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Moviebase San Andreas

San Andreas
San Andreas

Bewertung: 50%

Userbewertung: 55%
bei 171 Stimmen

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Originaltitel: San Andreas
Kinostart: 28.05.2015
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Warner Bros., Village Roadshow Pictures
Produktionsjahr: 2014
Regie: Brad Peyton
Drehbuch: Allan Loeb, Carlton Cuse
Darsteller: Alexandra Daddario, Dwayne Johnson, Carla Gugino, Colton Haynes, Ioan Gruffudd, Archie Panjabi

Hollywood und der Katastrophenfilm – eine Kombination, die wunderbar zusammenpasst, da Letzterer nicht nur die Möglichkeit für gigantische Spezialeffektsalven bietet, sondern stets auch die Geschichte überlebensgroßer Helden erzählt. Mutiger Menschen, die im Angesicht schrecklicher Ereignisse das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben und den Schaden zumindest begrenzen können. Wie gemacht für eine derartige Rolle ist Muskelpaket Dwayne Johnson, der in letzter Zeit immer mal wieder – etwa im Drogenthriller „Snitch“ – den Versuch unternahm, sein Kampfmaschinen-Image abzulegen, alles in allem aber doch auf den Part des unbezwingbaren Haudegens abonniert zu sein scheint. Auch Brad Peyton inszeniert ihn im Desaster-Blockbuster „San Andreas“ als fast schon übermenschlichen Retter, der sich bedingungslos für den Schutz seiner zerrütteten Familie einsetzt.

Die Trennung von seiner Ehefrau Emma (Carla Gugino) hat der Hubschrauberpilot Ray (Dwayne Johnson) noch nicht verarbeitet, als das frühere Paar durch ein verheerendes Erdbeben unverhofft zusammengeschweißt wird. Zwei unterschiedliche, an der sogenannten San-Andreas-Verwerfung liegende Kontinentalplatten stoßen aneinander und sorgen für ständig neue Erschütterungen, die den Bundesstaat Kalifornien von jetzt auf gleich in ein Schlachtfeld verwandeln. Während Chaos und Panik um sich greifen, machen sich Ray und Emma mit dem Helikopter auf den Weg nach San Francisco, wo ihre gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario) in Lebensgefahr schwebt. Parallel setzt der lange Zeit belächelte Wissenschaftler Dr. Lawrence Hayes (Paul Giamatti) mit seinem Team alles daran, die Bevölkerung vor weiteren Beben zu warnen. Denn das Schlimmste ist keineswegs überstanden.

Der Film beginnt mit einer waghalsigen, spektakulären Bergungsaktion, die Glaubwürdigkeit nicht allzu großschreibt, da es im Katastrophenfilm vor allem auf den dramatischen Effekt ankommt. Ray wird inmitten seiner Rettungscrew als starker Anführer etabliert, der selbst dann noch zur Tat schreitet, wenn alle anderen die Hoffnung schon verloren haben. Einen Kontrast dazu bildet sein eher ernüchterndes Privatleben. Während er Emma bereits an einen anderen Mann verloren hat, fürchtet Ray, dass auch die Beziehung zu seiner Tochter unter den neuen Umständen leiden könnte. Zu allem Überfluss kämpft der nach außen selbstbewusst auftretende Pilot außerdem mit zermürbenden Selbstvorwürfen. Schließlich gibt er sich die Schuld am Tod von Blakes Schwester.

Viel dramaturgisches Fachwissen braucht es nicht, um zu erahnen, wohin eine solche Ausgangslage führen muss: Vor dem dramatischen Hintergrund des plötzlich hereinbrechenden Jahrhunderterdbebens bekommt der gebeutelte Protagonist die Chance, seine Qualitäten als Ehemann und Vater nachhaltig unter Beweis zu stellen. Komplexität gaukelt das selten originelle Drehbuch lediglich vor, indem es immer wieder zwischen den unterschiedlichen Schauplätzen hin- und herspringt. So haben wir an der beschwerlichen Reise von Ray und Emma ebenso teil wie am Überlebenskampf ihrer Tochter in San Francisco und den Diskussionen im Büro des verschmähten Seismologen. Überdeutlich ist allerdings, dass der letztgenannte Handlungsstrang fast ausschließlich funktionalen Charakter hat.

Hayes und seine Mitstreiter dienen als erklärende Instanzen, die das Erbeben für den Zuschauer einordnen und mit ihren besorgniserregenden Prognosen für zusätzliche Spannung sorgen sollen. Interessante, mehrschichtige Figuren sollte man hier also nicht erwarten. Enttäuschend ist es gerade deshalb, dass Regisseur Peyton und Drehbuchautor Carlton Cuse auch die anderen Plot-Linien recht vorhersehbar zusammenlaufen lassen, weshalb Rays emotionale Reise rundum oberflächlich bleibt. Ein Kopfschütteln rufen schließlich die vollkommen übertriebenen patriotischen Gesten hervor, die den erzählerisch hochgradig konservativen Film beschließen.

Hinwegtrösten können über die Mängel, wenigstens phasenweise, die beeindruckenden, freilich oft am Computer entstandenen Bilder. Spektakulär in Szene gesetzt ist etwa der Zusammenbruch des berühmten Hoover-Damms zwischen Nevada und Arizona, der einen Vorgeschmack auf die anstehende Verwüstung gibt. Wie sehr der Mensch der Naturgewalt ausgeliefert ist, unterstreichen auch die Aufnahmen der zerstörten Westküstenmetropolen Los Angeles und San Francisco, deren Skylines einfach in sich zusammensacken. Atemberaubende Untergangsbilder allein machen allerdings noch lange keinen richtig guten Film aus, wie „San Andreas“ schmerzlich beweist.  

>> von Christopher Diekhaus

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