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Moviebase Cowboys & Aliens

Cowboys & Aliens
Cowboys & Aliens

Bewertung: 50%

Userbewertung: 70%
bei 173 Stimmen

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Originaltitel: Cowboys & Aliens
Kinostart: 25.08.2011
DVD/Blu-Ray Verkauf: 13.01.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 12
Lauflänge: 117 Minuten
Studio: Universal Pictures
Produktionsjahr: 2011
Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Scott Mitchell Rosenberg, Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof
Darsteller: Clancy Brown, Ana de la Reguera, Olivia Wilde, Harrison Ford, Daniel Craig, Sam Rockwell, Paul Dano, Walton Goggins, Keith Carradine, Noah Ringer, Adam Beach, David O'Hara, Abigail Spencer, Toby Huss, Raoul Trujillo, Chris Browning, Buck Taylor
Kernige Jungs, heiße Mädchen, verdörrte Landschaft und glühende Colts. Die Liste der bekannten Western-Klischees ist lang und staubig. Auch für den deutlich dunkleren Alien-Film ließen sich sicher einige Dinge zusammentragen, die für das Funktionieren eines Werkes dieser Art nötig sind. Doch was geschieht, wenn man beide Gattungen miteinander kombiniert? Weshalb also nicht einfach Aliens in unserer Vorzeit landen lassen? Ein Gedanke, an dem offenbar auch Schauspieler und „Iron Man“-Regisseur Jon Favreau Gefallen fand. Er schickt eine Riege namhafter Darsteller in den Kampf gegen computergenerierte Fieslinge aus dem All – wer am Ende als Sieger hervorgeht ist dabei genauso wenig überraschend wie die angestaubte Geschichte.

Der Wilde Westen im Jahr 1873 in den Weiten der Prärie von Arizona... ein Fremder (Daniel Craig) ohne Erinnerung an seine Vergangenheit betritt den staubigen Boden der Stadt Absolution. Der einzige Hinweis auf seine Identität ist ein mysteriöses, fesselähnliches Artefakt an seinem linken Handgelenk. Den Bewohnern der kleinen Wüstenstadt ist der Fremde alles andere als willkommen. Der einsame Cowboy merkt schnell, die Menschen in Absolution leben in großer Angst. Niemand macht auch nur einen Schritt auf die Straße ohne die ausdrückliche Erlaubnis des desoptischen Col. Woodrow Dolarhyde (Harrison Ford), der die Stadt mit eiserner Faust regiert. Aber die allgegenwärtig erscheinende Bedrohung kommt nicht etwa von Col. Dolarhyde selbst, aufständischen Ureinwohnern oder marodierenden Diebesbanden - nein, hier kommt die Gefahr von oben. Die hilflosen Bewohner der desolaten Stadt müssen mit ansehen, wie Plünderer aus dem Himmel angreifen und mit großem Getöse einen nach dem anderen ihrer Leute entführen....

Führt man sich die Darstellerriege vor Augen, wird schnell klar, dass der Film auch gerne „Indiana Jones & James Bond vs. Aliens“ hätte heißen können. Und wer sich dann noch über das Auftauchen der Außerirdischen wundert, sollte sich noch einmal den vermurksten Schluss des letzten Indiana Jones-Abenteuers anschauen. Ob Harrison Ford aber tatsächlich Schuld an der Misere im Wilden Westen trägt? Natürlich nicht. Daniel Craig agiert als gesuchter Ganove ohne Gedächtnis, wie es sich für einen echten Saloon-Macho mit Schlapphut und Knarre gehört: Cool, immer einen kessen Spruch auf den Lippen und für Frauen unwahrscheinlich anziehend. Ford dagegen schaut knapp zwei Stunden mit grimmiger Miene und dementsprechend sauer drein. Einen Funken Herzenswärme möchte man ihm zu keiner Zeit zutrauen. Fast unkenntlich gibt sich auch Sam Rockwell („Moon“) als memmenhafter Kneipier, Olivia Wilde stiehlt den männlichen Parts zwar optisch die Schau, ihrer Charakterdarstellung aber bleibt äußerst blass und unglaubwürdig. Dabei ist es gerade Wilde, die in Favreaus Werk mit nicht gerade wenig Verantwortung belastet wird. Weshalb aber alles so ist, wie es Favreau darstellt, bleibt schemenhaft und ungeklärt.

Es vergeht einige Zeit, bis die Aliens das erste Mal die Bildfläche betreten. Bis dahin liefert Favreau tolle Landschaften, gelungene Bilder und ein stimmiges Western-Szenario. Wäre da eben nicht dieses merkwürdig leuchtende Metall-Ding an Jake Lonergans Arm, welches gleichzeitig die Frage mit sich bringt: Wie kam der Gute eigentlich an jenes? Dank Mithilfe eines indianischen Medizinmannes (nein, die Indianer wurden natürlich nicht vergessen) erlangt Lonergan seine verschollene Erinnerung Stück für Stück zurück – und mit ihm der Zuschauer. Allmählich setzt sich ein Bild zusammen, das aber auch nach Fertigstellung keinen großen „Aha“-Effekt hervorrufen wird.

Natürlich steht die Action mit dem Erscheinen der Aliens an erster Stelle. Zumeist geht es sogar recht blutig her – oder eben schleimig, wenn eines der sich schnell bewegenden Ungeheuer das Zeitliche segnet. In diesen Momenten macht „Cowboys & Aliens“ auch richtig Spaß. Einen mürrischen Ford zu sehen, wie er sich mit seinem größten Feind verbünden muss, um den Weltall-Abschaum zu beseitigen, bringt den einen oder anderen Lacher mit sich. Ganz ohne Patriotismus geht es aber auch hier nicht: Nach einer schwülstigen Dankesrede des indianischen, sagen wir „Gehilfen“ von Fords-Charakter Dolarhyde, liegen sich Indianer und Cowboys in den Armen, um gemeinsam den Kampf gegen die Aliens aufzunehmen. Das wirkt nicht nur äußerst deplatziert, sondern sogar etwas nervig. "Kulturen aller Art, wenn Ihr Euch bis jetzt noch nicht mochtet, verbündet Euch, damit wir siegen!" So etwas funktioniert meist nur in amerikanischen Filmen.

Die Idee, garstige Glibbermonster im Wilden Westen stranden zu lassen, hat durchaus Potenzial, welches von Favreau leider viel zu wenig ausgeschöpft wird. Stattdessen bewegt sich das Werk auf einen Schlussakt zu, der viele Fragen offen und Wünsche für mehr Wendungen und Überraschungen lässt. Hier ist tatsächlich der Titel des Films – und leider nicht mehr – Programm. Für einen staubigen, optisch durchaus ansehnlichen Popcorn-Alien-Western, bei dem der Kopf auch gerne im Standby-Modus verharren darf, ist das alles nicht verkehrt, bleibt aber deutlich hinter den Erwartungen zurück.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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