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Moviebase Visions

Visions
Visions

Bewertung: 40%

Userbewertung: 55%
bei 111 Stimmen

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Originaltitel: Visions
Kinostart: 21.04.2016
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Blumhouse Productions, Chapter One Films
Produktionsjahr: 2015
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: L.D. Goffigan, Lucas Sussman
Darsteller: Anson Mount, Jim Parsons, Isla Fisher, Gillian Jacobs, Eva Longoria, Joanna Cassidy

Jason Blum als Produzent. Ein folgenschwerer Unfall, der den Film eröffnet. Ein selten packender Handlungsverlauf. Und ein dritter Akt, der eine halbwegs überraschende Auflösung bereithält. Zwischen Kevin Greuterts Südstaatenschocker „Jessabelle – Die Vorhersehung“ und seiner jüngsten Arbeit, dem Mystery-Thriller „Visions“, lassen sich diverse Parallelen ziehen. Festhalten muss man aber vor allem eines: Weiterentwickelt hat sich der gelernte Cutter, der 2009 für „Saw VI“ erstmals bei einem Spielfilm auf dem Regiestuhl Platz nahm, sicher nicht. Erneut legt er eine müde Gruselmär vor, die im unüberschaubaren Genre-Output untergeht.

Ein Jahr, nachdem sie in einen Autounfall mit Todesfolge verwickelt war, zieht die schwangere Eveleigh Maddox (Isla Fisher) mit ihrem Ehemann David (Anson Mount) auf ein altes Weingut, das die beiden gemeinsam bewirtschaften wollen. Wie es die Gesetze des Horrorfilms verlangen, wird die junge Frau schon kurz nach ihrer Ankunft von schrecklichen Visionen und Alpträumen geplagt, die möglicherweise mit dem neuen Haus und dessen früheren Bewohnern in Verbindung stehen. Während David und ihr Arzt Dr. Mathison (Jim Parsons) die Erscheinungen auf die posttraumatische Belastungsstörung und ihre Unsicherheit als werdende Mutter schieben, beginnt Eveleigh mit der Spurensuche.

Die Grundidee ist überhaupt nicht schlecht und hätte in den richtigen Händen einen packenden Thriller ergeben können, der sich ernsthaft mit dem Thema „Mutterschaft“ befasst. Greutert und seine Autoren L. D. Goffigan und Lucas Sussman bringen allerdings wenig Interesse für die existenzielle Notlage ihrer Protagonistin auf und schaffen es nicht, die Spannung kontinuierlich hochzuschrauben. Nach einem ordentlichen Auftakt, der den Zuschauer hautnah an Eveleighs Desorientierung teilhaben lässt, schaltet der Film immer wieder in den Leerlauf, sodass es äußerst schwerfällt, tatsächlich mit der Heldin mitzuleiden. Auch, weil Isla Fisher die Angst und die Verzweiflung der jungen Frau nicht prägnant genug zum Ausdruck bringt.

Schockmomente baut der Regisseur an manchen Stellen, vor allem in den Visionen, ein, setzt dabei aber fast ausschließlich auf eine penetrante Tonspur. Ein Stilmittel aus der Mottenkiste des Horrorfilms, das hier jedoch als tolle Allzweckwaffe zelebriert wird. Bei so viel plumper Effekthascherei kann sich eine einnehmende Gruselatmosphäre nicht entfalten. Ähnlich wie in „Jessabelle“ nutzt Greutert fremde kulturelle Einflüsse – in diesem Fall die angedeuteten Rituale der mexikanischen Landarbeiter – auf platte Weise, um eine unheilvolle Stimmung zu verbreiten. Als Zuschauer ist man schlichtweg gezwungen, den reichlich schleppenden Mittelteil zu überstehen, bis es im Finale endlich etwas interessanter wird. Dort bestätigt sich die alte Drehbuchregel, die besagt, dass alles, was gezeigt wird und Erwähnung findet, am Ende von Bedeutung ist. Kein Bild, kein Satz steht einfach nur für sich, sondern weist auf das große Ganze hin, das die Macher mit einer kleinen Überraschung beschließen, wobei sich die Figuren – wie vorher auch – nicht unbedingt plausibel verhalten.

Will man neben dem leidlich gelungenen Twist noch etwas loben, sind es die schönen Bilder der friedlich daliegenden Hügellandschaft, die uns Kameramann Michael Fimognari („Oculus“, „The Lazarus Effect“) schenkt. Erklären können die optischen Reize freilich nicht, warum ein 08/15-Film wie „Visions“ einen deutschen Kinostart erhält. In den USA wurde der Geisterthriller bezeichnenderweise direkt im Internet ausgewertet, wo er definitiv besser aufgehoben ist. Wer auf der großen Leinwand in absehbarer Zeit einen richtig guten Genrebeitrag sehen will, muss sich noch einige Wochen gedulden. Genauer gesagt bis zum 19. Mai. Dann nämlich läuft hierzulande die gefeierte Independent-Produktion „The Witch“ an, die eindrücklich beweist, dass man mit einer kraftvollen Vision ein enormes Unbehagen erzeugen kann.

>> von Christopher Diekhaus

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