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Moviebase The Innocents [Serie]

The Innocents [Serie]
The Innocents [Serie]

Bewertung: 45%

Userbewertung: 40%
bei 46 Stimmen

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Originaltitel: The Innocents
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.08.2018
DVD/Blu-Ray Verleih: 24.08.2018
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: New Pictures, Netflix
Produktionsjahr: 2018
Regie: Farren Blackburn, Jamie Donoughue
Drehbuch: Simon Duric, Hania Elkington
Darsteller: Sorcha Groundsell, Guy Pearce, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Percelle Ascott, Sam Hazeldine, Laura Birn, Arthur Hughes, Nadine Marshall, Lise Risom Olsen

Nach dem Erfolg der Serie „Stranger Things“ scheint sich Netflix viel von teenageraffinen Stoffen zu versprechen. Mit „The Rain“ schickte der amerikanische Streaming-Gigant erst Anfang Mai 2018 ein Endzeitformat mit jugendlichen Protagonisten ins Rennen – und legt nun mit der britischen Mystery-Scifi-Produktion „The Innocents“ nach, in der die Irrungen und Wirrungen der Pubertät auf eine Körpertauschgeschichte treffen. Was auf dem Papier nach spannender Unterhaltung klingt, erweist sich in der Ausführung – begutachtet wurden für diese Kritik die ersten vier von acht Episoden – jedoch als etwas mutlose Schauermär mit einem ungesunden Hang zu melodramatischen Ausflügen.

Im Zentrum des Geschehens steht die 16-jährige June (Sorcha Groundsell, „Clique“), die unter dem Dach ihres kontrollsüchtigen Stiefvaters John (Sam Hazeldine, „Resurrection“) ein bedrückend-eingeengtes Leben führt. Als er mit ihr und ihrem unter Agoraphobie leidenden Bruder Ryan (Arthur Hughes, „Frank BluE“) in die schottische Einöde ziehen will, nimmt die Teenagerin Reißaus, um mit ihrer heimlichen Liebe Harry (Percelle Ascott, „Wizards vs. Aliens“) einen Neuanfang zu starten. Ihr Weg in die Freiheit führt allerdings sehr schnell zu einer erschreckenden Erkenntnis: Offenbar besitzt June die Gabe, in emotionalen Ausnahmesituationen durch Berührung in den Körper eines anderen Menschen zu schlüpfen. Ehe sich das junge Pärchen versieht, befindet es sich auf der Flucht vor einem Hünen namens Steinar (Jóhannes Haukur Jóhannesson, „I Remember You“), der die Heranwachsende im Auftrag des Wissenschaftlers Dr. Halvorson (Guy Pearce, „Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“) nach Norwegen bringen soll. Dorthin, wo bereits ihre Mutter Elena (Laura Birn, „Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones“), die ebenfalls über die besondere Fähigkeit verfügt, in einer abgeschiedenen Gemeinschaft lebt.

„The Innocents“ ist mit einem sympathischen, als schüchternem Liebespaar rundum überzeugenden Hauptdarstellerduo gesegnet, dem man ohne Vorbehalte in das geheimnisvolle Abenteuer folgt. Beste Voraussetzungen für ein mitreißendes Serienvergnügen, was die Macher jedoch nicht zu nutzen wissen. Das Konzept, das aus der Feder von Hania Elkington und Simon Duric stammt, hat fraglos einen interessanten Aufhänger. Über weite Strecken gehen die Schöpfer allerdings mit angezogener Handbremse zu Werke. Die optisch gelungenen Verwandlungsmomente könnten weitaus verstörender sein, als es hier der Fall ist. Einige Visionen sollen offensichtlich für größere Verunsicherung sorgen, verbreiten letztlich aber nur milden Grusel. Ähnlich flüchtig fühlt sich die Bedrohung durch den bärigen Steinar an, der das junge Paar mehr als einmal laufen lassen muss. Und zu wenig unbehaglich wirkt die eigenartige Atmosphäre in der imposant eingefangenen norwegischen Provinz, wo der undurchsichtige Halvorson mit mehreren Frauen zusammenwohnt und sich seltsamen Forschungen widmet.

Statt die Spannungsschraube während der nach London führenden Flucht der Protagonisten konsequent anzuziehen, erlauben sich die kreativ Verantwortlichen einige Abschweifungen in arg kitschige Gefilde und bringen die Erzählung – etwa in einer Partyszene – unnötig zum Stillstand. Ein starker Sog, der zum Weitersehen animiert, bleibt so leider aus. Nicht zuletzt, weil „The Innocents“ seine vielversprechenden Grundideen häufig nur zaghaft durchdekliniert. Dass Junes unheimliche Gabe als Metapher für die körperlichen Veränderungen in der Pubertät verwendet wird, ist durchaus reizvoll. Die Verunsicherung und die seelischen Qualen des Mädchens reißt die Serie – zumindest in den Folgen eins bis vier – aber nur an, obwohl ihre wiederholten Transformationen eigentlich großes Trauma-Potenzial besitzen. Immerhin fallen die Menschen, deren Körper June ungewollt übernimmt, in einen komatösen Zustand. Vor handfesten Konflikten scheut die Mystery-Produktion auch dann zurück, wenn es um die Beziehung zwischen der Ausreißerin und ihrem Freund Harry geht. Gelegentlich blitzen bei dem jungen Mann Zweifel auf. Sehr schnell hält er jedoch stets wieder bedingungslos zu seiner großen Liebe, die zwar in unterschiedlichen Gestalten auftritt, im Spiegel aber ihr eigenes Erscheinungsbild behält. Gegen großen Zusammenhalt ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Hier drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass die Macher vor Ecken und Kanten in ihrer Geschichte Angst hatten. Bedauerlich, da man von Netflix-Produktionen schon anderes gewohnt ist.

>> von Christopher Diekhaus

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