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Moviebase Aftershock

Aftershock
Aftershock

Bewertung: 20%

Userbewertung: 35%
bei 79 Stimmen

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Originaltitel: Aftershock
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 10.01.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 18.12.2013
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 85 Minuten
Studio: Sobras.com Producciones
Produktionsjahr: 2012
Regie: Nicolas Lopez
Drehbuch: Nicolas Lopez, Eli Roth
Darsteller: Eli Roth, Selena Gomez, Ariel Levy, Nicolas Martinez, Lorenza, Natasha Yarovenko, Andrea Osvart, Miguel Asensio

Wo Eli Roth draufsteht, ist auch Eli Roth drin – stimmt nicht immer. Gerne werden bekannte Namen dafür benutzt, einen (unterdurchschnittlichen) Film zu promoten und die Zuschauer zu locken. So präsentierte Roth unter anderem den Horrorschocker „Der letzte Exorzismus“, trat aber lediglich als Produzent auf den Plan. Ähnlich verhält es sich nun auch bei „Aftershock“. Roths Name steht in großen Lettern auf dem Plakat, auf dem Regiestuhl nahm aber der Chilene Nicolás López Platz. Fans von Eli Roth werden aber dennoch nicht enttäuscht, denn neben der Produktion übernahm der „Hostel“-Regisseur auch eine Hauptrolle und schrieb zudem noch am Drehbuch mit.

Als lose Grundlage dient dem Film das verheerende Erdbeben, das im Februar 2010 über 120 Menschen in Chile das Leben kostete. Glücklicherweise verzichten die Macher auf die fast schon obligatorische Einblendung „Nach wahren Ereignissen“. Denn auf Tatsachen beruht die Geschichte in keinster Weise, lediglich die umherfliegenden Trümmer könnten Ähnlichkeiten zum realen Vorfall aufweisen. Ob es nun geschmacklos ist oder nicht, aus einer solchen Tragödie einen blutigen Splatter zu schnitzen, muss jeder für sich entscheiden. Dass die erste englischsprachige Regiearbeit von López trotzdem nicht sehenswert ist, liegt an ganz anderen Dingen.

Zunächst einmal begleiten wir drei feierwütige Touris und fühlen uns sofort an die erste Dreiviertelstunde von „Hostel“ erinnert. Bis auf die Location hat sich quasi nichts verändert (Amsterdam ist nun Chile), selbst die Mentalität der Clique ist nahezu identisch. Auf den nächtlichen Reisen durch Chiles Clubs gräbt das Trio unentwegt Frauen an – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Irgendwann finden sie drei Ladys, die sich den Jungs auf ihrem Party-Kultur-Trip anschließen.

Charakterliche Tiefe darf man nicht erwarten, die Protagonisten werden einzig durch ihr Verhalten und kurze Einblicke ins Privatleben gezeichnet. Roth mimt den treuen Familienvater, der bei den Saufspielchen einen Gang zurückfährt, aber ausgerechnet bei Selena Gomez eine Ausnahme macht. Pollo ist ein Draufgänger, dem kein Spruch zu platt und keine Anmach-Aktion zu peinlich ist. Der Dritte im Bunde schwankt irgendwo zwischen Weichei und Möchtegern-Macho. Wer schon jetzt an das Wolfsrudel aus der „Hangover“-Trilogie denken muss, liegt gar nicht so falsch. Äußerlich zumindest könnte Nicolás Martínez das Spiegelbild seines Kollegen Zach Galifianakis sein.

Die Mädels stammen aus dem Osten („Hostel“-Erinnerungen) und bieten die gleiche Facettenvielfalt wie die männlichen Pendants: Die eine ist eine Zicke, die auf Mutter Teresa macht und alles besser weiß. Die anderen sind feierfreudige Girls, die sich optisch sehen lassen können. Das Problem, das hierbei entsteht: Eine Bindung kann der Zuschauer zu keinem der Beteiligten eingehen. Es ist völlig egal, wer wann wie draufgeht. Selbst für einen vermeintlichen Partyslasher ist das zu wenig, denn das Mitfiebern bleibt komplett aus.

Hat man die inhaltsarme erste Hälfte mit all ihren Dancesounds und leeren Worthülsen überstanden, folgt das eigentliche Übel. Blöderweise verwandelt ein Erdbeben die Disco und alles drumherum zu einem einzigen Schlachtfeld – der Kampf ums nackte Überleben hat begonnen. Herunterstürzende Stahlträger durchbohren Menschenkörper oder zermatschen Köpfe. Für den geneigten Splatterfan sind das glorreiche Momente, die allerdings trotz des chaotischen Zustands sehr rar gesät sind. Stattdessen sehen sich die neuen Freunde einer ganz anderen Gefahr ausgesetzt: Dem Menschen selbst! Das Erdbeben hat auch ein Gefängnis zerstört und die Häftlinge befinden sich auf freiem Fuß. Sie machen nun Jagd auf Unschuldige und plündern Geschäfte. Wem kann man jetzt noch trauen?

Die erzwungene Dramatik, die sich im Schlussakt offenbart, macht das Szenario leider nicht besser. Ganz im Gegenteil: Glaubwürdig ist das alles zu keinem Moment und noch dazu tödlich langweilig. Es wird viel geschrien, doch dahinter macht sich gähnende Leere bemerkbar. Auch die stetigen Nachbeben und die Tsunamiwarnung bringen kaum Pfeffer ins Geschehen. Konsequenterweise wurde auch das Finale dermaßen mau inszeniert, dass man wenigstens hier nicht enttäuscht wird. Einen „Aftershock“ erzeugt dieser Katastrophenfilm (im wahrsten Sinne) sicherlich nicht.

>> geschrieben von Janosch Leuffen

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