Moviebase Cabin Fever 2
Ganze sieben Jahre hat es nach Eli „Splat Pack“ Roths blutig-ironischem Debütfilm gedauert, bis die ätzende Seuche sich jetzt weiter verbreiten konnte. Dieses Mal ist die tückische Infektion in die Abfüllanlage einer Mineralwasserfabrik gelangt, wie der liebevoll animierte Vorspann uns zu verstehen gibt. Gleich danach gibt es ein erfreuliches Wiedersehen mit einem alten Bekannten, der naiven Dumpfbacke Deputy Winston, welcher schon im ersten Teil keine wirkliche Hilfe beim Eindämmen des Virus war. Zielgruppe der unangenehmen Bakterien ist in diesem Fall eine kleinstädtische Highschool mitsamt hormongesteuerter Teenies, welche mitten in den letzten Vorbereitungen für den alljährlichen Abschlussball stecken.
Und so findet das Pestwasser neben anderen Körpersäften auch seinen Weg in die allseits beliebte Bowle. Die Seuche scheint im Sequel wesentlich schneller und aggressiver zu wirken und so eitern und erbrechen die unbedarften Jugendlichen eifrig in so manches Gesicht oder Dekollete. Als Deputy Winston schließlich das Schulgebäude komplett abriegeln lässt und Scharfschützen sich postieren, welche so gut wie alles ins Jenseits befördern, was ihnen vor die Flinte kommt, entwickelt sich die Prom Night für die wenigen nicht infizierten Teenies zu einem knallharten Überlebenskampf, der einige Opfer sowie Gliedmaßen fordert...
Regisseur Ti West sorgt auch in der sehr verspäteten Fortsetzung des eigenwilligen Erstlingswerks für grellen 80er-Charme. Sobald man nach dem netten Intro die Brücke vom ersten zum zweiten Teil geschlagen hat und so zu einem zugegeben etwas schleppenden Anfang mitten in den „Prom Night“ Vorbereitungen steckt, fühlt man sich wie in einer quietschbunten Parodie sämtlicher Teenieklamotten von John Hughes, alles garniert mit derbem Gore. Dabei ist man aber schnell geneigt zu vergessen, dass wir es hier eigentlich mit einer Fortsetzung eines etwas reiferen Erstlingswerkes zu tun haben. Ein Mangel an Eigenständigkeit kann man dem Film deshalb mit Sicherheit nicht vorwerfen, doch wer hier mit den Erwartungen an eine in Stil und Humor ähnliche Fortführung an den Film herangeht, wird wohl ziemlich enttäuscht werden. Denn außer Deputy Winston und dem titelgebenden Cabin Fever erinnert nichts an die Existenz eines Vorgängers.
Lässt man sich jedoch mit dieser Prämisse trotzdem auf das Abenteuer ein, kann man durchaus auch Gefallen an ihm finden. Alles, wirklich alles in diesem Werk schreit nach Low-Budget. Doch im Gegensatz zu anderen preisgünstigen Produktionen ist sich dieser Film seinem knappen Budget zu jeder Zeit bewusst und genau darin liegt eine seiner größten Stärken und so mancher Witz. Denn wenn sich infizierte Teenies für die Prom Night schick machen, ihre nervigen „Pickel“ grell überschminken und auf der direkt aus „Saturday Night Fever“ importierten Tanzfläche um die Wette tanzen und kotzen, bleibt kein Zuschauer unberührt, sei es vor Ekel oder Lachen. Generell zielt hier der Großteil der Splatterwitze angepasst an das agierende Pubertätsvolk tief unter die Gürtellinie, doch geschieht dies teilweise mit solch einer Naivität, als hätte Peter Jackson sein Splatter-Meisterwerk „Braindead“ im Alter von 15 Jahren gedreht. Zuweilen fühlt man sich auch an so manche Troma-Produktion erinnert, wenn auch nie deren Anarchowitz oder Brachialität erreicht wird. Dazu ist „Cabin Fever 2“ letztendlich doch zu brav und konventionell.
War der Virus im ersten Hüttenausflug noch langsam und subtil unter der Haut zu spüren, was für die ein oder andere Ekelszene sorgte, so scheint er sich hier „veräußert“ zu haben. Stattdessen übergeben und bluten sich die Teenies hier förmlich ihre Seelen und Eingeweide aus dem Leib und segnen dadurch auch recht schnell das Zeitliche. Oft meint man, den Schauspielern den Spass beim Dreh ansehen zu können, denn jene neigen mehr als einmal zu herrlich hysterischem Overacting, was den Film für viele Zuschauer zu einer Tortur machen kann. Nur Hauptcharakter Noah Segan, bekannt aus „Deadgirl“ und „Brick“, mag man das Teeniegehabe und die einhergehende Naivität nicht immer abnehmen, dazu wirkt er streckenweise einfach zu reif.
Generell verbreitet der Film eine „schmutzige“ Stimmung, die Handlungsorte wirken alle den Achtzigern getreu antiquiert, irgendwie muffig und schal, was von einer großen Detailverliebtheit zeugt. Mittlerweile hat sich Mr. West von diesem Film distanziert, denn das Produzententeam verlangte einige Nachdrehs sowie Kürzungen, was dem Werk oftmals anzumerken ist. Leider kann man somit nur erahnen, wie amüsant Cabin Fever 2 letztendlich hätte werden können und somit bleibt der Eindruck eines stellenweise sehr unausgegorenen B-Movie. Der Film ist mit Sicherheit keine würdige Fortsetzung, doch Achtziger-Nostalgiker sowie Anhänger früher Troma-Produktionen sollten dem Film eine Chance geben, getreu dem Motto: „Sleaze, please!“.
>> verfasst von Christian Wagner
Ich zähle euch ein paar negative Punkte auf:
-> schlechte Kamerastellung
-> Überblendungseffekte gleichen der, von Windows Movie Maker...
-> Logikfehler die sich gewaschen haben
-> Sinnloser Trasher, null handlung
-> Kaum Wortwitz, dämliche Dialoge die keinen Sinn ergeben.
-> Schauspieler sind untalentiert
-> Anfangs- und Endsqeuenzen sind Müll - das hat mir mal garnicht gefallen.
Positive Aspekte:
-> Eventuell, dass Deputy Winston etwas ernster geworden ist. Aber das auch nur sowas von minimal...
Bitte, schaut euch den Film nicht an, es gibt darin nichts, aber auch garnichts gescheites zu sehen. Er ist langweilig, die musikalische Untermalung ist schlecht, die komplette Atmosphäre ist hin. Mich würde es interessieren, ob Eli Roth wieder was rausbringen würde. Vielleicht ein Cabin Fever 3? Die Sponsoren bzw Filmstudios haben ja gesehen, dass der erste Teil doch recht viel einbrachte. Evtl. wäre das Budget höher!?Wie dem auch sei, Film nicht anschauen, ist Zeitverschwendung.
GrüßeUltra