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Moviebase The Endless

The Endless
The Endless

Bewertung: 65%

Userbewertung: 60%
bei 64 Stimmen

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Originaltitel: The Endless
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 31.08.2018
DVD/Blu-Ray Verleih: 31.08.2018
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 107 Minuten
Studio: Snowfort Pictures, Pfaff & Pfaff Productions, Love & Death Productions (LDP)
Produktionsjahr: 2018
Regie: Justin Benson, Aaron Moorhead
Drehbuch: Justin Benson
Darsteller: Justin Benson; Aaron Moorhead; Shane Brady; Tate Ellington, David Lawson Jr., Kira Powell

Justin Benson und Aaron Moorhead sind Filmemacher mit Visionen, die es verstehen, fehlende finanzielle Mittel durch ungewöhnliche Ideen auszugleichen. Zuletzt stellte das experimentierfreudige Regie-Duo dies in „Spring – Love Is a Monster“ unter Beweise, einer schaurig-schönen Horrorromanze, mit der sie den Zuschauer ein ums andere Mal überraschen konnten. Dass sie voller Enthusiasmus Genregrenzen sprengen und sich für rätselhafte Geschichten begeistern, demonstrieren sie auch in ihrer neuen Zusammenarbeit „The Endless“, in der sie noch dazu die Hauptrollen übernommen haben. Geschickt erzeugt der auf diversen Festivals gezeigte Mystery-Science-Fiction-Mix eine diffus-bedrohliche Stimmung und schlägt einige unerwartete Haken, erreicht letztlich jedoch nicht ganz die Sogwirkung, die möglich gewesen wäre.

Selbst Jahre nach der Flucht aus einer sektenartigen Gemeinschaft haben es die Brüder Justin (Justin Benson) und Aaron (Aaron Moorhead) nicht geschafft, sich ein geordnetes Leben aufzubauen. Mit Gelegenheitsjobs halten sie sich gerade so über Wasser. Und Frauen suchen immer dann das Weite, wenn die Geschwister auf ihre ominöse Vergangenheit zu sprechen kommen. Als sie eines Tages ein kryptisches Video erhalten, das die einstigen Kommunenfreunde aufgenommen haben, fühlt sich der frustrierte Aaron plötzlich stark zu seiner früheren Ersatzfamilie hingezogen, die er weitaus weniger gefährlich in Erinnerung hat als der ältere Justin. Nach einigen Diskussionen beschließen die Brüder, den ehemaligen Weggefährten einen Besuch abzustatten, und machen sich umgehend auf die Reise ins kalifornische Hinterland. Schon bei ihrer Ankunft im abgelegenen Camp Arcadia wundern sich die beiden über das frische Aussehen der Kommunenmitglieder, die seit der damaligen Flucht kein bisschen gealtert zu sein scheinen. Weitere seltsame Beobachtungen lassen nicht lange auf sich warten, verunsichern fürs Erste aber nur den skeptischen Justin.

Zunächst hat es den Anschein, als würden Benson und Moorhead ein klassisches, aus dem Horror- und Thriller-Kino bestens vertrautes Sektenszenario aus dem Boden stampfen: Zwei junge Männer kehren an den Ort ihrer Kindheit zurück, werden dort nach und nach vom Schrecken heimgesucht und haben im weiteren Verlauf höchstwahrscheinlich ernsthafte Probleme, die obskure Gemeinschaft wieder zu verlassen. Auch wenn „The Endless“ zunächst in eine ähnliche Kerbe wie Ti Wests nervenaufreibender Kommunenschocker „The Sacrament“ schlägt, nimmt der Film rasch einige bizarre Wendungen und greift zunehmend ins Übernatürliche aus. Pate stehen dabei besonders die düster-fantastischen Erzählungen des US-amerikanischen Kultautors H. P. Lovecraft, den das Regiegespann bereits in einem Vorspanntext zitiert.

Mit seinen kränkelnd-farblosen Bildern, seinen manchmal irrlichternden Kamerabewegungen und den wiederholt eingestreuten Vogelperspektiven erzeugt der Genrecocktail ein wirkungsvolles Klima des Unbehagens, das durch die merkwürdigen, logisch oftmals nicht fassbaren Ereignisse rund um das Camp Arcadia kontinuierlich forciert wird. Ebenso wenig wie die im Zentrum stehenden Geschwister begreift man als Zuschauer eine ganze Weile lang, was genau in der gottverlassenen Gegend vor sich geht. Benson und Moorhead spielen mit der Angst vor dem Unbekannten, arbeiten mehrfach mit unheilvollen Andeutungen und greifen – was Kenner ihres Schaffens freuen dürfte – einige Figuren und Situationen aus ihrem ersten gemeinsamen Werk „Resolution – Cabin of Death“ auf.

So beunruhigend die erzeugte Atmosphäre auch sein mag, hätten die Macher in manchen Momenten vielleicht noch einen Tick mehr an der Spannungsschraube drehen können. Hier und da fehlt es den Geschehnissen dann doch an echter Intensität. Nicht über jeden Zweifel erhaben ist zudem die Entwicklung der anfangs konfrontativen Bruderbeziehung, die das emotionale Rückgrat des Films bildet. Dass es zu einer schrittweisen Annäherung zwischen Justin und Aaron kommen wird, lässt sich erahnen. Der Weg dorthin fühlt sich allerdings ein wenig überhastet an. Die eher dürftigen Spezialeffekte gegen Ende sollte man den beiden Regisseuren hingegen wohlwollend nachsehen. Immerhin hantieren sie, wie schon eingangs erwähnt, mit verhältnismäßig bescheidenen Budgets, aus denen sie dank ihres kreativen Eifers bislang stets Beachtenswertes herausgeholt haben. Interessant wäre es, einmal zu sehen, was Benson und Moorhead mit umfangreicheren Mitteln zustande brächten.

>> von Christopher Diekhaus

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