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Moviebase Hemlock Grove

Hemlock Grove
Hemlock Grove

Bewertung: 60%

Userbewertung: 65%
bei 69 Stimmen

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Originaltitel: Hemlock Grove
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 08.10.2015
DVD/Blu-Ray Verleih: 08.10.2015
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Gaumont International Television, Mad Hatter Entertainment
Produktionsjahr: 2012
Regie: Eli Roth
Drehbuch: Eli Roth, Brian McGreevy
Darsteller: Landon Liboiron, Famke Janssen, Bill Skarsgard, Dougray Scott, Freya Tingley, Penelope Mitchell, Lili Taylor

Vielleicht ist es die Sehnsucht nach Mythen und Geheimnissen in einer zunehmend rational-technologisierten Welt, die die Nachfrage nach Monster-Geschichten in modernen Settings auslöst: In der "Twilight"-Reihe, aber auch in TV-Produktionen wie "True Blood" und "Vampire Diaries" bekämpfen monströse Protagonisten nicht nur ihre übernatürlichen Gegenspieler, sondern auch ganz "alltägliche" Probleme zwischen Liebe, Sex und Eifersucht. Irgendwie war es klar, dass nach dem allgemeinen Fokus auf die blutsaugenden Erben Draculas sich bald eine Erzählung den in "Twilight" ja meist eher schlicht wirkenden Werwölfen widmen würde. "Hemlock Grove", produziert von Publikumsliebling Eli Roth, füllt nun diese Lücke und hat dabei alle der bereits genannten Vorbilder genauso fest im Blick wie seine Zielgruppe.

"Hemlock Grove" beruht auf dem gleichnamigen Roman des Drehbuchautors Brian McGreevy, gibt sich aber nicht allzu viel Mühe, die visuellen wie narrativen Anlehnungen an andere Serien und Filme zu verschleiern. Auch hier ist der junge Werwolf Peter (Landon Liboiron) ein strubbeliger Hitzkopf, sein Vampir-Freund Roman (Bill Skarsgard) ein kühler Schönling aus gutem Hause – "Twilight" lässt grüßen. Beide besuchen die Highschool des verschlafenen, titelgebenden Industrie-Städtchens dessen Einwohner von dem grausigen Mord an einer jungen Cheerleaderin geschockt werden. Mit dieser Ausgangsidee versuchen die Macher der Serie eindeutig an David Lynchs "Twin Peaks" anzuschließen – mit eher peinlichen Resultaten. Denn anders als Lynchs brillante, surreale Dekonstruktion typischer Krimiserien watet "Hemlock Grove" knietief und ohne Ironie im amerikanischen Highschool-Kitsch.

Der Abschlussball, die Schulzicken (gleichzeitig Töchter des Sheriffs), die unerwartete Schwangerschaft, dazu gefälliger Softrock – man hat das alles schon oft gesehen, meistens besser als hier. Vor allem an Joss Whedons "Buffy" bedient sich die Serie hier großzügig. Damit aber nicht nur ein junges, weibliches Publikum sondern auch deren Freunde angesprochen werden, streuen die Verantwortlichen immer wieder einige wahllose Gore-Effekte, Drogenszenen und nackte Brüste ein. "Hemlock Grove" wirkt wie eine Serie, die am Reißbrett entstanden ist: Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon – so schmeckt es allen. Eine organische Storyentwicklung, durch die sich die besten TV-Serien auszeichnen, darf man hier nicht erwarten.

Es gibt aber auch durchaus vielversprechende Ansätze, deren weiterer Verlauf hier noch nicht bewertet werden kann (gesichtet wurden nur die ersten beiden Folgen von insgesamt 13): Neben Vampiren und Werwölfen spielen auch ein Engel, ein geheimnisvoller Forschungskonzern sowie apokalyptische Visionen eine Rolle, die eine Auflockerung der starren Genre-Grenzen bedeuten könnten. Dazu scheinen auch die Familien der Hauptfiguren Roman und Peter trotz der auch hier betonten Feindschaft zwischen Werwölfen und Vampire auf gewisse Weise miteinander verstrickt zu sein. Diese diversen düsteren Unklarheiten laufen zusammen in der Figur der Olivia Godfrey (Famke Janssen), Romans Mutter, die als verführerische aber manipulative Chef-Vampirin direkt den "Desperate Housewives" entsprungen sein könnte.

Generell schmeichelt "Hemlock Grove" dem Auge: Bis in die Nebenrolle wirken die jungen Darsteller wie direkt aus dem H&M-Katalog gecastet – sexy, hip und cool. Dazu passt der stilisierte Look der Serie, der das ur-amerikanische Kleinstadt-Setting in angesagt ausgeblichenen Bildern einfängt. Das sieht einerseits sehr ästhetisch und reibungslos aus, wirkt aber immer auch leicht steril – mag in "Hemlock Grove" auch einiges an handwerklicher Kompetenz stecken, nach Herzblut oder einer übergeordneten Thematik sucht man hier vermutlich vergebens. Gerade das eingangs erwähnte Gefühl des Mysteriums in mitten des banalen Alltagsgeschehens will sich zumindest zu Beginn der Serie noch gar nicht einstellen. So richtet sich "Hemlock Grove" vor allem an die wahren Vampir-Werwolf-Junkies, die sich bei den zahllosen Staffeln der obengenannten Vorgänger noch nicht genug wohlige Gänsehaut abgeholt haben. Ob die angedeuteten Variationen dieses Themas genügen werden, um auch Genre-fremde Zuschauer zu begeistern, muss sich erst zeigen.

>> verfasst von Tim Lindemann

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