Moviebase Saw III
Auch „Saw III“ versteht ganz vorbildlich zu demonstrieren, wie ökonomisch es seinen Produzenten abermals gelingt, eine Idee, deren minimalistische Umsetzung bereits zwei Mal in Folge für maximale Gewinne sorgte, endlos neu zu variieren und dabei nichts von seinem exploitativen Charakter einbüßen zu müssen: Dieser dritte Film spult lustlos und handwerklich unterirdisch schlecht eine weitere Abfolge verketteter Todessequenzen herunter, deren Fäden wie gewöhnlich der Jigsaw-Killer in den klapprigen Händen hält. Da bereits die Vorgänger auf mehr oder weniger kreative Art versuchten, ihre Opfer in die unmöglichsten Foltersituationen zu verbannen, müssen derweil gleich mehrere Zacken oben draufgelegt werden. „Saw III“ erfreut sich spürbar an seinem blutigen Sadismus und wird dabei vom euphorischen Publikum tatkräftig unterstützt – bei nur 10 Mio. US-Dollar Kosten hat der Film allein im Kino bereits über 150 Mio. eingespielt. Die Fortsetzungen sind längst beschlossene Sache.
Da muss also was dran sein, an diesem Stoff. Zugegeben: Der erste Film war derart übersteigert und stellte seine Trivialität fast schon so ostentativ aus, dass man damit durchaus seinen Spaß haben und die Liste der großzügig inspirierten Vorbilder fast vergessen konnte. Obwohl James Wans Independentmär nicht im Entferntesten auch nur einen Ansatz von der Originalität aufwies, die ihm angedichtet wird, war er schlicht, wesentlich und nicht ganz unclever inszeniert. Dass aus dieser Ballung von einem Plagiat allerdings mehrere Sequels geschöpft werden, erscheint dann doch verwunderlich, krankte bereits der kurze Zeit später nachgeschobene „Saw II“ an seiner hanebüchenen Überkonstruktion und völligen Beliebigkeit. Anders als sein Vorgänger vernachlässigte dieser die Thriller-Elemente fast gänzlich und stellte seinem infantilen Plot brutal-bizarre Perversion gegenüber – eine Entwicklung, die nun fortgesetzt wird.
Doch was der Film mit seinen genüsslichen Bildern gequälter Menschen, die in rostigem Ambiente bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt werden, bezwecken möchte, außer, dass er die primitive Gier seiner Zuschauerschar insgeheim oder auch ganz offensichtlich befriedigt, das bleibt völlig unklar. Denn die großen Idole, die es in den 70er-Jahren vorgemacht haben – und in deren Tradition jene „Saw“-Filme selbst bekennend ebenso stehen wie ein „Hostel“ oder „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ – hatten dann eben doch noch etwas mehr mitzuteilen: Dort wurde zwar mitunter ebenso unangenehm gefoltert, mit filmischen Mitteln allerdings stets die Grenze abgesteckt. Denn die Hoopers und Cravens, die das (Sub)Genre zumindest im amerikanischen Kino festigten, verstanden es zumeist effektvoll, ihre rohen Bilder in den Dienst subtiler Urängste zu stellen – der Einsatz graphischer Gewalt war weniger Mittel zum Selbstzweck, sondern diente der robusten Festigung ihrer subversiv durchtränkten Visionen.
„Saw III“ ist als postmoderner Torture Porn eng an seine Vorbilder angelehnt, doch worum es denjenigen, die es einst vormachten, wirklich ging – die Auslotung nicht simpel goriger, sondern gesellschaftlicher und dadurch auch zeitreflexiv gefärbter Extreme – hat Darren Lynn Bousman keinen blassen Schimmer. Er klammert sich wie so viele nur an die Oberfläche dieser potenten Ära und erliegt dem Reiz des Genres: Hauptsache es wird ordentlich gematscht. So erzählt er ein weiteres Mal vom Tumor zersetzten Mörder, der mit seinen archaischen Wertevorstellungen – die sich wie gewohnt in pseudophilosophischen und reichlich albernen Dialogen äußern – unschuldige Opfer in illustre Experimente befördert und sie dadurch zu besseren Menschen zu domestizieren versucht. Das verschont den Zuschauer dieses Mal auch nicht von einer mehrere Minuten langen Operationsszene, bei der in nahen und detaillierten Einstellungen Kopf und Schädel aufgeschnitten und –gebohrt werden. Zu guter Letzt wartet das dann wie gewöhnlich mit einem Schlusstwist auf, der so vorbereitet und gelangweilt daherkommt, dass er die Vorgänger noch bei weitem unterbietet, und ist nicht viel mehr als die reine Redundanz menschenverachtender Brutalität. Selbst das begierigste Splatter-Kiddie hat so viel grundlose Dummheit einfach nicht verdient.
