Spread the love

Moviebase Rosewood Lane

Rosewood Lane
Rosewood Lane

Bewertung: 20%

Userbewertung: 25%
bei 87 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Rosewood Lane
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 18.10.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: 18.09.2012
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 92 Minuten
Studio: Hollywood Media Bridge, Planet Media
Produktionsjahr: 2011
Regie: Victor Salva
Drehbuch: Victor Salva
Darsteller: Rose McGowan

Etwa nach der Hälfte von "Rosewood Lane", Victor Salvas neuem Film, beginnt man sich als Zuschauer gewisse Fragen zu stellen. Zum Beispiel: Wann geht der Film endlich richtig los? Wann passiert mal irgendetwas, das das Etikett "Thriller" annähernd rechtfertigen würde? Was zum Teufel ist mit Rose McGowans Gesicht passiert? Wie hat Salva nach seinen effektiven "Jeepers Creepers"-Filmen so schnell so viel inszenatorisches Können eingebüßt? Und: Was soll das Ganze eigentlich? Die zweite Hälfte dieses blutleeren Heulers von einem Film beantwortet nicht eine einzige dieser Fragen, sondern wirft eher noch weitere auf.

Der Film beginnt noch insofern vielversprechend, als das man zunächst nur schwer einzuschätzen vermag, welche Richtung die Story einschlagen wird: Die junge Radio-Talkerin Dr. Sonny Blake (McGowan) zieht in die Vorstadt, in das Haus ihres kürzlich verstorbenen, alkoholkranken Vaters. Schon bald ereignen sich merkwürdige Dinge im Haus und die Vorstadtidylle erweist sich als trügerisch – Blake wird plötzlich vom örtlichen Zeitungsjungen Hank (Bill Fagerbakke) terrorisiert, der über übernatürliche Kräfte zu verfügen scheint und ihre Vergangenheit kennt... Mit der Figur des bösartigen Zeitungsjungen ohne Pupillen ist Salva dabei immerhin etwas Beachtliches gelungen: Er hat den wahrscheinlich harmlosesten, lächerlichsten Bösewicht der Horrorfilmgeschichte kreiert, Critters, Killertomaten und Pappmaché-Dinosaurier eingeschlossen. Ständig fragt man sich: Was sind es denn nur für übermenschliche Fähigkeiten, die es dem Milchbubi ermöglichen, männliche Muskelpakete und ganze SWAT-Teams zu überlisten? Die Antwort lautet, und das ist wirklich kein Scherz, er pinkelt ihnen durch ein Loch im Zaun ins Auge oder schubst sie hundsgemein nicht allzu hohe Treppen herunter.

Geht dem dümmlich grinsenden Paperboy wirklich jeder Gruselfaktor ab, vermag Hauptdarstellerin McGowan schon eher zu schocken, wenn auch eher unfreiwillig: Ihre frische, erotische Präsenz aus den "Grindhouse"-Filmen ist einer lethargischen Trantütigkeit gewichen, die durch ihr beängstigend aufgequollenes Gesicht noch drastisch verstärkt wird. Das wirkt umso tragischer, weil sie von dem überraschend guten Nebencast durchweg gnadenlos an die Wand gespielt wird. Wobei sich auch hier wieder die Frage stellt, was tolle Schauspielerinnen wie Lauren Vélez ("Dexter") oder Lin Shaye ("Insidious") dazu bewegt hat, in einem solch fürchterlichen Film mitzuwirken – gegen die schiere Sinnlosigkeit und narrative Fehlkonzeption des Drehbuchs kommen auch sie nicht an. Streckenweise wünscht man sich, Salva hätte sein verunglücktes Skript David Lynch zukommen lassen. Der hätte für diese wirre Suburbia-Story immerhin die passenden, surrealistischen Bilder gefunden, anstatt wie Salva auf lahme TV-Film-Optik zu setzen.

"Rosewood Lane" ist ein Fehlschlag auf ganzer Linie, was nach den handwerklich perfekten "Jeepers Creepers" Teil 1 und 2 umso ärgerlicher ist. Nicht ein einziges Mal gelingt es Salva in seinem neuen Film, Spannung aufzubauen. Nicht ein einziges Mal kümmert es uns auch nur minimal, was mit den Hauptfiguren geschieht. Nicht ein einziges Mal gibt es so etwas wie einen Schockmoment. Der Film plätschert belanglos dahin, wiederholt manche Situationen immer und immer wieder und nervt mit hölzernen, dümmlichen Dialogen. Die gewollt prätentiösen Andeutungen, es könnte sich bei dem lachhaften Bösewicht vielleicht um eine Art verdrängtes Trauma oder Wahnvorstellung der Protagonistin handeln, scheitern an ihrer eigenen ungeschickten Simplizität. Worum es in dem Film eigentlich ging, versteht man auch nach Ablauf der quälend langen 100 Minuten nicht. Im nächsten Jahr kehrt Salva mit "Jeepers Creepers 3: Cathedral" zu dem Franchise zurück, das ihn bekannt gemacht hat. Sollte er dort zu alter Stärke zurückfinden, könnte man "Rosewood Lane" gnädig als Ausrutscher in unterirdische Gefilde entschuldigen.

>> verfasst von Tim Lindemann

Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren