Spread the love

Moviebase Baxter - Bell mir das Lied vom Tod

Baxter - Bell mir das Lied vom Tod
Baxter - Bell mir das Lied vom Tod

Bewertung: 41%

Userbewertung: 38%
bei 4 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Baxter
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 80 Minuten
Studio: Christian Bourgois Productions
Produktionsjahr: 1989
Regie: Jérôme Boivin
Drehbuch: Jacques Audiard
Darsteller: Jacques Spiesser, Jean-Paul Roussillon, Lise Delamare, Jean Mercure, Catherine Ferran, Sabrina Leurquin, Daniel Rialet, Evelyne Didi, Rémy Carpentier, Jany Gastaldi, François Driancourt, Ève Ziberlin, Malcom Scrannage, Léa Gabriele

Ich war noch nie ein wirklicher Fan von Tier-Horror-Filmen. Aber wie heißt es doch so schön? Man kann es ja nochmal versuchen. Die einzigen Streifen, in denen mir unsere animalischen Freunde Spaß beziehungsweise Angst gemacht haben, waren „Arachnophobia“ und „Arac Attack“. Und jetzt sollte mir also ein Hund Gänsehaut bereiten. Das funktionierte nicht so recht, ganz im Gegenteil, es kam sogar ein für einen Horror-Film tödliches Gefühl auf: Langeweile.

Bullterrier Baxter erzählt seine Lebensgeschichte. Alles beginnt als Geschenk für eine alte Dame. Diese zeigt sich nicht gerade angetan von ihrem Present, kümmert sich aber dennoch um den Hund. Baxter jedoch mag die Frau nicht. Er hat keine Lust, ihr zugehorchen und sich unterzuordnen und so kommt es, dass ihm eines Tages der Kragen platzt und er die Frau anfällt. Dabei stirbt sie. Nun, wo soll Baxter jetzt bleiben? Da er zur schlauen Sorte der Vierbeiner gehört, hat der Bullterrier sich informiert und bezieht sein neues Zuhause bei einem jungen Paar aus der Wohnung gegenüber. Das Paar freut sich zunächst und ermöglicht ihrem neuen Mitbewohner alle möglichen Dinge – bis die junge Frau schwanger wird. Nun steht das Neugeborene im Mittelpunkt der jungen Familie. Das passt Baxter gar nicht. Das Baby muss aus dem Weg geräumt werden, was allerdings daneben geht. Und so landet der Bullterrier an seiner dritten Lebensstation bei einem pubertierenden Jungen. Auch hier scheint zunächst alles harmonisch. Doch eines Tages versucht der Junge, Baxter für Kämpfe abzurichten. Und, wie reagiert unser Freund? Ihm passt das natürlich nicht und nun muss er den Jungen irgendwie beseitigen. Doch auch dieser Schuss geht nach hinten los…

Baxter, du armer Tropf. Könnte man denken, ist aber nicht so. Baxter, deine Lebensgeschichte schmeckt wie ein aufgewärmtes Kantinenessen, nämlich fad und langweilig. Ja, das ist korrekt. OK, die Idee ist an und für sich nicht schlecht: Bullterrier erzählt aus seinem Leben, was für die Katz’ ist. Mal eine neue Perspektive, frischer Wind im Horrorgenre. Mitnichten. Denn mit Horror hat dieses Filmchen aus Frankreich von 1988 nichts gemein. Mich beschlich schon zu Beginn ein komisches Gefühl, als ich den deutschen Titel las. Da ich aber aus der Vergangenheit gelernt habe, dass nicht alles direkt blöd sein muss, wenn der Name es ist („Swimmingpool – Der Tod feiert mit“, „Slither – Voll auf den Schleim gegangen“), dachte ich mir: Vielleicht täusche ich mich. Tat ich nicht. Wer auf Blut und Gewalt sowie schaurigschöne Splatter- oder Goreeffekte steht, wird hier in keiner Minute zufriedengestellt. Dann muss ein Horrorfilm mit der anderen Schiene punkten, mit der Psyche, mit gruseliger Atmosphäre, mit stimmungsvoller Musik. Aber nichts. Der Tod der ersten Besitzerin Baxters ist seltsam inszeniert, überhaupt die Art, wie Baxter die Herrchen wechselt, wirkt sehr unrealistisch. Erst gefällt dem Bullterrier sein neues Heim, dann plötzlich nicht mehr. Klar, dass dann irgendwer draufgehen muss. Klappt das nicht, wird der Hund halt weggegeben. Natürlich mit denselben fatalen Folgen wie beim Vorgängerherrchen.

