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Moviebase Nacht der lebenden Toten

Nacht der lebenden Toten
Nacht der lebenden Toten

Bewertung: 90%

Userbewertung: 113%
bei 100 Stimmen

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Originaltitel: Night of the living Dead
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 20.11.2003
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 96 Minuten
Studio: Image Ten /Marketing Film
Produktionsjahr: 1968
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Darsteller: Duane Jones, Judith O'Dea, Kyra Schon, S. William Hinzman, Karl Hardman, Marilyn Eastman, Keith Wayne, Judith Ridley, Charles Craig, George Kosana, Frank Doak, Bill 'Chilly Billy' Cardille, A.C. McDonald, Samuel R. Solito, Mark Ricci

Den wandelnden Ungeheuern ist lediglich durch Zerschmettern oder Abtrennen des Kopfes vom Körper der Gar auszumachen. So verkündet es der Nachrichtensprecher in George A. Romeros Zombiefilm „Dawn of the Dead“ (1978). Na super, aber leider kommt diese Erkenntnis gute 10 Jahre zu spät, denn unsere lieben Freunde aus „Night of the living Dead“ (1968) wissen sich nicht zu helfen und leiden Todesängste, während die lebenden Toten ihnen auf der Suche nach Fleisch zusetzen.

Barbara (Judith O'Dea) und ihr Bruder Johnny (Russell Streiner) besuchen auf einem Pittsburger Friedhof ihres toten Vaters Grab. Plötzlich erscheint ein Mann, der langsam auf die beiden zu taumelt und Barbara schließlich sogar angreift. Johnny will seiner Schwester zu Hilfe kommen, wird aber überwältig. Flüchtend vor dem Mann, trifft Barbara auf ein nahegelegenes Haus, in dem auch kurze Zeit später Ben (Duane Jones) Schutz sucht. Das ganze Land scheint von Personen befallen zu sein, die sich zwar langsam bewegen, aber jeden Menschen verfolgen und über ihn herfallen, den sie zu sehen bekommen. Das Haus ist aber nicht leerstehend, denn im Keller des Hauses verstecken sich bereits Tom und Judy (Heith Wayne, Judith Ridley), sowie Harry Cooper (Karl Hardman) und dessen Familie. Während der mutige Tom durchaus bereit ist Ben zu helfen und allen eine Flucht zu ermöglichen, zieht es der eher feige Harry vor sich im Keller zu verbarrikadieren. Aber mit jeder Stunde wächst die Zahl der draußen lauernden Bestien...

Das ist er, der Begründer eines ganzen Genres. Der Film mit dem das moderne Horror- und Spannungskino geboren wurde. George A. Romeros „Night of the living dead“ (Die Nacht der lebenden Toten) setzte Maßstäbe und lenkte das moderne Kino, insbesondere das Genre des Horrors in eine komplett neue Richtung. Unsere Großeltern haben also in dem besagten Jahr 1968 einen wahren Kultklassiker zu Gesichte bekommen und ich wäre stolz, wenn ich dass auch von mir behaupten könnte, zum Glück wurde ich dann aber erst doch 20 Jahre später geboren. Dieser Film zeigt eine andere Seite von Film und Kino, die künstlerische Seite, die mit Stimmung und Atmosphäre arbeitet. Klar es gibt die Story, die in sämtlichen Nachfolgern oder Nachahmern lediglich abgewandelt werden sollte, um die sich alles spinnt, doch man darf nicht vergessen, dass diese die erste ihrer Art war. Durch die radioaktive Strahlung eines Satelliten werden die Leichen gekitzelt, bis sie sich schließlich aus ihren langweiligen dunklen Gräbern erheben um nunmehr diesen Knochengerippen mit reichlich Fleisch darauf, auch Menschen genannt, Angst und Schrecken zu bereiten. Vom Untertage-Dasein und von dem langen Totenschlaf noch etwas benommen, torkeln nun die lebenden Leichen auf der Erde umher und suchen ihre nährstoffhaltigen Opfer.

Wahnsinn, die Idee von den lebenden Toten hat es mir einfach angetan. Wurde durch neueste Filme (z.B: 28 Days Later, Zomie-Remakes) ein ganz modernes Bild von schnellen, agilen Zombies übermittelt, gefallen mir doch die langsam, schlurfenden Leichen immer noch am Besten. Mit verzerrter Fratze und einem Gang wie nach 10 Krügen vom besten Gerstensaft, taumeln sie ihren Opfern hinterher um ihr köstliches warmes Fleisch zu verzehren.