>> verfasst von Rajko Burchardt
Vor fast genau zwei Jahren löste ein Low-Budget-Horrorfilm bei Genrefans Freudentränen aus. Für das bescheidene Budget von einer Millionen Dollar zauberten die Neulinge James Wan und Leigh Whannell ein perfekt durchdachtes und hartes Genrewerk namens „Saw“ aus dem Hut. Erfolg bedeutet Fortsetzung, und „Saw 2“ folgte genau ein Jahr später. Hier waren Whannell und Wan lediglich als Autoren angesetzt, Regie führte Darren Lynn Bousman. Der Nachfolger wurde, wie erwartet, ebenfalls ein Riesenerfolg. Und das bedeutet: Fortsetzung. Nun sind also zwei Jahre ins Land gegangen und wieder ist es Februar, Zeit für den dritten Part der „Saw“-Reihe. Erneut nahm Bousman auf dem Regiestuhl Platz, Whannell und Wan schrieben erneut das Skript. In den USA feierten die Kinogänger mit „Saw 3“ den erfolgreichste Film der Reihe. Leider gingen den Kreativköpfen diesmal die innovativen Ideen der ersten beiden Teile wohl etwas aus.
Der irre Jigsaw ist der Polizei abermals entkommen. Während die Ermittler immernoch hinter ihm her sind, hat er Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekh) im Visier. Nach einer Schicht im Krankenhaus wird Lynn gekidnappt und in ein verlassenes Lagerhaus gebracht. Dort findet sie Jigsaw, bettlägerig und im Sterben liegend. Ihre Aufgabe ist es, den Verrückten so lange am Leben zu halten, bis Jeff (Angus Macfayden), eines seiner anderen Opfer, sein eigenes Spiel beendet hat. Beide spielen um ihr Leben - doch im Wettkampf mit der Zeit übersehen sie, das Jigsaw wesentlich größere Pläne mit ihnen vor hat...
„Saw 3“ knüpft nahtlos da an, wo der zweite Teil aufhört. Donnie Wahlberg erwacht in der Toilette des ersten Films, angekettet an einem Rohr. Neben ihm nur eine Säge. Was bleibt ihm also übrig, als sich (wie im Original) das Bein abzusägen? Die Anfangssequenz macht es bereits sehr deutlich: Es geht hart zur Sache – vor allem für zart besaitete Zuschauer(innen). Oh ja, Blut wird fließen, und zwar in Mengen, die niemand mehr abschätzen kann. Splatter und Gore-Effekte sind ja schön und gut, doch wenn dabei die Geschichte zäh und etwas langatmig behandelt wird, zerrt das nicht nur an den Stressnerven des Publikums, sondern stellt es auch auf eine Geduldsprobe.
Denn auch an der Story hat sich einiges geändert. Im Vordergrund stehen zwei Handlungsstränge, die zum finalen Akt zusammengeführt werden. Zum einen begibt sich Jeff, dargestellt von Angus Macfayden, auf die Reise durch ein nervenzerfetzendes Spiel des Jigsaw-Killers und seiner Partnerin Amanda. Wir erinnern uns: Amanda trug im Erstling eine umgedrehte Bärenfalle im Gesicht, konnte sich aber mit dem Leben davon stehlen. Die Tests, die der gebeutelte Ehemann, dessen Sohn auf tragische Weise ums Leben kam, bestehen muss, kommen im zweiten Ableger nicht mehr so einfallsreich und beklemmend herüber wie in den Vorgängern. Die Absicht lag hier wohl bei der Art der Körperzerstückelung und dem Vergießen von tonnenweise Blut. Spannend wird’s in diesen Szenen eher nicht. Ein zweiter Handlungsstrang unterbricht den ersten immer wieder. Hierbei steht die Beziehung zwischen Amanda und ihrem Lehrer und Erlöser John (Jigsaw) im Vordergrund. John, der im Sterben liegt, ließ von Amanda eine Krankenschwester beschaffen, die ihn am Leben halten soll, da sie ansonsten selber stirbt. Doch leider begeht Amanda einige Fehler und missachtet Regeln von Jigsaws Spiel, was zu einer Konfrontation der beiden führt. Während dieser Geschichte kommen auch die schon im originalen „Saw“ verwandten Flashbacks zum Einsatz. Das ist zum Teil zwar etwas verwirrend, klärt aber auch so manche unklare Sachen auf und birgt den ein oder anderen „Aha“-Effekt. Dennoch merkt man spürbar, dass irgendwie die Luft auszugehen droht. Spannung gibt es äußerst wenig, da sich Jeff bei seinen Spielchen durch mehrere Räume bewegt und auf verschieden Menschen trifft, die alle etwas mit dem Tod seines Sohnes zu tun haben. Tobin Bell und Shawnee Smith zerfleischen sich zwar mit Verbalattacken nahezu, aber auch das schmeckt nach einigen Dialogen fad.
