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Moviebase Bug

Bug
Bug

Bewertung: 86%

Userbewertung: 85%
bei 121 Stimmen

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Originaltitel: Bug
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.11.2007
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 97 Minuten
Studio: Lionsgate Films / Ascot Elite Entertainment
Produktionsjahr: 2007
Regie: William Friedkin
Drehbuch: Tracy Letts
Darsteller: Lynn Collins, Harry Connick Jr., Ashley Judd, Brian F. O'Byrne, Michael Shannon, Neil Bergeron

Es gibt Regisseure, deren Können und Erfolg bereits in die Wiege gelegt zu sein scheint. Dass man diese Fähigkeiten trotz Vorhandensein nicht bis zum Erbrechen ausreizen muss, zeigt William Friedkin mit seiner Filmografie sehr eindrucksvoll. Im Gegensatz zu Kollegen wie Tobe Hooper verwirklichte Friedkin deshalb auch ausschließlich Konzepte, die ihm am Herzen liegen. Dies ist auch der Grund, weshalb Bug erst jetzt, 30 Jahre nach dem Meilenstein Der Exorzist, einen erneuten Ausflug Friedkins ins Horror-Metier markiert. Und dennoch schwebt ein großes Fragezeichen über dieser Lionsgate Produktion, die sich keinem Muster fügen möchte.

Was als überspannte Lovestory zwischen einer Diner-Kellnerin und einem Irakkriegs-Veteranen in einem kleinen Motelzimmer in der Pampa von Oklahoma beginnt, schlägt alsbald um in einen an Extremen schwer zu überbietenden Höllenritt, in dem sich die Figuren wie auch ihre Darsteller in emotionaler und schließlich auch körperlicher Selbstzerfleischung ergehen.

Agnes musste in ihrem bisherigen Leben bereits viele Hürden meistern. So verlor sie ihr Kind, musste mit ihrem prügelnden Mann leben, bis dieser letztendlich im Gefägnis landete, und lebt seitdem abgeschieden in einem kleinen Motel irgendwo in der Einöde. Bewusst und intensiv führt Friedkin die Hauptprotagonisten ein. Protagonisten heißt in diesem Fall, dass wir uns auf drei Charaktere beschränken. Doch Agnes ist mit ihrem Leben zufrieden, wären da nicht diese ständigen Anrufe ihres aus der Haft entlassenen Mannes. Bescheiden, völlig abgeschieden und auch ein wenig verwahrlost. So gestaltet sich das Leben, wenn kein Lichtblick den Horizont zu erhellen scheint. Um sich nicht auch noch von dem letzten Stückchen Vergangenheit trennen zu müssen, jobt sie gelegentlich in einer Bar, schlägt Einladungen aus und besinnt sich auf das, was für Verlässlichkeit steht: sich selbst.

Trotz weitläufiger Untiefen beschränkt sich Friedkin auf das Zimmer im Motel. Der Lebensstil spiegelt sich an den bröckelnden Wänden, den Möbeln oder der restlichen Austattung wieder. Die minimalistische Präsenz ist ein Punkt, der Bug vom restlichen Einerlei abhebt, in ein Kammerspiel verwandelt und fortan nicht mehr loslässt. Ist R.C., Agnes beste und einzige Freundin, mit Peter im Schlepptau erst bei ihr eingetroffen, gibt es kein Entrinnen mehr. Die jahrelange Einsamkeit zwingt die kinderlose Mutter dazu, eine Beziehung mit dem Fremden zu beginnen, der ebenso gut ein Axtmörder im Schafspelz sein könnte, wie eingangs treffend erwähnt. Doch Peter verbirgt etwas viel Grausameres unter dem Mantel aus Schüchternheit und Einfältigkeit.

Einst eine toughe Frau, beginnt sich das junge Paar langsam zu wandeln. Trotz paranoider Anwandlungen weist Agnes diesen Mann nicht von sich. Von Liebe und Pech gequält, nimmt sie deshalb jede Form von Zuneigung dankend an. Als Zuschauer steht man der heranschreitenden Verstümmelung machtlos gegenüber, ganz gleich auf welcher Ebene. Dem Kinogänger ist nicht erst jetzt klar, dass es sich bei dem titelgebenden Bug (Käfer) nicht wirklich um die kleinen Krabbelbiester handelt. Eine ausgewachsene Störung, die Agnes durch Zustimmung in unkontrollierbare Regionen lenkt. Die Gedanken rotieren ohne Unterlass. Was und wen hat sie sich in ihr Apartment geholt? Bug zaubert die Verhältnisse der unteren Gesellschaftsschichten kritisch und brisant auf die Leinwand. Brisant deshalb, weil das behandelte Thema allgegenwärtig erscheint. Massenhysterie, Einsamkeit und ein Leben am Existenzminimum. Es erscheint nur verständlich, sich an den letzten verfügbaren Strohhalm zu erklammern.

