Es gibt sicher Filme, die ein Remake rechtfertigen würden. „The Fog“ gehört leider nicht dazu. Das Original gehört noch lange nicht zum alten Eisen und ist trotz Abnutzung immer noch recht ahnsehnlich. Atmosphäre, Locations und Darsteller passten einfach. Zudem lief hier noch Scream Queen Jamie Lee Curtis herum. Was rechtfertigt das Remake also nun? Eine neue Story gibt es nicht, auch der Ort bleibt der gleiche. Eigentlich also nur eine 1:1 Umsetzung, nur viel schlechter und in neuem Gewand.
Anstatt sich neuen Aufgaben zu widmen, verpasste man der Story nur eine Schönheitskur. Magie Grace, Tom Welling und Selma Blair markieren nun das Heldentrio. Alles wäre so schön im kleinen Küstenstädtchen Antonio Bay. Lauschig von Meer und Wald umgeben, steht das Jubiläum der Stadtväter an. Schön und gut, wenn da nicht ein böses Geheimnis wäre, das den Bewohnern an die Wäsche will. Elizabeth, die nach langer Abwesenheit wieder in ihren alten Wohnort zurückkehrt, hat ständig Albträume und es liegt nun an ihr, die dunklen Vorkommnisse aufzudecken.
Wenn man sich die Darstellerliste einmal durchliest, müsste man eigentlich der Meinung sein, dass man es hier mit durchweg guten Darstellern zu tun hat, die ihre Leistung bereits in vielen Produktionen unter Beweis gestellt haben. Trotzdem agieren die Hauptdarsteller recht träge. Bei Maggie Grace und Tom Welling mag es wohl daran liegen, dass ihr Zeitplan recht knapp bemessen war. Neben den Dreharbeiten zum „Nebel des Grauens“ Remakes, mussten beide nämlich noch für ihre Serien ackern, was kaum Zeit zum richtigen Einstudieren lies. Ganz anders bei Selma Blair, die hier wohl die schlechteste Performance ihrer Kariere abgibt. Dass sie trotzdem noch das schauspielerische Highlight im Film ist, spricht nicht gerade für die Produktion. Insgesamt ein recht einschläferndes Bild, wie beim ganzen Streifen.
Autor Cooper Layne muss beim Schreiben des Drehbuchs wohl unter Dauermüdigkeit gelitten haben, denn genauso träge und unmotiviert wirkt der Verlauf. Es gibt keine Neuerungen oder Plottwists, die den Ahaeffeckt beim Zuschauer auslösen würden. Immerhin ist ein Detail vorhanden, das den Zuschauer vorm Einschlafen schützt. Wunderbar schaurig und passend ist der Score von Graeme Revell ausgefallen. Die Soundeffekte werden hauptsächlich bei den Schocksequenzen eingesetzt, um den Kinogänger wieder aus dem Schlaf zu reißen. Eine durchgehend gruselige Spannung baut der Film nämlich nicht auf. Wenn es dann mal zu einem der selten Schocks kommt, liegt das eigentlich nur daran, dass der Sound anschwillt und ein schneller Schnitt folgt, gepaart mit einem kräftigen „BUH!“. Die unterste Schublade also, in die Regisseur Rupert Wainwright hier gegriffen hat.
Die nicht vorhandene Atmosphäre wird dann nur noch von großen Plotlöchern übertroffen. Im Finale, wenn man denn von einem Finale sprechen kann, ist die Luft dann endgültig raus und der Film auch endlich zu Ende. Da retten die CGI’s auch nichts mehr, denn selbst diese sind relativ mager ausgefallen. Das fängt schon bei der mäßigen Darstellung des Nebels an, und hört bei lächerlichen Geisterwesen auf. Eigentlich sehr schade, denn die Grundthematik um Leprakranke die dem Tode geweiht sind, hat überaus gruselige Momente, die eine bessere filmische Umsetzung verdient hätte.
„The Fog“ kann kein positiver Aspekt abgewonnen werden. Selbst die auf Teenies getrimmte Zielgruppe wird aufgrund der gemächlichen Machart die Nase rümpfen. Die Geschichte wirkt an den Haaren herbeigezogen, dass man sich bei vielen Szenen das Lachen verkneifen muss. Über den anfänglich recht netten Beginn kommt es nicht hinaus und verheddert sich dabei in langweiligen Erklärungen und nicht nachvollziehbaren Aktionen der Darsteller. Eine wirklich unglaublich unnütze Umsetzung eines guten Films, der so etwas nicht nötig gehabt hätte, dank geldgieriger Publisher doch auf den Markt geschmissen wird. Finger weg!
>> geschrieben von Torsten Schrader