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Moviebase The Bay

The Bay
The Bay

Bewertung: 70%

Userbewertung: 75%
bei 39 Stimmen

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Originaltitel: The Bay
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 26.07.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: Lionsgate Films
Produktionsjahr: 2012
Regie: Barry Levinson
Drehbuch: Michael Wallach
Darsteller: Kristen Connolly, Jane McNeill, Michael Beasley, Christopher Denham, Kether Donohue, Andy Stahl, Anthony Reynolds

Studenten im Wald, Monster in New York, Zombies in der Wohnung oder Dämonen im Familienhaus. Auf den ersten Blick verbindet diese Gruppen nichts miteinander. Schaut man aber genauer hin, sind sie alle Teil des für das Horrorgenre nahezu unumgänglich gewordenen Found-Footage-Stils. Seinen Siegeszug begann die Wackelkamera mit dem „Blair Witch Project“ im Jahre 1999. Die real wirkenden Aufnahmen bereiteten den Zuschauern Kopfzerbrechen: War das, was wir soeben gesehen haben, echt oder doch nur ein clever inszeniertes Filmstück?

Mittlerweile wurde die Antwort auf diese Frage zur Genüge gegeben – und dennoch scheint sich das Prozedere immer noch nicht abgenutzt zu haben. Die „Paranormal Activity“-Reihe startet im Oktober bereits in die fünfte Runde. Bei den Fantasy Filmfest Nights fand sich mit „The Bay“ ebenfalls ein Werk der gleichen Machart im Programm ein. Für den Ökothriller verantwortlich: Oscar-Preisträger Barry Levinson („Sphere – Die Macht aus dem All“, „Rain Man“). Er bediente sich ein bisschen am spanischen Horrorthriller „REC“ und fügte eine Prise „Slither“ hinzu. Doch auch wenn Levinsons Film wahrlich keine Neuerfindung des Genres darstellt, kann er mit einer durchaus nachvollziehbaren Thematik und einigen Schockmomenten  überzeugen.

Erzählt wird die Geschichte von einem biologischen Desaster, das ein Virus freisetzt und die Chesapeake Bay mit Parasiten verseucht. Diese breiten sich jedoch schon bald im ganzen Land aus, da sie vom Fisch aus auf den Menschen übertragen werden. Der wahre Horror nimmt seinen Lauf, als Videos der Katastrophe und Betroffenen im Internet auftauchen.

Die Handlung folgt grob gesehen vier Strängen: Eine Reporterin berichtet mit ihrem Kameramann von den Festlichkeiten in Maryland (hier wird die Parallele zu „REC“ deutlich). Als Live-Berichterstattung ist das Fernsehen so also hautnah bei der Katastrophe dabei. Der zweite Strang erzählt von einer Familie, die einen Bootsausflug nach Maryland unternimmt und dort auf die entsetzliche Lage trifft. Ein weiterer Abschnitt zeigt einen Arzt im örtlichen Krankenhaus und seinen Kampf gegen das immer voller werdende Wartezimmer sowie die Hilf- und Ratlosigkeit der Helfer. Und schließlich begleiten wir zwei Forscher auf einem Schiff, die einige Monate vor dem Ausbruch der Parasiten auf dem See unterwegs sind und schreckliche Funde machen.

Alles beginnt harmlos, durch die Kamera des TV-Teams sind die Bilder teilweise sogar ruhig. Jedoch steigert sich die Dramatik mit jeder Sekunde. Auch wenn das Grundgerüst altbekannt sein dürfte: Levinson schafft einen authentischen Zugang zum Gezeigten. Weder sorgen Aliens noch mysteriöse Hexen oder Geister für Angst und Schrecken. Es ist der Mensch selbst, der für diese Umweltkatastrophe verantwortlich ist und letztlich die Quittung in Form von genmanipulierten Parasiten erhält. Die setzt der Oscar-Regisseur selten, dafür aber umso effektiver in Szene. Manchmal wird es dabei recht ekelig und blutig, trotzdem bleibt der Horror greifbar.

Levinson gibt sich nicht einfach damit zufrieden, dass eine Spezies auftaucht, die sich in Menschen einnistet. Er geht der Ursache auf den Grund, sucht nach sinnvollen Erklärungen und liefert meist nachvollziehbare Antworten. Die Regierung und ihr Angst vor einem Imageschaden spielen dabei eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des Fukushima-Desasters beispielsweise wirkt „The Bay“ erschreckend realistisch.

Geschickt bindet der Regisseur auch die sich rapide verändernden Distributionsmöglichkeiten von Videos und Fotos mit ins Geschehen ein. Statt einem Opfer zu helfen wird erst einmal mit dem Handy draufgehalten und anschließend weggerannt. So ergibt sich ein Puzzle aus qualitativ unterschiedlichen Aufnahmen, die mal mehr und mal weniger gut gelungen sind. Am wirkungsvollsten gestalten sich ausgerechnet aber die Momente, in denen die Leinwand schwarz bleibt und lediglich Audioaufnahmen von verzweifelten Bürgern zu hören sind. Hier kreiert Levinson eine intensive und spannende Atmosphäre.

„The Bay“ ist einer der besseren Found-Footage-Filme, weil er sich um Realitätsnähe bemüht. Zwar kann sich Levinson die ein oder andere übertriebene Ekelszene und Klischees nicht verkneifen, schafft es über weite Strecken aber, mit seinen vier Handlungsansätzen und der authentischen Sachlage Interesse aufzubauen. Wackelkamera-Phobiker werden daran allerdings keinen Gefallen finden.

>> verfasst von Janosch Leuffem

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