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Moviebase Eye 2, The

Eye 2, The
Eye 2, The

Bewertung: 69%

Userbewertung: 75%
bei 10 Stimmen

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Originaltitel: Eye 2, The
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.12.2005
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 91 Minuten
Studio: Paramount / Hightlight Video
Produktionsjahr: 2004
Regie: Danny Pang, Oxide Pang Chun
Drehbuch: Danny Pang, Oxide Pang Chun
Darsteller: Shu Qi, Eugenia Yuan, Phillip Kwok, Jesdaporn Pholdee, May Phua, Rayson Tan, Alan Tern, San Yow
„The Eye“ gehört zu der Sorte asiatischer Horrorfilme, die ich für maßlos überschätzt halte. Während andere Kritiker ein Meisterwerk in dem Pang Brothers Werk sehen, konnte ich hier nur ein nettes Filmchen mit einigen interessanten Einfällen ausmachen. Danny und Oxide Pang hatten großes Glück, denn „The Eye“ war überaus erfolgreich und machte ein Sequel mit dem einfachen Namen „The Eye 2“ möglich, das leider keine großen Neuerungen hervorbringt. Mit „The Eye 10“ durfte sogar noch ein weiterer Nachfolger das Licht der Welt erblicken und ist laut vielen Augenzeugen ein totaler Reinfall.

Beim Erstling ging es storytechnisch schon etwas konventionell ab, was sich auch mit „The Eye 2“ nicht ändert. Die Reinkarnation steht im Mittelpunkt der Geschichte und wird von einem regelrechten Geburtenmarathon begleitet. Die selbstmordgefährdete Joey sieht nach mehrmaligen Trennungen von ihren Freunden keinen anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen. Mit einer handvoll Tabletten will sie ihrem Schmerz endlich ein Ende setzen und scheitert kläglich. Zudem wird sie nun von mysteriösen Geisterwesen verfolgt, die in schwangeren Frauen eine Möglichkeit sehen, wiedergeboren zu werden. Auch Joey soll als Wirt missbraucht werden. Kämpfend gegen eine unsichtbare Macht, kommt sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Wie bereits in der Einleitung geschrieben, sind Ideen rar gesät. Zur Geschichte, die bereits konfus genug erscheint, kommt noch hinzu, dass die Charaktere relativ blass bleiben. Wieder einmal vermischten die beiden Pangs verschiedene Genres zu einem Film. Das Hauptaugenmerk liegt klar im dramatischen Bereich, der durch viele Schockmomente aufgewertet wird. Nicht sehr innovativ, läuft es leider meistens auf billige „buh“ Effekte hinaus, die durch den Sound maßgeblich zum Erfolg geführt werden. Eindringliche Szenen, von denen „The Eye“ lebte, sucht man leider mit der Lupe. Den wahren Horror machte die ruhige Herangehensweise aus, die beim Vorgänger den ganzen Verlauf über erhalten blieb. Die Angst steigerte sich von Minute zu Minute und siedete dann jeweils in einem gruseligen Finale. Einen Moment gibt „The Eye 2“ glücklicherweise her, und übertrifft in dessen Wirkung sogar fast seinen Ursprung.

Der Geist wird hauptsächlich durch Shu Qi am Leben gehalten, die ihre Rolle als Joey hervorragend meistert. Ihr eindringliches Spiel ist es auch, was diesem Film vor dem Absturz in den Durchschnitt bewahrt. Intensiv und gefühlvoll verkörpert sie das Leiden einer werdenden Mutter, die sich durch keine Unannehmlichkeiten von ihrem Vorhaben abbringen lässt. Zuletzt ist nun auch Hollywood auf die schöne Asiatin aufmerksam geworden. Gemeinsam mit Jason Statham stand sie 2002 für den französischen Actionreißer „The Transporter“ vor der Kamera. Bitte mehr davon! Die restliche Cast siedelt sich dabei im gehobenen Mittelfeld an, ist aber nicht weiter erwähnenswert.

Der größte Pluspunkt, die Optik, kann den Pangs nur zugute gehalten werden. Farbfilter, triste und leblose Krankenhausgänge, kühle Farben ?, erstklassige Kamerafahrten und ungewöhnliche Perspektiven, machen „The Eye 2“ zu einem Fest für die Augen. Perfekt auf die sterile Atmosphäre angepasst, lässt es sich doch um einiges besser gruseln. Unterstrichen wird das Ganze von wenigen, aber immerhin vorhandenen, netten Einfällen, wie schwimmenden Geistern in luftgefüllten Räumen. Tricktechnisch hat man sich also nicht Lumpen lassen, auch wenn einige Effekte ihren Ursprung nicht verbergen können.

Wenn man sich gemeinsam mit den Protagonisten durch die twistlose Story gekämpft hat, kommt man dann zugleich beim Logiklöcher gespickten Finale an. Auch wenn eine gewisse Unlogik in jedem Horrorfilm steckt, ist es mir doch unbegreiflich, wie man sich von einem (vielleicht) fünfzehnstöckigen Hochhaus stürzen kann und danach unbeschadet weiterlebt. Dieser „Sprung“ lässt sich trotz Geisterhilfe nicht schlüssig nachvollziehen. Ansonsten ist man auf dem Boden geblieben. Während „The Eye“ eine Tour durch mehrere Locations war, um die Story aufzuriffeln, bleibt man hier bei einem Handlungsort. Auch sonst ist der Verlauf im Vergleich wesentlich ruhiger ausgefallen. Inhaltlich zwar ausgeprägter, bleiben die einzelnen Figuren jedoch reichlich schwachbrüstig. Hier wäre eindeutig mehr drin gewesen, auch wenn das bedeutet hätte, den Film noch mehr vom phantastischen Genre zu entfernen.

Die Innovationlosigkeit, zu vergleichen mit einem Baby, das durch die Nabelschnur zu ersticken droht, schnürt dem Film einfach die Luft ab. Die Dramatik ist schon fast zu weit getrieben und kann es in Sachen Tränengehalt locker mit einem dreistündigen Bollywood-Schinken aufnehmen. Die Atmosphäre bleibt wie beim Vorgänger immer spannend, was nicht zuletzt an der tollen Präsentation liegt, wird jedoch leider durch einige Löcher in der Logik unterbrochen. Den meisten Horrorfans wird das Sequel fast zu ungruselig sein, wogegen sich Dramaqueens an den Horroreinlagen aufhängen dürften. Eindeutig die Zielgruppe verfehlt – bzw. noch nicht erfunden. Wer vom „Eye“ Fieber gepackt wurde, darf sich dieses Stück Zelluloid auf keinen Fall entgehen lassen und sollte um „The Eye 10“ lieber einen weiten Bogen machen. Vielleicht wird’s ja mit den Remakes besser, denn beide Filme (sowohl Teil eins als auch Teil zwei) werden in diesem – vielleicht auch erst im nächsten – Jahr mit einer Neuverfilmung beglückt.

>> geschrieben von Torsten Schrader

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