2 Jahre sind verstrichen, als „American Psycho“ mit Stars wie „Batman“ Christian Bale, Jared Leto und Willem Defoe die Kinos unsicher machte. Christian Bale glänzte als psychopathischer Killer Patrick Bateman, der nach außen hin zwar freundlich und zuvorkommend ist, in Wirklichkeit aber nur eins im Sinn hat: Mord. Nun folgte 2002 eine Fortsetzung. Mit einem Budget von 10 Millionen Dollar, 5 Millionen billiger als der erste Teil, übertraf sie sogar heutige Knaller wie „Saw“ (1,2 Millionen) oder „Hostel“ (4 Millionen). Und sieht dagegen doch wesentlich schlechter aus.
Dass es dieser Film gar nicht erst zu uns in die Kinos schaffte, ist kein Wunder. Krampfhaft wurde eine Story ausgesponnen, damit es auch Gründe gibt, irgendwelche Leute zu ermorden: Vor 12 Jahren musste Rachael Newman (Mila Kunis) mit ansehen, wie ihr Kindermädchen von dem bestialischen Psychokiller Patrick Bateman hingerichtet wurde. Nun besucht sie ein College und ist heiß auf den von Professor Robert Starkman („Captain Kirk“ William Shatner) ausgeschriebenen Posten des Assistenzermittlers beim FBI. Dummerweise ist sie damit nicht alleine, viele andere Interessenten stehen ihr im Weg. Aber das stellt kein Problem für Rachael dar. Um den begehrten Posten zu ergattern würde sie sogar über Leichen gehen…
Ja, ich dachte auch, es wird zumindest ein klein wenig spannend. Falsch gedacht. In Zeiten von „Scream“ oder „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ ist die Highschool ein beliebter Ort, um einen Killer umhergehen zu lassen. Aber anders als bei den Kulthits ist das gewählte Milieu hierbei alles andere als gruselig. Die Morde sind einfallslos, wirken zum Teil sogar richtig lächerlich, und überhaupt hat man das alles schon einmal besser gesehen. Wo die 10 Millionen Dollar Budget hingeflossen sind, weiß man nicht. Auf jeden Fall nicht ins Drehbuch, die Schauspieler und die Umsetzung.
Spannung ist ein Fremdwort in dem Streifen. Da man ja von Anfang an weiß, wer hier sein Unwesen treibt, wird es sehr frühzeitig schlichtweg langweilig. Nun wäre es schön gewesen, wenn die Schandtaten der Killerin wenigstens gut rüberkämen und blutiger beziehungsweise „schräger“ wären. Aber nichts davon passiert. Das Sprücheklopfen will auch nicht so recht gelingen. In den Dialogen hat man das Gefühl, die Nennung von Tophits des Psychohorrors müsse extra laut und überdeutlich erfolgen. Wer aufpasst, hört dann so Namen wie „Leatherface“ und „Mord war ihr Hobby“. Wenn das witzig und intelligent sein soll, ist der Schuss nach hinten losgegangen.
Was bleibt noch zu sagen? Die Fortsetzung hat überhaupt nichts mehr mit dem Original zu tun, die Darsteller wirken selber gelangweilt, die Morde kommen seicht und die Spannung gar nicht daher. Das Ende überrascht dann auch absolut nicht. Und irgendwie beschleicht einem der Gedanke, dass frech von „Düstere Legenden“ abgekupfert wurde – nur wesentlich platter. Mehr als eine sanfte Krimikomödie mit dummen Dialogen und unlustigen Sprüchen darf man nicht erwarten, wer einen guten Psychohorror-Film sucht findet ihn überall anders, aber nicht hier. Die 10 Millionen Dollar, die den Filmemachern zur Verfügung standen, hätte man lieber besser eingesetzt. Dennoch muss man danke sagen, dass es dieses Exemplar nicht in die deutschen Kinos geschafft hat. Finger weg und ganz schnell etwas Anderes machen.
>> geschrieben von Janosch Leuffen