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Moviebase Machete

Machete
Machete

Bewertung: 85%

Userbewertung: 90%
bei 222 Stimmen

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Originaltitel: Machete
Kinostart: 04.11.2010
DVD/Blu-Ray Verkauf: 21.04.2011
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 105 Minuten
Studio: Troublemaker Studios / Sony Pictures
Produktionsjahr: 2010
Regie: Robert Rodriguez, Ethan Maniquis
Drehbuch: Robert Rodriguez
Darsteller: Danny Trejo, Robert De Niro, Jessica Alba, Steven Seagal, Michelle Rodriguez, Jeff Fahey, Cheech Marin, Don Johnson, Shea Whigham, Lindsay Lohan, Daryl Sabara, Electra Avellan, Ara Celi, Tom Savini, Elise Avellan, Jason Douglas

Drei Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seit uns die beiden Kultregisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez mit ihrem Grindhouse-Projekt eine Rückkehr des Siebziger-Schmuddelkino bescherten. Während amerikanische Kinogänger direkt in den Genuss des Doublefeatures kamen, mussten wir hierzulande mit den getrennten "Death Proof" und "Planet Terror" vorlieb nehmen. Der Nachteil: Die Trailer zwischen den beiden Filmen, die allesamt auf nicht existierende Werke verwiesen, konnten deutsche Genrefans lediglich über divsere Online-Videoportalen begutachten. Einer eben dieser Fake-Trailer trug den kurzen, aber einprägsamen Titel "Machete", ausgedacht und produziert von Robert Rodriguez höchstpersönlich. Der kurze Clip kam bei den Zuschauern derart gut an, dass sich Rodriguez dazu entschloss, aus "Machete" den Helden eines Spielfilms zu schneidern. Nun also schlachtet sich Danny Trejo als Säbel schwingender Mexikaner durch die Kinolandschaft – und das tut er verdammt dreckig und blutig.

Machete hat nichts mehr zu verlieren. Drogenkönig Torrez tötet seine Familie und beinahe auch ihn selbst, weil er ihm als gefürchteter Ermittler der mexikanischen Bundespolizei gefährlich nahe gekommen war. Machete flüchtet nach Texas, um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch er findet sich wieder in einem Netz aus Korruption und Betrug. Der skrupellose Geschäftsmann Booth (Jeff Fahey) erpresst ihn, den rassistischen Senator McLaughlin (Robert De Niro) zu erschießen.

Machete nimmt gegen seinen Willen an. Eine Falle! Er wird selbst Ziel eines zweiten Killers, alles soll danach aussehen, dass die Polizei Machete als Attentäter erschießt. Nur knapp entgeht er dem Mordanschlag. Doch Booth und eine Reihe Killer, darunter der unberechenbare Anführer einer privaten Grenzarmee, Von (Don Johnson), sind ihm auf den Fersen. Machete kann nur überleben, wenn er die Verschwörung aufdeckt und seinen Namen reinwäscht. Unerwartete Hilfe bekommt er von der schönen Einwanderungsbeamtin Sartana (Jessica Alba) und der Revoluzzerin Luz (Michelle Rodriguez). Und dann ist da noch der bibelfromme Padre (Cheech Marin), ein Priester, der sich besser auf Gewehre versteht als auf Bibelsprüche…

Rodriguez' Idee zu einem Film mit Danny Trejo kam ihm beim Dreh seines Hits "Desperado", in dem Trejo auftrat. Und wen hätte Rodriguez wohl für die Rolle des Machete besetzt, wenn Trejo kein Interesse gezeigt hätte? Wir können es uns gar nicht vorstellen. Machete ist Trejo und Trejo ist Machete – durch sein unverwechselbares, von tiefen Narben geprägtes Gesicht, durch seine große, starke und südländische Statur, durch sein charismatisches, raues und cooles Auftreten. Nein, jemand anderes als Danny Trejo wäre als mordende mexikanische Rachefigur überhaupt nicht in Frage gekommen.