Wie schon erwähnt treten in "Saw 3" verstärkt Szenen auf, die Ekel erregen sollen auf. Eine Maschine, die Gelenke bis zum Bersten verdreht, ein Ex-Cop, der seinen Fuß nicht mehr unter Kontrolle hat, Fleischerhaken, Brustkorbfallen etc. Weit und breit nur eines: Blut. Die Szenen sind zudem meist so intensiv inszeniert, dass es teilweise schwer wird, überhaupt hinzusehen. Zum geschmacklichen Desaster (oder Höhepunkt, je nachdem, wie man bei der Szene empfindet) gehört wohl die Operation an Jigsaws Kopf mit der Bohrmaschine und der Flex aus Papas Werkzeugkoffer. Hier hätte man gut und gerne auch auf die detaillierte Beobachtung und Ausführung verzichten können, dient diese Sequenz wirklich nur als Ekelerregung des Publikums. Für mich der traurige Höhepunkt eines noch knapp guten Films.
Nach dem dritten Teil der Reihe kann man doch nur schwer hoffen, dass dies das letzte Puzzleteil war und das Bild endlich komplett ist. Dagegen spricht allerdings das Ende, welches schon auf einen mit großer Wahrscheinlichkeit kommenden vierten Teil schließen lässt. Was exzellent begann, endet (zumindest bis jetzt) erstmal im oberen Mittelfeld. Gute Ideen lassen sich also doch nicht auf Dauer aufrecht erhalten, sondern sollten, bevor es zu spät ist, ihren Kultstatus genießen und in Frieden ruhen. Für Freunde und Fans der Reihe sollte „Saw 3“ gut genug sein, für Liebhaber von Ekel- und Splattereinlagen wird der Film ein wahres Fest. Letztendlich wird „Saw 3“ mit Sicherheit auch hierzulande ein Kassenschlager werden, der sein Budget von 12 Millionen Dollar bereits am Startwochenende in den USA innehatte. Aber ob Geld wirklich alles ist? Zwei Filme hätten vollkommen ausgereicht.
>> verfasst von Janosch Leuffen
Nun, es beginnt damit, dass schon zu Beginn des Films offensichtlich wird, dass man bewusst darauf abzielte das bisher gezeigte in den Schatten zu stellen und mögliche Vergleiche mit Hostel gar nicht erst aufkommen zu lassen. Drei Fallen in den ersten 20 Minuten sind definitiv zuviel, vor allem in diesem Ausmaß. Es wirkt wie ein abgespultes Programm, welches schockieren soll. Zugegeben, es gelingt, aber wo ist der hohe Anspruch der ersten Teile geblieben? Man zeigte in Teil 2 ja schon eine klare Richtung, jedoch hätte man diese Grenze nicht überschreiten sollen.