„Dawn of the dead“, das erste von drei Sequels, war endlich in Farbe gedreht und startete die Zombiesplatterwelle. „Day of the dead“ ist der härteste der Reihe, in dem sich F/X Metzger Tom Savini kräftig austobt. Diese beiden Filme sind hervorragende Zombiefilme, mit netter Story, starken Effekten und einfach Kultpotenzial, doch der erste dieser prächtigen Reihe, ist nun mal „Night of the living dead“ und der unterscheidet sich der auf 35mm Band gedrehte Film, gewaltig von seinen Nachfolgern.

Es ist die Stimmung die der Film vermittelt, dieser grau-dunkle Herbsttag. Verregnet und von kühlem Wind durchzogen ist dieser Tag und ebenso die gewittrige Nacht alles andere als gemütlich. Selber fühlt man sich unwohl und der Griff zur warmen Pferdedecke auf dem Sofa ist ganz selbst verständlich. Genau das ist es was mir gefällt, ein Film der nicht nur wegen seiner Story fesselt, sondern der auch noch Atmosphäre bildet. Ein Film der mit seinen Bildern arbeitet. Ein Film der zur kuscheligen Decke greifen lässt und den Sehgenuss nur noch verstärkt. Das altbekannte Hell-Dunkel-Spiel profitiert hervorragend wegen Romeros genialem Kameraverständnis. Licht- und Schattenspiele in bester Fritz Lang Manier machen das Innere des schutzgebenden Hauses zu einem angsteinflößenden Gebilde. Deutlich wird an dieser Stelle vor allem wie sich Romero vom Expressionismus, bevorzugt deutschem, beeinflussen ließ.

Wie schon Hutter durch transylvanische Gemäuer schlich und Max Schreck im auflauerte, lebten diese Szenen von ihrer Aussagekraft. Es ist fast wie eine Aura, die durch den Einsatz von Licht und Dunkelheit erzeugt wird. Und das macht „Die Nacht der lebenden Toten“ zum selben Gänsehaut Erlebnis wie Murnaus oben beschriebenen „Nosferatu“ (1921). Ergänzt durch diese gestochenscharfe s/w-Bilder und eine enorme Bildtiefe, wird Romeros Werk zu einem optischen Leckerbissen, der selten schön fotografiert wurde. Kameratechnisch lässt Altmeister Romero sein Talent durchblicken und zeigt nicht nur stoisch-korrekt arrangierte Bilder, werten nämlich schräg gesetzte Objektivwinkel und Kamerapositionen (wie zum Beispiel Froschperspektive), die Optik und das „Flair“ des Films enorm auf. Diese Bilder funktionieren einfach nur in Schwarz-Weiß und wenn dazu noch Heerscharen von gierigen Zombies (im Film übrigens kein einziges mal als solches bezeichnet) über die vom Wind gedrückten Felder torkeln, schlägt mein untotes Herz gleich höher. Bilder die Verzweiflung, Angst und Panik regelrecht reflektieren und den Gefühlen der Protagonisten dementsprechend gerecht werden.

All diese Dinge verhalfen dem Film zu seiner Genialität, welche durch die Aufnahme in das New Yorker Museum of Modern Art gehuldigt wurde. Ein apokalyptisches Untergangsszenario, das spannend, atmosphärisch-dicht und interessant zu verfolgen ist. Verzaubert was da so auf diesem, vom Vivacolor-Universum geplagten Bildschirm, im ganz ungewohnten Schwarz-Weiß flimmert, lässt das überraschende Ende den Zuschauer zurück . Nebenbei werden die ersten, berühmt berüchtigten Fressszenen der Filmgeschichte mit einem angenehmen, nicht aufdringlich Goregehalt gezeigt, die schon sehr bald zum Markenzeichen des Genres werden sollten.

Für alle Filmfans die auf Gänsehaut und geniale Optik stehen - wer sich etwas Zeit nehmen will um mal wieder eine ganz andere Filmerfahrung machen will, dem sei dieser Klassiker wärmstens empfohlen. Die Geschichte fesselt, die Stimmung könnte intensiver kaum sein und das Flair bringt längst vergessene Eindrücke auf. Wartet bis es draußen regnet, stürmt und kalt ist – Licht ausschalten nicht vergessen und ab aufs kuschelige Sofa – wem beim Ansehen dieses Films dann kein bleibendes, beeindruckendes Erlebnis wiederfährt, ist entweder blind oder selber einer dieser wandelnden Leichen…

