu" entstand. Der Film löste eine Flut an subtilen Horrorfilmen aus, an der sich Menschen auch nach 11 Jahren nicht satt gesehen haben, an dunklen Mächten, Geistern und natürlich schwarzhaarigen Mädchen, den Yūrei. J-Horror wird diese Schablone genannt und dieser Haufen an oftmals gleichartigen Filmen ist mittlerweile zum Einheitsbrei mutiert. Über weite Strecken leidet das Genre nämlich an Einfallslosigkeit, denn leichtes Variieren von Innovationen wurde vor allem unter der Fuchtel Taka Ichises, der als Produzent bei Genregrößen wie der Ring-Reihe, der Ju-On-Reihe oder „Dark Water" eine Menge zu dieser Entwicklung beitrug, zur Tugend, die leider nicht für Abwechslung sorgt, sondern eher für Langeweile. Kennt man einen, kennt man alle, wäre allerdings unfair ausgedrückt, denn beeindruckend gruselig sind die meisten dieser stilvoll inszenierten Werke trotz der Abwechslungsarmut immerhin, was sicherlich an der tief in der japanischen Geschichte verwurzelten Vergangenheit des J-Horrors liegt, welche den Japanern natürlicherweise eine besondere Bindung zu derartigen Geschichten verleiht. 2004 produzierte Taka Ichise „Yogen" beziehungsweise „Premonition", der unter der Regie Norio Tsurutas recht ansehnlich und unheimlich, jedoch ganz und gar nicht originell geworden ist..

Es geht um die Todeszeitung - offensichtlich gibt es kein einziges vollständig erhaltenes Exemplar, nur diese einzelnen Zeitungs-Ausschnitte, die sich willkürlich irgendwelchen Menschen zeigen, um ihnen den genauen Tod eines oder mehrerer Menschen vorher zusagen. Danach lösen sie sich prompt in Luft auf. Todesanzeigen also, über Menschen, die noch gar nicht tot sind. Denen, die versuchen, die Vorhersage zu verhindern, geschieht - wie könnte es anders sein - etwas Abscheuliches.  

Hideki Satomi (Hiroshi Mirami) findet so einen Zeitungsausschnitt in einer Telefonzelle, während Frau und Tochter auf der gegenüberliegenden Strassenseite im Auto warten. In diesem Ausschnitt weckt ein Bild seiner Tochter Nana Hidekis Aufmerksamkeit, und als er liest, dass diese in wenigen Sekunden bei einem Autounfall sterben wird, packt ihn die lähmende Panik. Natürlich bewahrheitet sich die Prophezeiung und es vergehen einige Jahre, in denen Mutter und Vater, mittlerweile getrennt, das Geschehene verarbeiten, indem sie versuchen das Geheimnis der mysteriösen Todeszeitung zu ergründen. Durch Zufall wird das Paar wieder zusammengebracht und es beginnt die gefährliche, aber vor allem altbackene Ermittlungsarbeit um Videobänder, Zeitungsauschnitte, Rückblenden und Realitätsverschiebungen. Hideki scheint von der Zeitung verfolgt zu werden und sieht immer mehr bevorstehende Tode.

Der obligatorische Besuch in der Psychiatrie, unheimliche Windhäuche inmitten der windstillen Wohnung, die angesprochenen Rückblenden und Realitätsverschiebungen, ein gruseliges schwarzhaariges Mädchen als Anspielung auf die Yürei und viele andere viel zu fest verwurzelte J-Horror-Komponenten werden in „Premonition" auf altbekannte Weise miteinander verknüpft, ohne etwas Neues zu kreieren - aufgrund fehlender Innovationen, nichts Unbekanntes also für Fans des asiatischen Geister-Horrors. Da hilft auch die Comic-Vorlage „Newspaper Of Terror" aus dem Jahr 1973 nicht weiter.

Im Standard der qualitativ meist recht hochwertigen Inszenierungen aus Japan, bewegt sich „Premonition" im Durchschnitt. Die Kameraführung ist sehr ruhig und sorgt für eine bemerkenswerte Übersichtlichkeit des Gezeigten. Dazu lässt die Inszenierung uns selten in die Sicht der Opfer schlüpfen, eher in die Sicht des Bösen. Beinah voyeuristisch beobachten wir die Ahnungslosen bei ihrem Horrortrip, innerhalb dessen wir natürlich genauso unwissend sind, wie sie. Allerdings suggeriert die übersichtliche Kameraführung dem Zuschauer eine solche Überlegenheit, dass der Eindruck nahe liegt, die Macher wollten uns an der alles kontrollierenden, bösen Macht teilhaben lassen, die unmittelbar ist und überall. Denn was der Zuschauer mit dieser Macht gemein hat, ist die emotionslose Beobachtung der Geschichte, das ständige Entgegenfiebern auf einen neuen unheimlichen Schockmoment für die Protagonisten, allerdings, und leider für den Zuschauer, nur zum puren Vergnügen. Eine emotionale Bindung oder die Basis zur Identifikation mit den Figuren, die dem Werk durchaus gut getan hätte, schafft Norio Tsuruta nicht aufzubauen. Musikalisch hören wir neben düster-treibender Synthiemusik zumeist tiefes Bassgegrummel, welches den Grusel- und Spannungsfaktor stellenweise in beachtenswerte Höhen treibt.

Dabei ist die Subtilität des Grusels wegen der undurchdachten Geschichte gar nicht mehr so subtil, sondern einfach unsinnig. Denn Tsuruta verliert ab einem bestimmten Punkt jede Kontrolle über die Handlung, die sich in Logiklöchern und plakativen Traumszenarien verliert, was den Film zum Kontrollverlust über seine Zuschauer bringt. Nachhaltiges Erschaudern, wie beispielsweise bei „Ringu", ist demnach nicht zu befürchten. Angesichts der so gut wie gar nicht vorhandenen inszenatorischen und handlungsbezogenen Innovationen, kommt recht schnell Langeweile auf. Dabei bleibt die Bedrohung der Protagonisten durch das Böse aber ständig spürbar und der Film somit, obwohl viele bessere Beispiele im oftmals eintönigen Bereich des J-Horrors existieren, gerade noch brauchbar für den gelungenen Gruselabend.

>> verfasst von Nils Krüger

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