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Moviebase Painless

Painless
Painless

Bewertung: 75%

Userbewertung: 85%
bei 41 Stimmen

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Originaltitel: Insensibles
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 10.05.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 17.04.2013
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 101 Minuten
Studio: Les Films d'Antoine, Tobina Film, Fado Filmes
Produktionsjahr: 2012
Regie: Juan Carlos Medina
Drehbuch: Juan Carlos Medina, Luiso Berdejo
Darsteller: Irene Montalà, Derek de Lint, Richard Felix, Félix Gómez, Juan Diego, Tómas Lemarquis, Àlex Brendemühl

Spanien hebt sich aus der Masse an Genrefilmen meist wohltuend ab. Sei es durch krasse Handycam-Schocker in Form eines „REC“, schwarzhumorige Bestienfilme wie „Game of Werewolves“ oder durch künstlerische Horrordramen wie etwa „Mad Circus“. Regieneuling Juan Carlos Medina schlägt nun in die gleiche Kerbe und liefert mit seinem Spielfilmdebüt einen faszinierenden Mix aus politischer Kritik und düsterem Drama.

Nach einem verheerenden Autounfall bekommt der Neurochirurg David (Àlex Brendemühl) im Krankenhaus eine niederschmetternde Diagnose: Er leidet an Krebs und benötigt dringend eine passende Knochenmarkspende. David wendet sich an seine Eltern, doch deren Reaktion lässt ihn in den ungeahnten Abgrund seiner eigenen Herkunft stürzen. Sie können ihm nicht helfen, da sie nicht mit ihm verwandt sind. David muss sich auf die Suche nach seinen Wurzeln begeben, um zu überleben. Seine Nachforschungen führen in die Zeit des Spanischen Bürgerkriegs in ein Sanatorium in Katalonien, welches eine Gruppe außergewöhnlicher Kinder beherbergte.

Sie waren physischen Schmerzen gegenüber vollkommen unempfindlich und wurden Teil eines unvorstellbaren medizinischen Experiments. Davids Versuche, die Wahrheit über sich selbst herauszufinden, stoßen auf eine Mauer des Schweigens und des Schreckens.

Wie so oft in spanischen Werken erhält auch in „Painless“ die Franco-Diktatur Einzug. Ein Teil der Handlung beginnt im Jahre 1931 und zieht sich bis in die früheren 1960er Jahre fort. Der andere Strang erzählt von David in der Gegenwart, der sich auf die Suche nach seinem biologischen Vater macht. Dass beide Geschichten etwas miteinander zu tun haben müssen, stellt sich recht schnell heraus. Jedoch gelingt es Medina, die Spannung und das Interesse an der schlussendlichen Auflösung jederzeit aufrecht zu halten.

Auch auf der Bildebene machen sich die unterschiedlichen Epochen bemerkbar. Während die Bürgerkriegszeit in gelblichen Sepiatönen gehalten ist, sind die Impressionen der Gegenwart grau und trist. Die Motive, die Kameramann Alejandro Martínez („Hierro“, „Stay Alive“) einfängt, sind ausdrucksstark und großartig. Sie geben der schmerzhaften Handlung eine beklemmende Stimmung, der man sich nur schwer entziehen kann.

Das Drehbuch von Juan Carlos Medina und seinem Kollegen Luiso Berdejo („REC“, „Quarantäne“) bietet Interpretationsfreiraum. Neben moralischen Werten der damaligen Zeit und religiösen Ansichten beschäftigen sich die beiden kritisch mit der Franco-Periode und dem Bürgerkrieg. Kinder, die keinen Schmerz empfinden, gelten als krank und gesellschaftlich unfähig, obwohl ihr Zustand gerade im Krieg nur positiv sein kann. Stattdessen wird zwanghaft versucht, ihnen Leid und Qualen beizubringen. Dabei zuzusehen erfordert starke Nerven. Wer kein Blut sehen kann, ist hier ebenfalls falsch aufgehoben.

„Painless“ ist ein fesselndes und toll inszeniertes Horrordrama mit einer durchdachten und interessanten Geschichte. Die Verbindungen der zwei Handlungsstränge deutet Medina immer wieder geschickt an, um dann etwas zu früh das Geheimnis zu lüften. Das verzeiht man dem Debütanten allerdings gerne, da sein Erstling ansonsten überraschend tiefgründig und emotional geworden ist.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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