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Moviebase Insidious 2

Insidious 2
Insidious 2

Bewertung: 60%

Userbewertung: 50%
bei 151 Stimmen

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Originaltitel: Insidious 2
Kinostart: 17.10.2013
DVD/Blu-Ray Verkauf: 20.02.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 20.02.2014
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 101 Minuten
Studio: Alliance Films, Blumhouse Productions, FilmDistrict
Produktionsjahr: 2013
Regie: James Wan
Drehbuch: Leigh Whannell
Darsteller: Patrick Wilson, Rose Byrne, Ty Simpkins, Barbara Hershey, Lin Shaye, Andrew Astor

In diesem Jahr, so scheint es, wird alles das, was der James Wan anfasst, zu Gold. Nach seinem Horrorhit „The Conjuring“, der erst im August für klingelnde Kinokassen sorgte, folgt nur zwei Monate später die Fortsetzung seines eigenen Originals „Insidious“. Dieser Schritt ist für Wan ungewöhnlich, nahm er bis dato noch nie für ein Sequel zu einem seiner Erstlinge erneut auf dem Regiestuhl Platz. Doch auch dieses Vorgehen sollte sich für die beteiligten Produktionsstudios schon am Startwochenende in den USA lohnen. Bei Herstellungskosten von lächerlich gering anmutenden fünf Millionen Dollar spülte „Insidious: Chapter 2“ mittlerweile schon über 70 Millionen in die Taschen der Bosse. Klar, dass ein dritter Teil bereits beschlossene Sache ist.

Doch einen darf man beim ganzen Hype um James Wan nicht vergessen: Leigh Whannell. Der Studienkumpel von Wan trägt maßgeblich mit Schuld an dessen Erfolg. Er schrieb nicht nur das Drehbuch zur Genreüberraschung „Saw“ vor zehn Jahren, sondern unter anderem auch zum unterschätzten „Dead Silence“ und eben „Insidious 1 und 2“. Noch dazu übernimmt der Australier in den Filmen meist eine Rolle. Und wer den Stift in der Hand hat, kann sich so selber gebührend in der Geschichte platzieren. Vielleicht auch deshalb hat Whannell diesmal wesentlich mehr Screentime als noch im Vorgänger. Leider lässt er bei der Ausgestaltung der Erzählung diesmal aber originelle Ideen vermissen.

Denn im Grunde erzählt der Horrorthriller die gleiche Geschichte wie vor drei Jahren, lediglich mit einer anderen Hauptfigur. So ist nun nicht mehr der kleine Dalton (Ty Simpkins) vom Dämon besessen, sondern dessen Vater Josh (Patrick Wilson). Seine dunkle Vergangenheit holt den Familienvater mit einem Paukenschlag ein und gefährdet nicht nur ihn, sondern auch seine Frau Renai (Rose Byrne) und seinen zweiten Sohn Foster (Andrew Astor). Obwohl die Lamberts nach den Ereignissen aus ihrem Haus ausgezogen und in das von Josh Mutter Lorraine (Barbara Hershey) gezogen sind, finden sie keine Ruhe. Wieder geht die Geisterjagd von vorne los und wieder werden die „Ghostbusters“ Tucker (Angus Sampson) und Specs (Leigh Whannell) sowie Elise Rainier (Lin Shaye) um Hilfe gebeten. Sie machen eine furchtbare Entdeckung, die viel weiter zurückreicht als bisher angenommen.

Was im ersten Teil noch wunderbar funktionierte und einen Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen ließ, klappt ein zweites Mal natürlich nicht. Whannell und Wan scheint es egal zu sein, sie spulen nahezu dasselbe Schema noch einmal ab. Das macht sich schon mit der Titeleinblendung unter dem Einsatz kreischender Geigen bemerkbar. Genauso hatte das Unheil auch damals begonnen. Die Stimmung ist darüber hinaus längst nicht mehr so spannungsgeladen und elektrisierend. Durch den zusätzlichen Handlungsstrang konzentriert sich die Dämonenplage auch nicht mehr auf einen Spielort, sondern weitet das Geschehen aus. Hier verrennt sich das Werk in zu ambitionierten Vorstellungen.

Die Effektivität ist verpufft, die solide inszenierte Arbeit zieht sich vor allem in der ersten Hälfte. Richtig gruselig wird es selten, allerdings gelingen den Machern immer wieder gut gesetzte Jump Scares, die den Zuschauer im Kinosessel zusammenzucken lassen. Wans Horror-Allzweckwaffe Patrick Wilson liefert eine gute Leistung, genau wie auch der restliche Cast. Wie schon erwähnt treten die beiden etwas stoffelig wirkenden Geisterjäger länger auf und verpassen dem Szenario eine humorvolle Note. Manchmal erscheint der Spaß etwas deplatziert und zu vordergründig, an anderer Stelle lockert er das Ganze gut auf.

Bei all der Mittelmäßigkeit gelingt Whannell dann im letzten Drittel ein entscheidender Kniff, der diese Fortsetzung doch nicht komplett unnötig macht. Die Vorkommnisse aus dem Vorgänger werden interessant und nachvollziehbar mit den neuen verknüpft. Da möchte man am liebsten direkt im Anschluss die DVD von „Insidious“ herausholen und überprüfen, ob das denn alles so sein kann, wie es sich der Autor ausgedacht hat. Das Finale überrascht positiv und rundet das durchschnittliche Sequel letztlich doch noch ab.

Keine Teufelsfratze, kein „Tip Toe Through The Tulips“, weniger Atmosphäre und Grusel: Ein Erfolgsrezept wird einfach aufgewärmt – und ist dabei dennoch besser als viele andere Fortsetzungen. Obwohl „Insidious“ in sich abgeschlossen und stimmig war, werden Fans des Erstlings um „Chapter 2“ nicht herumkommen. Für den dritten Teil sollte sich Whannell aber wieder etwas mit mehr Pepp ausdenken, damit das Franchise nicht zur nächsten „Saw“- oder „Paranormal Activity“-Reihe wird. Seinen Kumpel haben indes alle (guten) Geister verlassen: James Wan gab kürzlich bekannt, sich (vorerst) vom Genre zu verabschieden. Und wer weiß, vielleicht tut es Whannell ihm gleich und schreibt dann bald schon das Skript zu „Fast & Furious 8“.

Fazit: Solide gedrehtes und gespieltes, aber mäßig schauriges Horrorsequel, das mühsam in die Gänge kommt und die tollen Ideen des ersten Films vermissen lässt.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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