Doch was ist Wirklichkeit und was Fiktion? Selbstzerstörung in ihrer reinsten Form, die Friedkin uns hier präsentiert. Ist das Netz aus vermeintlicher Liebe gewoben, verfängt sich eine grandios spielende Ashley Judd in immer neuen Geschichten, die Agnes vom Schicksal Peters überzeugen sollen. Heimliche Verschwörungen, Verfolgungswahn und Abhängigkeit rücken in das Blickfeld des Möglichen, während diese Maschinerie unsere beiden Hauptdarsteller in immer neue Abgründe driften lässt. Die Kamera fängt das Spiel so schonungslos in allen Facetten ein, dass man schreien möchte. Völlig machtlos sehen wir zu, wie sich zwei Menschen in ein Geflecht aus Lügen, Paranoia und Liebe stürzen, die möglichen Folgen noch nicht vor Augen. Doch der Sensenmann schwebt bereits über den Köpfen.

Bug ist derart wirkungsvoll, dass der Betrachter die Käfer am eigenen Leib zu spüren scheint. Unter dem Deckmantel eines Horrorfilms verbirgt Friedkin jedoch eine viel weitreichendere Intention. In Wahrheit wird die schlichte Geschichte zweier Liebender erzählt, die mit ihrer Kraft am letzten Fünkchen Leben zehren und keinen anderen Ausweg sehen, als der trostlosen Realität zu entfliehen und in einem eigenen Universum aus Perfektion aufzugehen. So, wie es Menschen auch in der Wirklichkeit tun. Die vereinzelten Greueltaten versinnbildlichen die Gefühle in einer dienlich extremen, jedoch nicht ausufernden Form. Kino in Perfektion.