Es folgt nun jede Menge Story, welche mich jedoch nicht so sehr packte wie die der Vorgänger. Jeff erfüllt seine Aufgaben mehr oder weniger erfolgreich, stets konfrontiert mit der Frage, in wie weit er vergeben kann. Die fallen sind sadistisch, die Folterbank der Höhepunkt.Zugleich erfährt man mehr über die Beziehung zwischen John und Amanda. Es wird im weiteren Verlauf vieles aufgelöst, u.a. die Fragen wie John/Jigsaw in seinem gesundheiltichen Zustand noch diese Fallen erstellen konnte, wie er seine Opfer entführte, wie sich die ganze Geschichte zwischen Amanda und ihm entwickelte. Doch hätte dies sein müssen? Meiner Meinung nach nein, denn es nimmt viel mystisches, was die Vorgänger interessant machte, ihnen immernoch Spielraum ließ.Was mich jedoch noch mehr stört: Es wurden wieder neue Fragen aufgeworfen. Wo ist Jeffs Tochter? Wer ist die blonde Frau, die John liebt? Beide Fragen in einem vierten Teil zu beantworten wird schwierig ohne dabei den roten Faden zu verlieren (wobei man das Problem auch in den ersten Minuten bei SAW III hat). Auch die Tatsache, dass es einen vierten Teil geben wird, ist nicht wirklich aufbauend. Man sollte wissen wann genug ist und vielleicht aufhören wenn es am schönsten ist.
Nun zu den Gewaltdarstellungen. Ja, es wurde blutiger, die Ankündigung von Leigh Whannell die Vorgänger als Disneyfilme erscheinen zu lassen wurde wahr. Hätte dies aber sein müssen? Splatterfans kommen auf ihre Kosten, Fans der SAW-Reihe, die sie vor allem wegen der cleveren Ideen und der gekonnten Gradwanderung zwischen blutigen Szenen und trotzdem akzeptbaler Unterhaltung schätzen (wozu ich mich zähle), werden es wohl als zuviel empfinden. Da ist vor allem die von vielen schon erwähnte Schädel-OP zu nennen, bei welcher gnadenlos mit der Kamera auf die Wunde gehalten wird. Nein, das hätte nicht sein müssen. Wenn man nun bedenkt, dass die Kinoversion dazu noch rated ist, kann man sich ausmalen, was auf einen bei der unrated DVD-Version zukommt.
Zum Ende des Films: hier muss ich sagen, dass ich persönlich das Ende ziemlich vorhersehbar fand. Ja, das haben auch viele bei den beiden anderen Teilen gesagt und ich gehörte auch zu denjenigen, die erwiderten, dass man damit doch wirklich nicht rechnen konnte. Aber SAW III macht es einem einfach. Amanda wird zunehmend eifersüchtiger und dadurch aggressiver. Jigsaw ermahnt sie ruhig zu bleiben (naaa, klingelts? In Teil zwei hieß es doch auch: "das einzige was ich von Ihnen verlange, Detective Matthews, ist zwei Stunden mit mir zu reden"), alt bekannte Situation. Mir persönlich fehlte halt der Moment, in dem ich mit offenem Mund im Kino sitze.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SAW III die letzten Fragen klärte, somit Lücken schloss und theoretisch ein mehr oder weniger würdiger Abschluss der Reihe sein könnte.Ich mochte die Vorgänger sehr, aber ich war hier enttäuscht. Somit ist wohl die Behauptung einiger widerlegt, dass Leute, die Teil eins und zwei mochten, der dritte Teil auch gefallen wird.So leid es mir tut, aber da gibt es nur 50%.
Eine Woche vor offiziellem Kinostart befand ich mich in der Deutschlandpremiere im Mathäser München und irgendwo in diesem riesigen Kinosaal saß Regisseur Darren Lynn Bousman, aber schon war er in Sicht: Nach einer kurzen Einführung vom Regisseur persönlich ging es auch schon nach den Trailern zu SAW I und SAW II los.
Es fängt wie immer spannend an. Diesmal knüpft der Film direkt an Teil 2 an. Schon sind die Ermittler gegen Jigsaw in einem weiteren Schlachtfeld gelandet: Körperteile und Eingeweide liegen verstreut auf dem Boden des Tatorts und schnell stellt sich die Frage: Hat das Opfer eigentlich das Spiel verloren oder wurde er schon zum Tode verurteilt, als er entführt und gefesselt wurde? Und wie kann es eigentlich sein, dass Jigsaw noch zu so einer Tat fähig ist, wenn er schon so von seinen Gehirntumor erkrankt ist, dass er eigentlich nicht in der Lage wäre sich selbstständig fortzubewegen? Fragen über Fragen die sich im Laufe des Films aufklären werden. Aber es stellt sich auch die Frage, ob Hirnchirurgin Kerry, die von Jigsaw und Amanda entführt wurde, Jigsaw am Leben halten kann und einen sehr schwierigen Eingriff erfolgreich (und vor allem alleine) durchführen kann. Jeder Fehler könnte Kerrys und Jigsaws Tod heißen. Nebenbei muss sich Jerry (der ebenfalls entführt wurde) entscheiden wie er 3 Prüfungen zu bestehen hat.SAW 3 beschäftigt sich hauptsächlich mit der Figur Amanda und mit den Geschehnissen der letzten zwei Filme. Natürlich sei auch die fragwürdige Beziehung zwischen Jigsaw und Amanda erwähnt, die sehr verstörend, aber durch die guten Schauspieler und die interessanten Kameraperspektiven und Lichtverhältnisse sehr gut rüberkommt.
