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Moviebase Pest - Rätsel einer Seuche, Die

Pest - Rätsel einer Seuche, Die
Pest - Rätsel einer Seuche, Die

Bewertung: 54%

Userbewertung: 40%
bei 8 Stimmen

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Originaltitel: Plague, The
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 14.11.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 84 Minuten
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Produktionsjahr: 2006
Regie: Hal Masonberg
Drehbuch: Hal Masonberg, Teal Minton
Darsteller: James Van Der Beek, Ivana Milicevic, Brad Hunt

Und weiterhin gibt Clive Barker seinen Namen für diverse Projekte im Horror-Sektor her, ohne selbst beteiligt zu sein. Offiziell wird der Altmeister zwar als Produzent geführt, doch wir können sicher sein, dass die Beteiligung mehr als gering ausfiel. Die Qualität bleibt dabei weitestgehend auf der Strecke. "The Plague", mit dem großen "Clive Barker präsentiert" Schriftzug über dem Filmtitel protzend, macht hier keinen Unterschied, gehört aber dennoch nicht zur schlechtesten Abteilung. Anstatt selbst das Zepter zu schwingen, machte Barker Hal Masonberg Platz.

Zehn Jahre lang lagen die Kinder der ganzen Welt im Koma, niedergestreckt von einer unheimlichen Seuche. Nun sind sie endlich wieder erwacht, um eine gemeinsame Mission zu erfüllen: die vollständige Eliminierung aller Erwachsenen. Erbarmungslos töten die zombieähnlichen Kinder jeden, der über zwanzig ist, und verschonen niemanden, noch nicht einmal die eigenen Eltern. Doch während die wenigen überlebenden Erwachsenen um ihr Leben laufen, bleibt eine Frage offen: wer - oder was - steckt hinter der Seuche?

"Innovativ" ist wohl das letzte Wort, mit dem Hal Masonbergs Film beschrieben werden sollte. "Abgekupfert" trifft es hier schon wesentlich besser. Den größten Zusammenhang feiert "The Plague" wohl mit Boyels "28 Days Later". Etliche Anleihen bei bekannten Genre-Vertretern wie "Night of the living Dead" und "Dawn of the Dead" sind ebenfalls erkennbar. Eine frappierende Ähnlichkeit tritt vor allem bei der Grundthematik auf, denn auch hier wütet ein Virus durch die Menschheit. Die Herkunft ist ungewiss und bleibt es auch. Die Tatsache, Eigenschaften von guten Filmen zu übernehmen, muss ja nicht immer ein Stolperstein sein, doch Eigenständigkeit entwickelt "The Plague" nicht und fällt deshalb schwer auf den Boden der Tatsachen zurück.

Wenn keine Zombies mehr auf der Erde wandeln, nimmt man einfach die Kinder zur Hand. Warum die lieben Kleinen zehn Jahre im tiefsten Schlaf ausharren, jeden Tag zur selben Zeit von Anfällen gequält werden und sich dann, in der heutigen Zeit, doch wieder dazu aufrappeln, die Wege jedes Lebewesens zu gehen, bleibt schleierhaft. Einmal aufgestanden, fröhnen die heutigen Kids dann jedoch nicht dem vorehelichen Sex, wilden Partys oder Videogames, sondern Blut. Dem Blut der Elternschaft. Ziemlich makaber, wenn die Jugend sabbernd vorm Elternschlafzimmer steht. Und unerklärlich noch dazu. In bester "Dawn" Manier wird dann getötet was die schlaffen Ärmchen hergeben. Weshalb die angehenden Männer aber mit dicken Sixpacks durch die Gegend rennen, die bei reinem Schlaf wohl kaum aus heiterem Himmel entstanden sind, will sich mir nicht erschließen. Ein wenig Vorarbeit sollte der Filmcrew ja wohl geblieben sein.

Verzweifelt wird versucht, den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen. So tritt James Van Der Beek als abgehalfterter Ex-Knacki auf, suchend nach Vergebung, die Vergangenheit zur verdrängen. Zurück im Heimatdorf, wird zunächst der Bewährungshelfer aufgesucht. Das war es dann aber auch schon. Im restlichen Einerlei wird die Vorgeschichte mit keinem Wort erwähnt. Ein kläglicher Versuch, Figuren sympathischer zur gestalten. Joshua Close und Brittany Scobie geben sich dann als verliebtes Jung-Paar Kip und Claire die Ehre. Versessen rennen sie der Meute hinterher, ohne erkennbaren Grund natürlich. Unerklärliche Verhaltensweisen stehen an der Tagesordnung. Geschauspielert wird natürlich auf schlechter Grundbasis. Van Der Beek, der sich von seiner Rolle als Dawson aus "Dawson's Creek" wohl nie befreien wird, liefert eine unglaubwürdige Performance und wirkt gelangweilt. Brat Hunt spielt in seiner Rolle als alternder Cowboy Sam Raynor sogar unfreiwillig komisch.

Spannung erzeugen dabei allein die gelungenen Sound-Effekte, die im Hintergrund immer wieder plätschernd auftauchen. Der Film vermag dies nicht. Ein schlechtes Omen? In der Tat. Wenn dann auf unterstem Level Darsteller in den Freitod geschickt werden und Personen verschwinden, drängt sich die Frage auf: "Was ist hier eigentlich los?". Die Autoren müssen vor lauter Übermut selbst nicht mehr gewusst haben, was sie hier eigentlich fabrizieren. In einem anderen Zusammenhang lässt sich das undurchsichtige Finale dann auch nicht erklären. Mit dem Versuch, mystisches Flair in die vorhersehbare Handlung zu betten, haben die Produzenten ein dickes Eigentor geschossen. Kämpft man sich gelangweilt durch einen ganzen Film, sollte das Ende immerhin eine befriedigende Gradwende bereithalten.

Schlecht ist "The Plague" nicht, nur unglaublich durchschnittlich. Alles wirkt aufgesetzt und irgendwie schon gesehen. Das wohl geringe Budget ist der Produktion in Sachen Präsentation und Inszenierung sofort anzusehen. Die gleichgültige Handlung kommt als Sahnehäubchen nur noch dazu. Clive Barker sei an dieser Stelle geraten, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und selbst Regie zu führen. Ein gutes Machwerk pro Dekade sollte bei diesem Mann ja schließlich drin sein. "The Plague" bleibt daher Durchschnittskost, die nicht wirklich sättigt.

30%
Suppenkoenig
geschrieben am 31.12.2006 um 18:00 Uhr
Leider habe ich ihn mir ausgeliehen.Ich hoffe ,aufgrund der super Kritiken hier, dass mir solche Filme in Zukunft erspart bleiben!
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