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Moviebase Viral

Viral
Viral

Bewertung: 40%

Userbewertung: 37%
bei 21 Stimmen

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Originaltitel: Viral
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 21.07.2017
DVD/Blu-Ray Verleih: 21.07.2017
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Blumhouse Productions, IM Global Octane, Busted Shark Productions
Produktionsjahr: 2016
Regie: Henry Joost, Ariel Schulman
Drehbuch: Christopher Landon, Barbara Marshall
Darsteller: Analeigh Tipton, Michael Kelly, Sofia Black-D'Elia

2016 legte das Regiegespann Henry Joost und Ariel Schulman, das gemeinsam bereits die Teile 3 und 4 der „Paranormal Activity“-Reihe inszeniert hatte, mit „Nerve“ einen manchmal grobschlächtigen, aber temporeichen und recht unterhaltsamen Cyber-Thriller vor. Nachschub liefern die beiden Filmemacher nun in Form ihres Parasiten-Albtraums „Viral“, der hierzulande zunächst in den Lichtspielhäusern starten sollte. Rechteinhaber Capelight Pictures entschied sich dann jedoch, dem amerikanischen Beispiel zu folgen, und verschob die Blumhouse-Produktion in den Heimkinobereich. Eine letztlich sinnvolle Maßnahme, da der etwas unentschlossen zwischen Coming-of-Age-Drama, Highschool-Romanze und Horror hin- und herpendelnde Film sein Seuchenszenario zu selten in packend-verstörende Bilder kleiden kann. Eher zweitrangig ist dabei die Tatsache, dass Joost und Schulman offenkundig nur ein begrenztes Budget zur Verfügung stand. Dass es keine Unsummen braucht, um ordentliches Unbehagen zu erzeugen, demonstriert etwa der dänische Zombie-Schocker „What We Become“, der einige Parallelen zu „Viral“ aufweist.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die schüchterne Emma Drakeford (Sofia Black-D’Elia, „Project Almanac“), die sich nach dem Umzug in eine kalifornische Vorstadtsiedlung langsam an ihre neue Umgebung gewöhnt. Ein Auge hat die junge Frau auf ihren Klassenkameraden Evan (Travis Tope, „Independence Day: Wiederkehr“) geworfen, der auf der anderen Straßenseite wohnt. Ihn anzusprechen traut sie sich jedoch nicht, weshalb sie kräftig schlucken muss, als ihre selbstbewusste Schwester Stacey (Analeigh Tipton, „Warm Bodies“) Evan kurzerhand einlädt, mit ihnen im Auto nach Hause zu fahren. Der ganz normale Teenager-Wahnsinn findet ein jähes Ende, als Emmas Freundin Gracie (Linzie Gray, „The United Colors of Amani“) in der Schule unter merkwürdigen Zuckungen kollabiert. Offenbar hat sie sich die sogenannte Wurmgrippe eingefangen, die vor kurzem in Asien ausgebrochen ist. Nur wenig später wird das Viertel, in dem Emma und Stacey leben, unter Quarantäne gestellt, während ihr Vater Michael (Michael Kelly, „Man of Steel“) an einem anderen Ort festsitzt. Gemeinsam mit Evan versuchen die Mädchen, sich gegen die Infizierten zur Wehr zu setzen, die ihre Parasiten auf andere Wirte übertragen wollen.

„Viral“ beginnt wie ein handelsüblicher Highschool-Streifen, deutet spätere Entwicklungen aber schon in einer Biologiestunde an, die sich mit dem Wurmbefall beim Menschen befasst. Michael, der seltsamerweise seine Tochter Emma unterrichten darf, scheint dabei sichtlich Spaß zu haben, die Schüler mit ungenießbaren Bildern zu konfrontieren. Wie man vermuten darf, liefert diese Szene nicht nur Ekelpotenzial, sondern auch Anleitungen zum Umgang mit Parasiten, die den Protagonisten im weiteren Verlauf noch einmal nützlich sein könnten. Der eindringlich gefilmte Zusammenbruch von Gracie geht schließlich unter die Haut, was man von den folgenden Geschehnissen leider nur noch bedingt behaupten kann.

Dass die herausgeputzte, in einem Tal liegende Vorstadtgegend plötzlich abgeriegelt wird, ist sicherlich ein guter Einfall. Doch die gespenstische Beklemmung, die sich im bereits erwähnten „What We Become“ ausbreitet, sucht man in der Blumhouse-Produktion vergeblich. Wo bei den Dänen Soldaten ganze Häuserblöcke mit einer gigantischen Schutzplane überziehen, sieht man hier bloß ab und an einen Versorgungstruck durch die Straßen fahren und einen Hubschrauber über den Dächern kreisen. Auch wenn man die Drehbuchautoren Barbara Marshall („Wish Upon“) und Christopher Landon („Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse“) dafür loben möchte, dass sie gelegentlich die leicht zerrütteten Familienverhältnisse und die nicht immer einfache Beziehung der beiden Schwestern in den Blick nehmen, stehen die Drama-Elemente dem auf Nervenkitzel getrimmten Quarantäne-Treiben eher im Weg. Ähnliches gilt für die Annäherung zwischen Emma und Evan, die von den beiden Darstellern immerhin halbwegs natürlich und charmant vorgetragen wird.

Wer einen deftig-blutigen Seuchen-Thriller erwartet, sollte sich auf Enttäuschungen gefasst machen, da das Regie-Duo keine wirklich einprägsamen Exzesse in Szene setzt. Ab und an gibt es handwerklich souverän umgesetzten Körperhorror zu begutachten. Häufig versuchen Joost und Schulman allerdings, den Zuschauer mit einfachen Genretricks zu erschrecken. Mehr als einmal schauen wir mit einer der Figuren durch ein Schlüsselloch oder eine andere Öffnung, vor der plötzlich irgendjemand auftaucht. Mit Standardformeln wie dieser lässt sich freilich nur schwer ein mitreißender Schocker zusammenbauen, den man auch nach dem Ansehen noch im Gedächtnis behält.

>> von Christopher Diekhaus

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