Kate Hudson zum ersten Mal in einem Horrorfilm. Ob das gut geht? Natürlich! Wie auch in allen anderer ihrer Filme, kann sie auch in „The Skeleton Key“ oder auch „Der verbotene Schlüssel“, wie er hierzulande heißt, überzeugen. Ian Softley, welcher bei Der verbotene Schlüssel die Regie übernahm, ist den meisten wohl bestens bekannt durch seinen bezaubernden Film „K-Pax“.
Diesmal besuchen wir die düsteren Sümpfe von New Orleans, in denen noch Voodoo zu Hause ist. Voodoo, eine alte Kunst der amerikanischen Ureinwohner, mit dessen Kraft sich leicht Menschen beeinflussen lassen. Unsere bildhübsche Kate Hudson übernimmt die Rolle der Caroline, die den schwerkranken Ben pflegen soll. Bereits zu Beginn stellt sich heraus, dass in diesem Haus merkwürdige Dinge vor sich gehen. Nichts ist so wie es scheint. Kate Hudson spielt ihre Rolle, wie nicht anders zu erwarten war, wieder ausgezeichnet. Egal ob das Skript zu einem ihrer Filme schlecht ist, sie spielt immer top. Mag vielleicht an den guten Genen liegen, die sie anscheinend von ihrer Mutter Goldie Horn vererbt bekommen hat. Auch Gena Rowland und John Hurt sind in ihren Rollen als Violet bzw. Ben völlig überzeugend und man baut bereits nach kurzer Zeit eine gewisse Sympathie für die Figuren auf, wie es nur ein Ian Softley schaffen kann.
Sicherlich gehen viele Zuschauer mit der Erwartung ins Kino, hier die nächste Schockorgie vorzufinden. Wenn dem so ist, werden manche sicherlich ziemlich enttäuscht aus dem Kino stapfen, denn „Der verbotene Schlüssel“ ist anspruchvoller Grusel, mit einer Prise Drama und einem geringen Thriller Anteil. Dennoch gibt es sehr spannende Momente, die von einem wummernden Bass untermalt werden und teilweise auch sehr gut sitzen. Mehr als eine Person die auf einmal im Bild auftaucht, darf man nicht erwarten, dass hätte der Film aber auch gar nicht nötig, denn er weiß auch ohne dessen hohe Qualitäten auf. Auch sonst ist die Soundkulissen sehr gelungen und wird von Südstaaten Flair begleitet.
Der Film arbeitet ab der Mitte auf das Ende hin, und das merkt man auch deutlich. Bereits an einem gewissen Punkt kann man sich den Schlussplot selbst zusammenreimen. Wie sagt man doch so schön: „Es kommt immer anders als man denkt“, und so ist es auch hier. In gewisser Weise liegt man bereits richtig mit seinen Vermutungen, die dann aber wieder leicht über den Haufen geworfen werden. Die Kulissen sind wirklich sehr gut ausgewählt. Modrige Sümpfe, alte zerfallene Häuser und geheime Voodoo-Orgien passen perfekt zum Film und werden erstklassig eingefangen. Einige Szene sind farblich und technisch so umgesetzt, dass sie auf einer Postkarte platz finden könnten.
Auch „The Skeleton Key“ hat einige Mängel, die ich bereits angedeutet habe. Zum einen wäre, dass man die Story bereits zu früh durchschaut hat, die Hauptdarstellerin immer noch nach Rätsels Lösung sucht, während der Zuschauer bereits bescheid weiß. Zum Anderen: Es gibt einige Passagen, die etwas zu langatmig geraten sind, um den Film künstlich in die Länge zu ziehen. Das Thema ist sehr interessant und wäre an einige Stellen sicherlich ausbaufähig gewesen, was aber nicht heißt, dass er schlecht konstruiert ist.
Insgesamt ein gelungener Ausflug von Kate Hudson und Ian Softley in Mysterie-Genre, der sich vor einem Vergleich nicht scheuen braucht. Eine interessante Story wird hier mit erstklassigen Schauspielern vermischt, die leider einige Hänger aufweist. Wer sich gern gruselt und dabei auch noch ein wenig überlegen will, ist bei „Der verbotene Schlüssel“ an der richtigen Adresse.