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Moviebase Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Paranormal Activity: Die Gezeichneten
Paranormal Activity: Die Gezeichneten

Bewertung: 40%

Userbewertung: 35%
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Originaltitel: Paranormal Activity: The Marked Ones
Kinostart: 02.01.2014
DVD/Blu-Ray Verkauf: 15.05.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 15.05.2014
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 84 Minuten
Studio: Paramount Pictures
Produktionsjahr: 2014
Regie: Christopher Landon
Drehbuch: Christopher Landon
Darsteller: Richard Cabral, Carlos Pratts, Eddie J. Fernandez, Jorge Diaz, David Fernandez Jr., Kimberly Ables Jindra, Julian Works


Fünf Jahre ist es her, seit ein kleiner Film mit dem Titel "Paranormal Activity" Scharen von Zuschauern ins Kino lockte. Drei Fortsetzungen später repräsentiert die von Oren Peli erdachte Schauermär das umsatzstärkste Franchise im Horror-Genre. Die Reihe brachte Paramount Pictures bislang mehr als 700 Millionen US Dollar ein und das bei reinen Produktionskosten von gerade einmal 13 Millionen Dollar. Ein Abwärtstrend lässt sich jedoch nicht leugnen, schließlich musste "Paranormal Activity 4" in den USA einen Besucherrückgang um rund 50% verkraften. Deshalb wurde nun das lateinamerikanische Spin-Off "The Marked Ones" ins Rennen geschickt, welches frischen Wind bringen und das Interesse wieder ankurbeln soll. Ob das auch gelingt?

"Paranormal Activity: Die Gezeichneten" erzählt die Geschichte der beiden Teenager Jesse (Andrew Jacobs) und Hector (Jorge Diaz), die ihre Freizeit mit – wie sollte es anders sein – einer Handkamera festhalten. Als eines Abends plötzlich ihre mysteriöse Nachbarin Anna (Gloria Sandoval) ermordet wird, werden sie neugierig und brechen in ihre Wohnung ein. Dort erhoffen sie sich Antworten auf die Gerüchte, die man sich über Anna erzählt hat. Und tatsächlich: Zahlreiche Bilder von Jesse und merkwürdige Gegenstände deuten auf etliche Hexenrituale hin. Doch damit nicht genug, denn bereits am nächsten Tag stellt Jesse beunruhigende Veränderungen an seinem Körper fest. Irgendetwas hat sich in seiner Seele eingenistet und hegt keinerlei Interesse daran, jemals wieder loszulassen…

Die Frage, ob ein Spin-Off überhaupt notwendig war, stellt sich spätestens im letzten Akt. Denn abgesehen vom abgewandelten Setting unterscheidet sich "Paranormal Activity: The Marked Ones" nur geringfügig von seinen Vorgängerfilmen und hängt inhaltlich sehr wohl mit deren früheren oder späteren Ereignissen zusammen. Interessant wäre allerdings zu wissen, weshalb Jason Blum und sein Team die eigentlich recht simple Handlung unnötig verkomplizieren. Mit jedem Ableger wird wieder eine Brücke zum Erstlingswerk von Oren Peli geschlagen, weshalb die Reihe inzwischen eine unsinnige Komplexität besitzt. "Paranormal Activity 2" beispielsweise war Prequel und Sequel in einem, während der Rest entweder einen minimalistischen Blick in die Zukunft wagte oder irgendwo dazwischen spielte. "Die Gezeichneten" stellt hier keine Ausnahme dar. Die Reihe verfängt sich zunehmend im eigens erschaffenen Labyrinth.

Christopher Landon, der das Franchise seit dem zweiten Teil begleitet und im Fall von "The Marked Ones" nicht nur das Drehbuch aus eigener Hand beisteuerte, sondern auch den Posten als Regisseur übernahm, leistet sich einen großen Schnitzer im Bezug auf Found Footage-Klischees. Und der hat mit seinem Protagonisten und dessen Beziehung zur Kamera zu tun. Wieso sollte ein von Dämonen gejagter Teenager weiterhin mit der Kamera auf das Böse draufhalten? Oder noch besser: Hector (Jorge Diaz) filmt in aller Seelenruhe mit, als sein bester Freund Jesse (Andrew Jacobs) von einer Bande verprügelt wird. Einen Bezug zur Realität können wir hinter dieser Verhaltensweise nicht erkennen. Außerdem verzichtete der Filmemacher auf originellere Perspektiven, wie sie noch in "Paranormal Activity 2" und "3" zu finden waren.

Kaum nachvollziehbarer gestalten sich die Reaktionen und Handlungen der Figuren. Die Existenz des Übernatürlichen wird zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt oder angezweifelt. Als Jesse besondere Fähigkeiten entwickelt, die weit über das Menschenmögliche hinausgehen, strahlt er Freude und Stolz aus. Das ändert sich auch nicht, als er wie durch Geisterhand in der Luft zu schweben beginnt. Sein Kumpel Hector (Jorge Diaz) ist nicht weniger begeistert und denkt währenddessen bereits an eine klickreiche Karriere auf YouTube nach. Auch die Kommunikation mit dem Dämon (hier übrigens nicht durch ein Ouja-Brett hergestellt, sondern ganz modern durch ein Reaktions- und Merkspiel) bereitet Jesse und Co. nur wenig Kopfzerbrechen.

Immerhin weiß "Die Gezeichneten" mit einer großen Prise Humor zu überraschen. "Paranormal Activity: The Marked Ones" verzichtet in der ersten Hälfte nahezu komplett auf todernsten Psycho-Terror und setzt vor allem auf typischen Witz aus Teenie-Filmen und Slapstick. Das mag zwar tatsächlich für unerwartete Abwechslung sorgen, schadet im Grunde aber nur dem wiederum düster gehaltenen Finale. Denn Hector wird selbst zum Zeitpunkt größter Not und Gefahr nur noch als Tollpatsch mit sehr niedrigem IQ wahrgenommen, was den Szenen mit gruseligen Absichten den Zweck raubt. Außerdem beweist Christopher Landon ein ungeschicktes Händchen, wenn es um gut platzierte Schockmomente geht. Diese sind häufig so absehbar, dass nur die wenigstens von ihnen wirklich zünden. Und so ist "Paranormal Activity: The Marked Ones" lediglich ein weiterer Beweis dafür, dass die Luft eigentlich schon längst raus ist.

>> verfasst von Carmine Carpenito

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