Manche Fallen wurden im Set des Filmes getestet und sogar von einem Stuntman ausprobiert. (Man musste ihn sogar aus einer Falle retten!) Technisch gesehen bedeutet das, dass man all diese Geschehnisse oder Taten durchaus nachahmen könnte. Soll heißen: Alle Fallen die man in diesem Film sieht, sind durchaus ernst zu nehmen, es handelt sich hierbei um keinen unlogischen Schwachsinn, wie es mancher Horror-Hasser bezeichnen würden. (Quelle: Darren Lynn Bousman beim Fanchat im 2Rooms)
Was ich schon seit Teil 1 genieße, sind die düsteren Überblendungen von einem Frame zum anderen, dies geschieht zum Glück nicht zwischen jedem Frame, sondern nur ab und zu, wenn es turbulenter wird. Die Atmosphäre bleibt den Vorgängern treu, musikalisch hört sich der Score wie in Teil 1 an, nur scheint die Musik wie geremixt zu sein (natürlich auch mit neuen Tracks). Hört sich auf jeden Fall gut an!
SAW I, SAW II und Hostel scheinen wirklich im Vergleich zu SAW III als Disneyfilm rüberzukommen. Doch wer nur ein geschmackloses Gemetzel erwartet, hat sich hier tief ins Fleisch geschnitten. Anders wie in Hostel wird hier Spannung und Story richtig aufgebaut, so dass man den Film ernst nehmen kann und geekelt-schwitzend auf seinen Stuhl sitzt. SAW III ist und bleibt vorzeitig der brutalste Film der Reihe und konnte die Gore-Effekte aus Hostel um weites überbieten. Man stellt sich in Teil 3 viele Fragen, die das eigene Leben betreffen. Unter anderem: Wann sollte man jemanden vergeben können oder ob sich die Menschen durch Jigsaws Fallen eigentlich wirklich ändern können? Alles sehr tiefgründig-interessante Fragen, die man sich nach dem Kinobesuch doch stellen soll. Also handelt sich SAW III um kein hirnloses Gemetzel.
Stellt sich nun die Frage: Kann SAW 3 ein noch überraschenderes Ende als Teil 1 und Teil 2 bieten und ist der Titel “erfolgreichster US Horror Film 2006“ hier gerechtfertigt? Die Antwort darauf lautet: Ja! Kinobesucher können mit einem sehr spannenden und überraschenden Ende rechnen. Eigentlich mit einem Ende, das man, glaube ich, überhaupt nicht erwartet hat, und man kann gespannt auf Teil 4 sein, der höchstwahrscheinlich in einem Jahr in unsere Kinos kommen wird.
Darren Lynn Bousman hat unter anderem Akte X Folgen produziert und hat bei der SAW Reihe eine ähnliche Taktik erfolgreich zu sein: In jedem Film werden Fragen beantwortet aber zugleich werden neue Fragen gestellt. So hält sich die SAW Reihe nach mittlerweile 3 Jahren immer noch frisch und wird bestimmt noch länger laufen. Horror Fans sollten keine Reihe im Sinne von „Halloween“ erwarten. Diese Filme haben sich nämlich anders entwickelt als bei SAW. Jeder „Halloween“-Film hatte einen anderen Drehbuchautoren, andere Schauspieler und andere Regisseure. Die SAW Reihe erzählt eine Geschichte und bleibt von der Besetzung her immer einigermaßen gleich. So wird sich auch der Erfolg in den nächsten Jahren zeigen und somit denke ich, dass eine Benotung von 94% gerechtfertigt ist. Wir sehen uns also in einem Jahr wieder!
Würde mich freuen bei Blairwitch mal wieder eine positive Bewertung zu lesen.