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Moviebase Hierro - Insel der Angst

Hierro - Insel der Angst
Hierro - Insel der Angst

Bewertung: 70%

Userbewertung: 76%
bei 79 Stimmen

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Originaltitel: Hierro
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 02.11.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 91 Minuten
Studio: Madrugada Films / Universal Pictures
Produktionsjahr: 2009
Regie: Gabe Ibánez
Drehbuch: Gabe Ibánez
Darsteller: Andrés Herrera, Elena Anaya, Hugo Arbues, Jon Arino, Miriam Correa, Tomás del Estal, Javier Mejía, Kaiet Rodríguez, Raquel Salvador, Bea Segura, Mar Sodupe

El Hierro ist die kleinste und abgelegenste der Kanarischen Insel, ganz im Westen zum Atlantischen Ozean gelegen, ein karges Eiland, großflächig von noch recht junger Lava bedeckt.

So jedenfalls stellt sich die Insel in „Hierro“ von Gabe Ibáñez dar: mit leeren, endlosen Straßen durch Gesteinswüsten, kargen Stränden, abgelegenen Hotels. Zwei Tankstellen gibt es, die nachts geschlossen haben, und den wahrscheinlich hässlichsten Campingplatz Westeuropas. Wohlgemerkt, so sieht El Hierro im Film aus, aber wir sehen es auch durch die Augen von María (Elena Anaya), einer jungen Frau, die nach dem Verschwinden ihres kleinen Sohnes auf die Insel zurückkehrt. Diego (Kaiet Rodriguez) verschwand sechs Monate zuvor von der Fähre nach El Hierro, wo er mit seiner Mutter zusammen Urlaub machen wollte. Ob er entführt wurde oder ins Wasser gefallen ist, weiß niemand, er ist und bleibt verschwunden.

María kehrt mit ihrer Schwester zurück, nachdem der Leichnam eines kleinen Jungen an Land gespült wurde, sie glaubt aber bei der Identifizierung nicht daran, dass es sich um Diego handelt. Dennoch soll sie ein paar Tage bleiben, bis ein DNA-Test dies sicher ausschließen kann. Bei einem Besuch am Strand sieht sie aus der Ferne einen Jungen, den sie für ihren Sohn hält, und verliert daraufhin das Bewusstsein; als sie wieder aufwacht, ist er nicht mehr zu sehen.

Nachdem aber ihre Schwester schon zu ihrem eigenen, kranken Kind abgereist ist, beginnt sie mit Nachforschungen - mindestens ein weiteres Kind ist auf El Hierro verschwunden und noch nicht wieder aufgetaucht.„Hierro“ gewinnt im Verlauf des Films so langsam an Geschwindigkeit. Während die erste Hälfte eine eher ruhige Meditation über den Verlust eines Kindes ist, in dem die Schlaflosigkeit Marías, ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in den trägen Fluss grauer Bilder übersetzt wird - da fügen sich natürlich die leblosen Geröllhänge El Hierros hervorragend ein -, bekommt der zweite Teil, in dem sie den sich langsam verdichteten Spuren folgt, fast den Charakter eines Thrillers.

Welche Rolle spielt der Inselpolizist, der immer wieder in Marías Nähe auftaucht? Und welche Rolle spielt die rothaarige Frau, die in einem Wohnwagen wohnt, den María in der Nähe jenes Strandes gesehen hat? Etwas verloren geht dabei das Unheimliche, das den Beginn des Films begleitet und sich insbesondere im Verhalten von Tieren verdichtet. Im Aquarium, in dem María arbeitet, scheint sie von den Fischen beobachtet zu werden, seltsame Vogelschwärme begleiten die Fähre und eine gegen eine Scheibe fliegende Möwe weckt María, als Diego verschwunden ist. Später sind es dann Geräusche im Hotelflur, die die Protagonistin beunruhigen.

Der Status des Gezeigten ist allerdings, das bringt Ibáñez' eher unauffällig ins Spiel, nie ganz klar: Haben wir es hier mit Marías Vorstellungen und Wünschen zu tun oder wird sie gezielt getäuscht? Und was hat es mit dem Unfall auf sich, den die allererste Szene zeigt? Immer wieder sieht sie und sehen wir Bilder, die sich danach als falsch herausstellen, und rasch drängen sich auch dem Zuschauer, der doch eigentlich mit der Protagonistin mitfiebert, Zweifel an ihrem Geisteszustand auf. Die Bilder aus ihren Alpträumen, die wir dann auch noch zu sehen bekommen, machen die Zweifel nicht besser, im Gegenteil.

Der Regisseur und sein Drehbuchautor Javier Gullón legen haufenweise Fährten, in der Story wie in den Bildern, die die zuletzt gebotene Auflösung ziemlich effektiv verschleiern und vor allem aber: der Protagonistin keinen einfachen Ausweg garantieren. Das ist es, was den Film letztlich auszeichnet: Dass er bei allem Grusel und aller Unsicherheit seine Hauptfigur glaubwürdig darstellt und die tiefe Traurigkeit, die sie verspürt, ernst nimmt und spürbar macht. Und man weiß danach auch, dass man El Hierro selbst nur in bester Stimmung und einem Rucksack voller Lebensglück betreten möchte, aus Furcht, sonst in dieser Landschaft alle Hoffnung fahren lassen zu müssen.

>> verfasst von Rochus Wolff

100%
zuschauer
geschrieben am 14.02.2013 um 21:42 Uhr
Ich finde die hier geäußerte Kritik an der Besprechung von Rochus Wolff daneben. Natürlich ist "Hierro" kein Horrorfilm im klassischen (und oft auch billigen) Sinn. Er ist eine Studie darüber, was in der Psyche einer Mutter abgeht, die ein Kind verliert. Und die ebenso grausamen wie poetischen Bilder, die der Film dafür findet, sind phantastisch. Jedenfalls meiner Meinung nach. Kommt bei mir ins DVD-Regal zu den wirklich guten Filmen.
40%
lorenzodimedici
geschrieben am 24.07.2011 um 14:44 Uhr
Der Trailer macht Lust auf mehr, doch der Film ist eher enttäuschend. Bis auf einige landschaftlich beeindruckende Bilder eher eine schwache Leistung.
40%
Bernhard
geschrieben am 20.12.2010 um 00:00 Uhr
ich fand den film in der wahl seiner mittel richtig schlecht und dramaturgisch zusammengklaut, bzw. sich in Anleihen eregehend.Auch der Endplott, das der Junge natürlich wiedoch und wie alle schon in der ersten Szene 70 Minuten zuvor ahnen durften über Bord gegangen war. Am schlimmsten finde ich aber die schwache Kritik des hiesigen Autors, Viele Worte, wenig Erkenntnis.
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