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Moviebase Run All Night

Run All Night
Run All Night

Bewertung: 80%

Userbewertung: 65%
bei 101 Stimmen

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Originaltitel: Run All Night
Kinostart: 16.04.2015
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 115 Minuten
Studio: Warner Bros.
Produktionsjahr: 2015
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Brad Ingelsby
Darsteller: Liam Neeson, Ed Harris, Joel Kinnaman, Boyd Holbrook, Bruce McGill, Genesis Rodriguez, Vincent D'Onofrio

Schon wieder ein Action-Thriller mit Liam Neeson? Zugegeben, seit „Taken“ wimmelt es nur so vor actionhaltiger Neeson-Kost, die durchaus für Ermüdungserscheinungen sorgen könnte. Wieso Regisseur Jaume Collet-Serra mit „Run All Night“ trotzdem mehr als der typische Einheitsbrei gelang, erfahrt Ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Im Film schlüpft Liam Neeson in die Rolle von Jimmy Conlon, einem zurückgezogen lebenden und dem Alkohol verfallenen Profikiller. Obwohl er seinen mörderischen Diensten den Rücken zugedreht hat, bleibt er seinem langjährigen Freund und Mafiaboss Shawn auch weiterhin treu – bis er eines Abends mit dessen Sohnemann Danny kollidiert. Da Jimmys eigener Junge Mike Zeuge war, wie Danny einige Leute ins Jenseits beförderte, setzt dieser nun alles daran, Mike aus dem Weg zu räumen. Doch es kommt, wie es kommen muss – Jimmy rettet seinen Sohn in letzter Sekunde, indem er Danny eine Kugel verpasst. Eine Tatsache, die nicht nur ihn, sondern vor allem auch Shawn erschüttert, der daraufhin einen kompromisslosen Rachefeldzug ankündigt.

„Run All Night“ lebt von seinen zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Kern dreht sich der 50 Millionen Dollar schwere und in New York gedrehte Film nämlich vor allem um Loyalität, zweite Chancen und Vergebung. Wann wird die Grenze zur gefährlichen Loyalität überschritten und sind zweite Chancen auch ohne Vergebung möglich? Diese und ähnliche Fragen sind ein permanenter Begleiter für den Zuschauer. Über allem schwebt die angespannte Beziehung zwischen Jimmy und seinem Jungen, die in vielerlei Hinsicht hoffnungslos wirkt. Schuld daran ist nicht zuletzt ein Twist, der ihr ohnehin schon gebrochenes Verhältnis zusätzlich belastet.

Für Emotionen sorgt dann auch die Beleuchtung eben jener Tragödie. Denn die ehemals besten Freunde Jimmy und Shawn können sich seit der Verkettung unglücklicher Umstände nicht mehr in die Augen sehen. Obwohl man sich ihrer Vergangenheit und Gräueltaten bewusst ist, wünscht man sich dennoch eine Lösung für ihre Konflikte. Die tiefergehende Dramatik zwischen Jimmy und Shawn trägt dann auch dazu bei, das Bild des klassischen Filmbösewichts zu vermeiden. Hier wird nicht nach Schema F und dem Motto „Wie du mir, so ich dir“ gearbeitet. Die zunächst oberflächlich wirkende Prämisse entpuppt sich zunehmend als Tarnung für Botschaften über Familie und das Leben im Allgemeinen sowie als Auseinandersetzung mit moralischen Themen im Speziellen.  

Action liefert „Run All Night“ natürlich auch en masse, sie wird allerdings nicht ins Rampenlicht gestellt und eher durch die Figuren angetrieben. Wie von Jaume Collet-Serra gewohnt, wurde nahezu ausschließlich mit praktischen Effekten gearbeitet und möglichst auf den Einsatz von CGI verzichtet. Umso authentischer wirkt das Resultat des Spaniers, der sich 2005 mit dem Slasher-Remake „House of Wax“ und 2009 mit dem psychologischen Thriller „Orphan“ einen Namen im Genrekino machen konnte, bevor er sein Glück im Bereich Thriller versuchte.

„Run All Night“ ist nicht „Taken“ und wird diesem Vergleich auch nicht gerecht. Liam Neeson muss zwar erneut einige Knochen brechen, um sein eigen Fleisch und Blut vor dem Tod zu bewahren, gleichzeitig aber auch die Bekämpfung seiner inneren Dämonen in Angriff nehmen. Während „Taken“ von einer belanglosen Actionszene zur nächsten springt, auf One Liner setzt und die Charakterentwicklung links liegen lässt, unterhält „Run All Night“ mit Krawall, der nicht nur als Mittel zum Zweck dient, spannenden Dialogen sowie interessant geschriebenen Figuren, die einem – anders als Bryan Mills – nicht gleichgültig sind.

>> von Carmine Carpenito

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