>> geschrieben von Benjamin Johann

100%
Horrorfreak
geschrieben am 30.05.2010 um 11:00 Uhr
Ich habe den Steifen hier bestimmt schon etliche male gesehen und bin immer wieder aufs neue gefesselt. Romeros Originalgeschichte hypt einfach auf jeder Linie. Man zittert mit allen Akteuren mit und vermutet hinter jeder Interaktion zwischen den Überlebenden Gesellschaftskritik am einzelnen und einer ganzen Community. Spoiler, Spoiler, Spoiler z. B. Ben und Cooper beharren auf ihren Standpunkt und gehen keinen Schritt aufeinander zu. Die Apathie von Babara die nach dem tragischen Verlust ihres Bruders sehr verständlich wirkt. Das Schlacksige Verhalten der Akteure an der Zapfsäule und der etwas Überraschende Tod von Ben am Ende dieses Meisterwerks. Alles reizt wärend des Films und man möchte ständig in das Geschehen eingreifen um das Unvermeidliche abzuwenden, aber man ist gezwungen machtlos zuzusehen. Die Atmosphäre des Films ist abgrundtief Endzeitlich und lässt einen Stundenlang danach noch nicht los. Romero schuf seinerzeit ein solches Kultwerk (das zahlreiche Epigonen - Fulci, Grau, u.s.w. - nach sich zog) das es meines Erachtens selbst heute (Nach fast 40 Jahren) unerreicht bleibt. Dieses Werk ist und bleibt Schöpfer und Vater der Schlurfzombieinvasion und ist ein Meilenstein in der Horrorfilmgeschichte. Wer diesen Film nicht gesehen hat, sollte das noch schleunigst nachholen. Daumen hoch und ansehen.
100%
#12
geschrieben am 18.06.2007 um 20:00 Uhr
Hab mir die Orginalfassung in Schwarz-Weiss und auf Englisch angesehen!!!Dieser Urfilm des modernen Zombies ist und bleibt einfach die Grundlage für alle mehr oder weniger guten Zombiefilme danach.
70%
Freier Filmkritiker
geschrieben am 17.11.2006 um 23:00 Uhr
Der Film ist die Grundlage von vielen tollen folgenden Horrorfilmen mit gleichem Thema. Habe mir den Film vor 2 Tagen in der 3 DVD Box gekauft (Schwarz-Weiß und Farb-Version). Als Fan solcher Filme und trotz großem Verständniss für die damaligen Mittel der Filmemacher hat micht der hochgelobte Film nicht umgehauen und eher enttäuscht. Es gibt viele Punkte die eher nerven und lächerlich sind. Da wäre z.B. die blonde Hauptdarstellerin die vom Anfang bis Ende des Filmes unter Schock steht. Das ist sowas von nervend wenn ein Hauptdarsteller den ganzen Film über apathisch da sitzt und wirres Zeug redet. Ein grober Fehler ist als beim Fluchtversuch mit dem Auto zuerst Nacht dann Sekunden später wieder Tag und dann wieder Nacht ist. Die schlimmste Stelle die nun überhaupt nicht einem "Film-Meisterwerk" entspricht ist das Auftanken des Autos. Hier der Ablauf aus dem Film: 1.Fackel direkt zum Auto legen, 2. Benzinstutzen herausnehmen und sofort draufdrücken, 3. Mit laufendem Benzin zum Auto rennen und das Auto (großflächig) aber auch die Fackel mit Benzin übergiesen. 4. Nachdem das Auto nun schön brennt wieder einsteigen losfahren und warten bis die Kiste explodiert. Bei aller Liebe, wer heutzutage solche an den Haaren herbeigezogenen Szenen drehen würde, der würde von den Kritikern in Grund und Boden gemacht werden. Zur damaligen Zeit hatten die Filmemacher jedoch die damals neue Grundidee die auch noch heute immer wieder spannend ist. Dies sei die Ehre wert die man dem Fim entgegenbringt.
100%
Holger
geschrieben am 20.10.2006 um 21:00 Uhr
Klassiker und Vorreiter für alles, was danach kam...Night of the living Dead war und ist trotz geringem Budget und damaligen Verhältnissen einer der stärksten Filme des Genres.
100%
Damon Fry
geschrieben am 06.09.2006 um 22:00 Uhr
Ein Meilenstein der Filmgeschichte. Ich liebe diesen Film, ich liebe Romero. Romero ist ein Gott (Godfather Of The Living Dead).
90%
Rotenburger
geschrieben am 09.08.2006 um 09:00 Uhr
Ein wahres Meisterwerk !! Dieser Film war die Grundlage aller Zombie Filme !! Dieser Film braucht keine Anerkennung er braucht ein Denkmal !
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