Moviebase Hood of Horror
Yo Bitches for Shizzle! Snoop-to-da-Dogg ist am Start und macht derbe einen auf Dogster-Cryptkeeper. War das jetzt richtig so? Ich weiß nicht so recht...deshalb will ich gleich vorweg mal anmerken, dass ich eventuell der völlig falsche Mensch dafür sein könnte, diese Kritik zu verfassen. Ich für meinen Teil kann nämlich leider mit dieser Gangster-Rap-Welle gar nichts anfangen. Hip Hop ist absolut nicht mein Ding (jedenfalls größtenteils... bei deutschem Hip Hop, um genauer zu sein bei schön dickem Brot, sieht es da schon wieder ganz anders aus). Aber genug zu meinem Musikgeschmack, folgt mir in die tiefsten Tiefen des Doggybaus...
Willkommen in Snoop Doggs Hood Of Horror, dem einzig wahren, Leinwand gewordenen Hip Hop Albtraum. Nachdem Rapster Snoop ja bereits vor wenigen Jahren mit "Bones" einen eher gefloppten Einstieg ins Genre wagte, holte er sich dieses mal ein starkes Team an Bord und versuchte es erneut: man mag es kaum glauben, aber dieser von "politically incorrectness" und Gore strotzende Fetzen entstand unter den Fittichen einer Frau! Nämlich Stacy Title, die uns vor mehr als zehn Jahren bereits den durchaus witzigen Film "The Last Supper" bescherte. Für das Drehbuch waren unter anderem die beiden "2001 Maniacs" Autoren Chris Kobin und Tim Sullivan zuständig. Die Hauptrolle, ganz klar, übernahm der Doggster höchstpersönlich. Als vom Teufel Auserkorener "führt" er durch den Film, der aus 3 voneinander unabhängigen Episoden besteht. Davor, sozusagen als Intro, liefert ein Comic Snoops Werdegang zum Hip Hop Cryptkeeper. Am Ende des Spektakels wartet noch ein astrein MTV-typisches Musikvideo auf euch. Sehr spannend, so etwas mal auf einer großen Leindwand zu sehen...
Mal ganz unter uns gesagt: Snoop Doggs Hood Of Horror ist kein guter Film. Dennoch wird er, vielleicht sogar zurecht, seine Fans finden. Das niedrige Budget hat sich bemerkbar gemacht, die Bildqualität ist eher "berauschend", und überhaupt lässt das ganze Ambiente etwas zu wünschen übrig. Der Witz an der Sache ist: alles gewollt! Was den Film nämlich ein wenig rettet ist die Tatsache, dass er sich in einigen Situationen nicht allzu ernst nimmt. Allerdings legt der Streifen in dieser Thematik auch eine Gratwanderung hin: ein Ping Pong Spiel aus doch etwas ernsteren Themen und brachialem Hip Hop Slashstick sind nicht jedermanns Sache. Ein Fakt, welchen das Publikum auf das der Film abzielt, nicht unbedingt realisieren dürfte.
Manchmal wird nämlich einfach nicht klar, was der Dogg beim Zuseher erreichen will: ist das Geschehen auf der Leinwand seriös? Ist es Ironie? Spielt er den Entertainer oder fungiert er als Moralapostel? Mir wurde das nicht immer klar, was aber auch eventuell ein wenig am beschränktizzle Vokabularizzle liegen könnte. Der Slang hat es in diesem Film in sich - da sollte sich jedoch niemand drüber wundern, denn das war absolut abzusehen. Und, zugegebenermaßen, hört sich dieser auch ganz witzig an. An Witz fehlt es dem Drehbuch generell wenig, obwohl der eine oder andere Joke auch im wahrsten Sinne des Wortes mal in die Hose geht. Furz-Jokes, rassistische Witze, kreative Todesarten: geschmacklich ist ein breites Repertoire geboten. Wohl bekomms!
Diesen Film als "Parodie" zu bezeichnen ist leider nicht ganz korrekt. Den einzigen Reim, den ich mir auf diese Bezeichnung machen könnte, wäre, dass der Streifen sich selbst parodiert. Beispiele? Stereotype Figuren wie der My-Homie-Respekt-O.G. oder die typische Hip Hop Bitch werden karikiert - doch nur wenige Minuten später findet man sie im Film wieder als doch ernst gemeinte Figuren vor. Word!
Das frisch geborene Genre des Hip Hop Horror hat eines zweiten Anlauf gestartet. Leider war auch dieser eine Totgeburtizzle - auf mehr als einen DVD Release würde ich hier in Deutschland also nicht hoffen. Die drei Stories sind zu zwei Dritteln recht lahm - allemals Geschichte Nummer zwei kann in Sachen Wortwitz und Style überzeugen. Selbst wenn der Doggster am Ende auf eine gewisse Art und Weise, ahm, "Selbstmord" verübt. Wer Fan von Snoop Dogg ist und gleichzeitig mit Amateur-Horror etwas anfangen kann, der ist in diesem Streifen gut aufgehoben. Dem Rest lege ich ans Herz, sich ausschließlich auf bereits oben genannte Geschichte Numero zwei zu konzentrieren. Das Musikvideo am Ende ist ein Bonus für Fans. Und was die Comicszenen betrifft: die befinden sich leider auf dem Level eines RTL II Cartoons, also ist auch da recht wenig geholfen. Für den einen oder anderen Lacher also ganz gut, aber ansonsten: drop it like it's hot...
>> geschrieben von Dominic Stetschnig