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Moviebase The Ghostmaker

The Ghostmaker
The Ghostmaker

Bewertung: 35%

Userbewertung: 35%
bei 13 Stimmen

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Originaltitel: Box of Shadows
Kinostart: 29.11.2012
DVD/Blu-Ray Verkauf: 23.04.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 04.04.2013
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 91 Minuten
Studio: Empire Films
Produktionsjahr: 2010
Regie: Mauro Borrelli
Drehbuch: Scott Svatos, Mauro Borrelli
Darsteller: Mauro Borrelli, Scott Svatos

Erlebnisse in der Zwischenwelt sind seit Anbeginn des Horrorgenres ein wichtiger Bestandteil. Der Reiz zu erfahren, was uns nach dem Tod womöglich erwartet, ist nach wie vor ungebändigt und somit wie geschaffen für Gruselfilme. Während es die einen Filmemacher in ihren Nahtodvisionen eher mysteriös und ernst angehen lassen, fahren andere die komödiantische Schiene. „The Ghostmaker“, der von Kinostar und Los Bandidos auf dem Fantasy Filmfest gezeigt und im Rahmen der After Dark-Filmreihe Ende November in deutschen Kinos ausgewertet wurde, kann sich zwischen den beiden Möglichkeiten nicht so richtig entscheiden.

Eine Gruppe von Freunden entdeckt einen Sarg aus dem 15. Jahrhundert, der ihnen erlaubt, die Welt als Geister zu erleben. Während ihre ersten Abenteuer noch harmlos und unschuldig sind, bringt der Sarg, die „Schattenbox“, bald die gefährlichsten Impulse und Wünsche der Gruppe zum Vorschein.
 
Die Freunde werden in eine Welt des Bösen gesogen, in der sie lernen, dass die Grenze zwischen Leben und Tod aus einem guten Grund existiert.
 
Das Portal auf die andere Seite stellt in Mauro Borrellis Variante ein antiker Sarg dar. Die Visualisierung dieser etwas gewöhnungsbedürftigen Zeitmaschine ist durchaus gelungen. Viele kleine Zahnräder greifen bei Aktivierung ineinander und geben eine schaurig-schöne Musik wieder. Solch ein Kasten würde wahrscheinlich nicht nur seinen Entdecker faszinieren, sondern auch uns. Die Basis für einen Trip der besonderen Art ist somit gegeben und ansehnlich dazu. Ob die Reise in den Tod ihrem Ausgangspunkt gerecht wird, klärt sich kurze Zeit später.
 
Und leider wird sie das nicht. Die Gründe dafür liegen an vorderster Stelle an der immer abstruser werdenden Geschichte, die voller Logikfehler steckt. Bald verliert der Zuschauer einfach die Lust, sich ein weiteres Mal anzusehen, wie sich die Freunde in die „Schattenbox“ legen und durch die Straßen geistern. Denn wo die Ausgangsidee mit dem eingangs beschriebenen Sarg noch punkten kann, versagt die Dramaturgie komplett. Wäre die unheimliche Schattenbox nicht, käme die Handlung einer Soap-Episode gleich. Eifersucht, Misstrauen und eine gefährdete Freundschaft bilden darin den Rahmen.
 
Das im Verhältnis niedrige Budget sieht man dieser Produktion im Bereich der computergenerierten Effekte an. Sobald die Protagonisten die Schwelle ins Reich der Toten – oder das, was davor noch liegt – überschritten haben, umgibt sie ein blauer Dunst. Wer sich dabei an das freundliche und erfolgreiche Gespenst Casper aus Kindertagen erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch. Nur flattert in der bläulichen Wolke kein kleiner Geist, sondern stapfen erwachsene Männer mit Hang zum Voyeurismus umher. Effektvolle Gänsehautstimmung kommt so aber nicht auf, zu komisch wirken die Gestalten in ihrem blauen Gefängnis. Teilweise jedoch so unfreiwillig komisch, dass der „Ghostmaker“ phasenweise unterhält.
 
Auch an den Darstellern wurde gespart. Ausgerechnet dem an einen Rollstuhl gefesselten Sutton, der durch seine Krankheit eigentlich Mitgefühl auslösen sollte, fällt der nervigste Part zu. Man kann den jungen Mann einfach zu keiner Zeit ernst nehmen. Anfangs mag es noch interessant erscheinen, wie jemand, der lange nicht laufen konnte, sich in der Parallelwelt völlig neu entfalten kann. Wenn es aber bald nur noch darum geht, sich gegeneinander auszuspielen, erhält Sutton jegliche Antipathie. Sein Mitstreiter Kyle, verkörpert von Aaron Dean Eisenberg, bleibt über die gesamte Laufzeit ebenfalls recht blass – was wiederum angesichts der Thematik nicht die schlechteste Entwicklung ist.
 
Mit einer soliden Inszenierung, die den kreativen Geist vermissen lässt, schlängelt sich Borrelli durch anderthalb Stunden, bis die Schattenbox letztlich wieder geschlossen wird. Potenzial hätte diese charmante Idee durchaus gehabt, wenn sich Borrelli und sein Co-Autor Scott Svatos („Sucker“) mehr Mühe mit der Entfaltung der Geschichte gegeben hätten. In einem Genrebereich, in dem sich nahezu schon jeder Filmemacher mal versucht hat, braucht es dann doch etwas mehr als einen uralten Sarg und erwachsene „Casper“.
 
>> verfasst von Janosch Leuffen

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