>> verfasst von Torsten Schrader

10%
Caro + Oli
geschrieben am 21.02.2010 um 20:00 Uhr
Dank der guten Bewertung, haben mein Schatz und ich den Film angeschaut.Leider sehr entäuschend. Das Ende ist zwar sehr krank und etwas unterhaltsam. Aber auch sehr zum Lachen.In der ersten Stunde passsiert so gut wie nichts Spannendes.Der Film ist daher nicht weiterzuempfehlen.
10%
Stevie
geschrieben am 28.06.2009 um 15:00 Uhr
Meine Erwartungen, aufgrund der hohen Bewertung seitens blairwitch.de, waren extrem hoch. Der Fall der Erwartungen deren nicht erfüllt wurden, waren aus der Höhe schmerzhaft. Aua, der Film war meine Zeit wirklich nicht wert. Ich würde den Film in das Genre " Psychodramaeinenanderklatschepeinlich" einordnen. Oh Gott, selten so wat schlechtes gesehen. Ziehe da so einige B Movies vor. Tut es Euch nicht an!!!
30%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 16:00 Uhr
Man hofft bis zum Ende darauf, dass die Handlung noch eine Wende nimmt, aber es ist einfach ein sehr durchsichtiger, lahmer Film!
10%
Jason
geschrieben am 29.09.2008 um 11:00 Uhr
Habe mir den Film auch angesehen und kann jeden nur warnen sich den Film anzusehen. Ich fand den Film wie meine Benotung einfach nur grottig. Geschmäcker sind verschieden, aber ich teile die Meinung vieler hier und sage ein absoluter Flop.
40%
Mr.Reficul
geschrieben am 07.03.2008 um 21:00 Uhr
Tja, dieser Film...am Anfang war er so spannend und dann in der Mitte kam für mich der große Absacker. Warum? Weil sich der Film in meinen Augen nicht weiterentwickelte sondern auf der Stelle trat. Darstellerische Leistung ist unglaublich gut, die beklemmende Atmosphäre da, aber ich mußte vorspulen weil ich es einfach langweilig fand.
70%
Freier Filmkritiker
geschrieben am 11.02.2008 um 23:00 Uhr
Der Film beginnt sehr stark. Die Dialoge sind spannend. Der Sprung vom Finden einer kleinen Bettwanze bis hin zum totalen Wahsinn der auch Agnes befallen hat ist aber viel zu groß. Gerne hätte man gesehen wie sich der Wahnsinn von Peter steigert und er schließlich Agnes von seinen Theorien überzeugen oder anstecken kann. Wie hat Peter das nur geschafft. Agnes war zwar ausgebrannt, hatte aber noch alle sieben Sinne beinander. Dieser Teil wird aber vollkommen übersprungen und man sieht Agnes nach diesem Cut sofort als Verrückte wieder. Der Wandel hätte ausführlicher und langsamer erzählt werden müssen. Hier wurde sehr viel Potential verschenkt. Man versteht zwar das einige Zeit vergangen sein muss aber die Verrückheit nimmt man der Schausspielerin nicht ganz ab. Zuvor spielte sie die Rolle der Alleingelassenen viel besser. Der Schausspieler der den Peter gibt macht diese Rolle besser. In der Mitte wirds dann nochmal spannend vor allem die Szene als der Arzt Peter zurückholen will ist sehr gut gelungen. Der Schluss ist nicht gerade der Einfall in Person aber ok.
70%
lexx
geschrieben am 09.01.2008 um 13:00 Uhr
Der Film ist nicht schlecht, aber nur wegen dem gelungenen Kammerspiel, die Wandlung ans ich ist völlig hinrissig und in keinster Weise nachvollziehbar, ebenso wie die Kritik hier, wo dermaßen viel in den Film hineininterpretiert wurde, was der Film niemals wirklich Preis gibt. Der Realität entfliehen? Das tue cih auch häufig genung und gerne, aber Käfer habe ich noch keine in meiner Wohnung gesehen, nur Mücken.Der Film polarisiert ziemlich, es gibt Leute denen macht es nichts aus, daß die Wandlung der Charaktere keinen Sinn ergibt und andere stören sich daran. Genau hier scheiden sich die Geister, bzw. die Käfer.
80%
moviestar
geschrieben am 05.01.2008 um 05:00 Uhr
Der Film ist sowas von krank, da dreht man direkt mit durch. Man wird völlig wahnsinnig. Selbst ich muss mich davon erstmal wieder erholen^^. Auf jeden Fall ist es kein Horror-Film, kein Drama, kein Mystery und auch kein wirklicher Thriller. Meiner Meinung nach hat William Friedkin hier ein ganz neues Genre erfunden! - Sehenswert!
10%
Jan
geschrieben am 05.01.2008 um 01:00 Uhr
ich schließe mich dem letzen Kommentar an... Eigentlich bin ich gut für tiefsinnige Filme, die was bieten können, zu haben... aber DAS... dieser Film ist sowas von schlecht... das geht gar nicht... als es gegen das ende ging, war ich anstatt innerlich am schreien, fast nur noch am lachen... eigentlich schade, dass ICH mich nicht so auf eure Bewertungen verlassen habe, denn ich wurde leider des öfteren schon enttäuscht...
10%
Pavel Kuka
geschrieben am 24.11.2007 um 09:00 Uhr
hat mir überhaupt nicht gefallen ,wollte schon nach ner halben Stunde ausschalten ,da absolut nix passiert. Man hofft aber dann das noch was kommt ,aber es kommt nix. Ok am Ende dreht er völlig ab ,aber das reicht doch nicht für einen guten Film. Für mich wars verschenkte Zeit.
40%
Chris
geschrieben am 23.11.2007 um 11:00 Uhr
"Bug" ist wohl das reifste Werk von William Friedkin und kaum massenkompatibel. Michael Shannon und Ashely Judd spielen brillant und die sparsame Kamera führt den Zuschauer immer näher in ihre paranoide Welt hinein. Was diesen guten Gesamteindruck im nachhinein zerstört, ist die schlechte Synchro. Viele Dialoge und Handlungen der Figuren, werden dadurch ins Lächerliche gezogen und der Ernst der gut konstruierten Story geht teils verloren. Friedkin hat ein konsequentes Stück Psychodrama mit ein bissl Körperhorror geschaffen, das in einem kraftvollen Ende mündet, leider von der dt. Synchronisation vollends kaputt gemacht wird.
30%
Kakaomaus
geschrieben am 11.11.2007 um 22:00 Uhr
Bis auf die schauspielerische Leistung konnte ich dem Film nichts abgewinnen. War zu spröde und,sorry nichts für mich.
90%
Unbekannt
geschrieben am 08.11.2007 um 14:00 Uhr
Will ja nicht aus der reihe tanzen. Desswegen gebe ich auch 90% Obwohl ich eigentlich 80 geben wollte. Doch der Film ist zwar ein wenig "Krank" doch er war ziemlich gut. Hab ihn erst jetzt gesehen * Schäm*
90%
Sven
geschrieben am 07.08.2007 um 10:00 Uhr
Hab ihn aufm Fantasy Filmfest gesehen und er war wirklich eine Augenweide. Klasse Film.
80%
Max
geschrieben am 04.08.2007 um 18:00 Uhr
Hab den Film auf Englisch gesehen und er war echt nicht von schlechten Eltern!!!
90%
William
geschrieben am 01.08.2007 um 03:00 Uhr
Hab ihn gestern aufm Fantasy Filmfest gesehen, war positiv überrascht. Eine echte Kaufempfehlung. Und wer in den ersten 30 Min. denkt, er sollte den Kinosaal verlassen, dem rate ich, noch etwas zu verharren, denn dann explodiert er fast!! Also, deswegen auch von mir 90 Punkte! Gruss William
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