"Machete" rast dabei von 0 auf 100. Rodriguez legt bei seiner Einführung ein Tempo vor, welches sich zwar nicht stringent durch den gesamten Filmverlauf zieht (gut so, schließlich muss der Zuschauer auch irgendwann durchatmen), was aber unmissverständlich klar macht, worauf sich unsereins die nächsten 100 Minuten gefasst machen muss: Auf derbe Sprüche, eine richtig dreckige Atmosphäre und Tötungsorgien, in denen scharfe Klingen und rollende Köpfe wirklich nur das kleinste Übel sind. Wenn Machete sein namensgebendes Mordinstrument erst einmal ausgepackt hat, ist er nicht mehr zu bremsen. Unfreiwillig komisch wirkt das ganze Szenario deshalb nicht, weil man Trejo die Rolle des traurigen und verzweifelt auf Rache gesinnten Witwers jeder Zeit abnimmt. Das Ganze wird dann noch garniert durch teilweise urkomische Dialoge und Situationen (ganz groß: Ein menschlicher Darm wird als Seil missbraucht), sodass Lacher vorprogrammiert sind und "Machete" zu einem wahnwitzigen Rachefeldzug werden lassen.

Es drängt sich das Gefühl auf, dass die Darstellerriege nicht wirklich lange überlegen musste, als Rodriguez angefragt hat. Jessica Alba, Lindsay Lohan (mit selbstironischer Performance), der alte "Miami Vice"-Cop Don Johnson, Action-B-Movie-Ikone Steven Seagal (ohne Zopf) oder aber Oscar-Preisträger Robert DeNiro – das Ensemble hält, was es verspricht. Jede einzelne Rolle wurde perfekt besetzt und die komplette Riege macht "Machete" im Einklang mit Rodriguez' Kompromisslosigkeit zu einem absoluten Blutspektakel. Selbst mit den Babysittern aus "Planet Terror" gibt es ein wunderbares Wiedersehen.

"Machete" ist ein astreines B-Movie, das in den deutschen Lichtspielhäusern trotz der gehörigen Blutmassen ungeschnitten zu sehen ist, bei dem Freunde von Splatter, aber auch Action-Fans und Hartgesottene voll auf ihre Kosten kommen. Für Anhänger der Kirche, die hier wirklich von vorne bis hinten schonungslos verhöhnt wird, Zuschauer mit schwachem Magen und Frauenbeschützer ist dieses staubige Werk Zelluloid allerdings so gar nicht geeignet. Eine Schlachtplatte der feinsten Sorte: Rodriguez lässt Machete auf uns los – und wir danken ihm dafür.

>> verfasst von Janosch Leuffen

70%
Furtano
geschrieben am 15.11.2010 um 16:00 Uhr
Ganz unterhaltsam, zieht sich aber leider etwas in die Länge. Das Ende war am Besten ;D
90%
MarkMcGrath^1
geschrieben am 13.11.2010 um 23:00 Uhr
Rodriguez bietet mit diesem geilen B-Movie genau die absurde und überzogene Kost, die sich alle Fans seit dem Fake-Trailer erwartet haben. Kult!
90%
flo
geschrieben am 08.11.2010 um 16:00 Uhr
Gestern im Kino gesehen und ich muss schon sagen: Sehr, sehr geiler Film!Dachte erst er würde trashiger werden, wurde aber absolut positiv überrascht, auch die schauspielerische Besetzung weiß zu überzeugen -> Absolut Kultverdächtig!!!
80%
Slapstick
geschrieben am 08.11.2010 um 11:00 Uhr
Supergeiles Teil, für mich der beste Rodriguez ever!! Ich finde es persönlich aber gar nicht so hart wie überall geschrieben, Detailaufnahmen gibt es praktisch keine und fast alles kommt so überzogen daher, daß man fast schon an Slapstick denken muss. Trotzdem wird auch nicht unnötig pausenlos gesplattert, die Dosis passt wie die Machete in die Brust. Ich finde mit der Palaktive B-Movie führt man die Leute auf eine falsche Spur, Machete ist für ein B-Movie viel zu gut und zu professionell abgefilmt. Das ist ein A-Movie mit B-Movie Charakter und nicht anders.
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