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Moviebase Blutgletscher

Blutgletscher
Blutgletscher

Bewertung: 45%

Userbewertung: 51%
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Originaltitel: Blutgletscher
Kinostart: 06.02.2014
DVD/Blu-Ray Verkauf: 20.03.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 20.03.2014
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 96 Minuten
Studio: Allegro Film, Koch Media
Produktionsjahr: 2013
Regie: Marvin Kren
Drehbuch: Marvin Kren, Benjamin Hessler
Darsteller: Michael Fuith, Edita Malovcic, Brigitte Kren, Coco Huemer, Gerhard Liebmann, Adina Vetter, Wolfgang Pampel, Murathan Muslu, Hille Beseler, Peter Knaack, Ricardo Angelini, Georg Kaser, Felix Römer, Ariele Trettel

"Im Jahr 2013 verstummen die letzten Zweifler. Die Klimakatastrophe übertrifft die düstersten Prognosen. Der Nordpol wird noch in diesem Jahrzehnt eisfrei sein. Die Gletscher in den Alpen werden verschwinden. Die Folgen sind nicht absehbar, nur eines ist sicher: Das Leben auf der Erde wird sich verändern.“

Mit diesen Worten leitet Marvin Kren seinen österreichischen Horrorfilm ein, den er nach einem Drehbuch von Benjamin Hessler inszenierte. Aussicht auf eine ertragsreiche Zusammenarbeit möchte man meinen, denn das Gespann stemmte bereits vor drei Jahren den weltweit beachteten Zombieschocker „Rammbock“. Sorgten 2010 noch Untote für Angst und Schrecken, sind es diesmal infizierte Tiere.

Die Handlung von „Blutgletscher“ dreht sich um den Techniker Janek (Gerhard Liebmann), der mit anderen Wissenschaftlern auf einer Klimaforschungsstation in den Bergen arbeitet. Sein einziger Freund fernab der Zivilisation ist ein Hund, mit den Kollegen gerät Janek immer wieder aneinander. Als er während eines Routine-Ausflugs einen blutroten Gletscher entdeckt, wittert das Team neue Erkenntnisse  in der Klimaforschung. Doch in der Eisschicht scheint sich ein Mikroorganismus entfaltet zu haben, der Tiere zu tollwütigen Monstern mutieren lässt.

Ohne mit der Wimper zu zucken offenbart Autor Hessler den Ursprung seines Skripts, dem augenscheinlich John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ Pate stand. Damals war es Kurt Russell, der es in der Antarktis mit einem mysteriösen Wesen zu tun bekommt. Ganz ungeniert verlegte man eine nahezu identische Geschichte kurzerhand in die Alpen, verpflichtete mit Gerhard Liebmann einen – zumindest was den Bartwuchs angeht – ähnlichen Protagonisten und fügte mit einem stark an den Facehugger aus „Alien“ erinnernden Käfer eine weitere schon dagewesene Komponente hinzu. Dreist geklaut und deshalb zum Scheitern verurteilt? Nicht direkt.

Denn die deutschsprachige Besetzung erledigt ihre Aufgabe im schönen Bergpanorama ordentlich. Für österreichische Zuschauer dürfte sich sogleich ein gewisses Heimatgefühl einstellen. Die Schauspieler wirken authentisch und ihre Vorgehensweisen meist nachvollziehbar. Die Abgeschiedenheit setzt ihnen zu, die Einsamkeit macht ihnen zu schaffen. Das Geschäft am Tag ist zäh, die Nächte lang. Auch ohne fiese Genmutationen ist Stress also vorprogrammiert.

Das alles fängt Kameramann Moritz Schultheiß in ansehnlichen Impressionen ein und transportiert die Vor-Ort-Stimmung auf die Leinwand. Dazu beweist Kren handwerkliches Geschick und kann sich auf gelungene, weil weitgehend handgemachte Monstereffekte verlassen. Hiervon gab es in anderen Produktionen schon wesentlich schlechtere zu sehen.

Trotzdem: Irgendetwas fehlt, damit „Blutgletscher“ letztlich funktioniert. Das totale Vertrauen in die Tier-Puppen haben die Macher nicht gehabt. Immer, wenn es blutig hergeht in der kleinen Station, bekommt die Kamera Zuckungen und scheint etwas kaschieren zu wollen. Deshalb ist es schwer zu erkennen, was genau denn da die Tür unaufhörlich bearbeitet. Ein bissiger Fuchs? Oder gar ein durchgedrehter Ziegenbock?

Janek macht darüber hinaus gleich von Beginn an unmissverständlich klar, dass er die Sympathien des Zuschauers offensichtlich nicht nötig hat. Ein stets mies gelaunter Charakter, bei dem es gar nicht so tragisch wäre, wenn er recht zügig das Zeitliche segnen würde. Alle anderen Beteiligten dienen als Statisten und Mittel zum Zweck. So gilt das größte Interesse tatsächlich den Kreaturen, die es auf die Forschergruppe abgesehen haben.

Bis auf die solide Inszenierung und respektable praktische Effekte bleibt von „Blutgletscher“ kaum etwas Nennenswertes haften. Die inhaltliche Entwicklung ist zu flach, die Logiklöcher sind zu groß und das Szenario schließlich zu unspektakulär. Etwas mehr eigener Hirnschmalz hätte dem Werk dann doch gut getan.

Fazit: In den besten Szenen ein blutiger Alpenhorror, der sich zu sehr auf seinen Inspirationsquellen ausruht.

PS: Für den buchstäblich katastrophalen Rechtschreibfehler auf der anfänglichen Texttafel gehören dem Lektor, sofern es einen gab, beide Ohren langgezogen.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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