Doch wenn dann gerade eine Phase des seicht böswilligen Baxters startet, ist diese viel zu schnell vorbei und es folgen lange Durststrecken, in denen ich – da bin ich ganz ehrlich – lieber beide Augen zugedrückt und meinen Schönheitsschlaf gehalten hätte. Baxter macht einfach hundemüde. Wer so stark und ausgeschlafen ist und bis zum Ende nach knapp 80 Minuten durchhält, der merkt dann plötzlich, dass auch der pubertierende Junge nicht ganz richtig tickt. Aber als Hitlernachfolger fehlte ihm halt noch ein nettes Hündchen an der Seite, welches er in Baxter zunächst findet. Bis der liebe Baxter hinter die Gedanken seines Kriegsherrchens kommt und ihn – wie soll es anders sein – beseitigen will/muss.

Das ist also die Geschichte eines hässlichen Hundes, der einfach nur respektiert werden möchte. Wieso man das als Horror verkaufen muss und nicht als Tragödie, Tier-Drama oder weiß der Kuckuck was, verstehe ich nicht. Aber eines weiß ich: Ein Bernhardiner aus einem Disney-Familien-Film oder ein Wuff namens Willy machen mir beinahe mehr Angst als Bullterrier Baxter – der in punkto Aussehen für einen Tierhorror aber perfekt besetzt wurde. Das muss man ihm lassen. Da können selbst die hässlichsten Hunde nicht mithalten.

Gut, was bleibt? Lasst Baxter Baxter sein und schiebt in den 80 Minuten einfach eine Platte seines Namensvetters H.P. rein. Das ist bei Weitem stimmungsvoller, brutaler und angsteinflößender. Bei diesem Versuch, einen Hund als Bestie darzustellen, sind eben einige Dinge schief gelaufen. Einige viele Dinge. Als Zuschauer kommt man hier einfach nicht auf den Hund. Geht lieber mit Nachbars Lumpi spielen.

>> geschrieben von Janosch Leuffen

80%
Whoosaaah
geschrieben am 11.07.2009 um 18:00 Uhr
Wenn man mit der Erwartung rangeht, Baxter sei ein Horrorfilm, dann wird man natürlich enttäuscht. Wer kam überhaupt auf die Idee, dieses Drama als Horrorfilm zu bezeichnen???Egal, Baxter ist im Kern eine Gesellschaftsstudie, die es schafft in gerademal 80 Minuten die Probleme von jung und alt aus der Sicht eines Hundes, der diese Welt nicht versteht, zu erzählen.
50%
steffen
geschrieben am 08.10.2007 um 20:00 Uhr
Der Film passt eher in das Genre Drama und in dieser Sparte hat er sicher nicht die schlechtesten Kritiken verdient.
10%
Bullyfan
geschrieben am 29.05.2007 um 22:00 Uhr
der hund ist eine völlige fehlbesetzung in diesem film. aber das passt irgendwie in die kampfhundhysterie und gibt ein völlig falsches bild der rasse wieder. aber gut, das sind medien... Brot und Spiele für die Massen und völlig fürn Arsch
10%
Lisa
geschrieben am 30.11.2006 um 13:00 Uhr
Bewertung der obigen Kritik von Janosch Lauffen: Völlig bescheuert, den Film Baxter als Tierhorrorthriller auszuweisen!In einem Punkt hat Leuffen allerdings recht: "Der Tod der ersten Besitzerin Baxters ist seltsam inszeniert, überhaupt die Art, wie Baxter die Herrchen wechselt, wirkt sehr unrealistisch." Ja, wo er Recht hat, hat er Recht: viel besser, weil vollkommen realistisch und vertraut inszeniert sind Dokumentarfilme wie z.B.?Arachnophobia? und ?Arac Attack? ...
Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren