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Moviebase Pompeii

Pompeii
Pompeii

Bewertung: 50%

Userbewertung: 45%
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Originaltitel: Pompeii
Kinostart: 27.02.2014
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: FilmDistrict, Constantin Film Produktion
Produktionsjahr: 2014
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Janet Scott Batchler, Lee Batchler
Darsteller: Kit Harington, Carrie-Anne Moss, Emily Browning, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Jessica Lucas, Jared Harris, Kiefer Sutherland, Rebecca Eady, Jean Frenette, Currie Graham, Ron Kennell, Jean-Francois Lachapelle

In der Geschichte des Römischen Reiches ist es einer der Urkatastrophen, ein Trauma, das bis heute nicht nur die Historiker beschäftigt: Der Untergang Pompeiis. Als Kulisse eines Actionfilms im Sandalenlook hat sich nun das „Resident Evil“-Team um die deutsche Constantin Film und Regisseur Paul W.S. Anderson mit der antiken Stadt am Vesuv beschäftigt. Dabei legen sie ihre 3D-Version als Zwitter aus klassischem Katastrophenfilm und „Gladiator“-Remake an. Eine ziemlich vorhersehbare Lovestory darf ebenfalls nicht fehlen, wenn der Vulkan – der heimliche Hauptdarsteller ihrer Geschichte – seine tödlichen Muskeln spielen lässt.

Andersons Held ist der Sklave Milo (Kit Harington), der im Kindesalter ein grausames Massaker an seiner Familie überlebt, später von den Römern verschleppt und zum Gladiator „ausgebildet“ wird. Zusammen mit anderen Sklaven soll er das Volk bei blutigen Spielen in der Arena bei Laune halten. Während die Mächtigen ihren Status und ihre Privilegien zu verteidigen suchen, bieten die Gladiatorenkämpfe die gewünschte Ablenkung vom dreckigen Macht- und Intrigenspiel hinter den Kulissen. Bei diesem mischt auch der korrupte Senator Corvus (Kiefer Sutherland) kräftig mit. Dieser kennt keine Skrupel, wenn es um seinen persönlichen Vorteil geht. Er nimmt sich das, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Dazu gehört auch die schöne Cassia (Emily Browning), eine Tochter aus gutem Hause, die sich ihrerseits in den gutherzigen Milo verguckt hat.

Andersons Film bewegt sich so überraschungsfrei auf seinen Höhepunkt zu – der Zerstörung des detailliert nachempfundenen Pompeii – wie zuvor nur die Titanic auf ihren schicksalshaften Eisberg. Auch das darum gebaute Storygerüst, für das wieder mal eine scheinbar aussichtslose Romanze herhalten musste, ist weder originell noch sonderlich interessant. Vielmehr agieren der Sixpack-gestählte Brite Kit Harington und die Australierin Emily Browning immer etwas zu steif und unterkühlt, um mit ihnen wirklich mitfiebern zu können. Sie sind mehr Statisten in einer ganz auf den 3D-Effekt ausgerichteten Katastrophen-Show, die sich lange ankündigt und in der letzten halben Stunde schließlich alles andere niederwalzen darf. Dazu zelebriert „Mr. 24“ Kiefer Sutherland ein selbst für Spoofs bemerkenswertes Overacting. Mit sichtlichem Vergnügen gibt er den dekadenten Schurken, für den Anderson den Part des Lehrbuchfieslings mit gleich mehreren Ausrufezeichen inszeniert.

Wer gut und wer böse ist, zählt folglich nicht zu den Fragen, mit denen sich „Pompeii“ auch nur eine Sekunde lang beschäftigen würde. Hier dreht sich alles um das Eindeutige und auf den ersten Blick Erkennbare. Anderson und sein Team sind Action- und Effektfetischisten, was man auch ihrem jüngsten Baby deutlich anmerkt. Hier fühlen sie sich zu Hause, was vielleicht erklärt, warum dem Drumherum so wenig Beachtung geschenkt wird. Um andererseits als Guilty Pleasure zu funktionieren, macht „Pompeii“ seine Sache bei der visuellen Gestaltung der antiken Katastrophe dann doch zu gut. Die Qualität der CGI-Darbietung dürfte den Zuschauer mehr als jedes Füllmaterial aus lahmen Dialogen und „Gladiator“-Zitaten unterhalten. So folgt auf das erste Erdbeben ein zweites, ungleich stärkeres. Anschließend entfesseln die Trickkünstler den eigentlichen Vulkanausbruch mitsamt seiner zerstörerischen Lavamassen, Feuerfontänen und Rauchwolken. Schließlich wird Pompeii von einer tödlichen, durchaus eindrucksvoll animierten Flutwelle erfasst.

Damit erfüllt der Film vor allem sein Versprechen an eine solide Zerstörungsorgie. Alles andere ist nebensächlich und schnell vergessen. Auch Kit Harington kann nicht aus dem übergroßen Schatten eines Russell Crowe oder – wenn man weiter in der Filmhistorie zurückblicken möchte – eines Kirk Douglas heraustreten, was jedoch nicht allein seine Schuld ist. Denn auch Anderson bringt für sein Soap-Opera-taugliches Personal nur wenig Interesse auf. Für ihn ist die Kulisse wichtiger als der ohnehin überschaubare Inhalt. Letzterer löst sich mit lautem Getöse in der Dramaturgie einer voller Pathos angekündigten Katastrophe auf. Zurück bleiben kaum mehr als jede Menge computergenerierter Schutt und Asche.

>> verfasst von Marcus Wessel

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