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Moviebase Meatball Machine

Meatball Machine
Meatball Machine

Bewertung: 35%

Userbewertung: 53%
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Originaltitel: Meatball Machine
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 19.04.2007
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 89 Minuten
Studio: AFN / Ascot Elite
Produktionsjahr: 2005
Regie: Yudai Yamaguchi, Jun'ichi Yamamoto
Drehbuch: Yudai Yamaguchi, Jun'ichi Yamamoto
Darsteller: Ayano Yamamoto, Issei Takahashi, Aoba Kawai, Tedzuka Tôru, Shôichirô Masumoto

Das Land des Lächelns hat auch eine andere Seite. Eine irgendwie kranke, obszöne, perverse. Der Japaner erfreut sich nicht nur an Karaoke und Sumo, er mag es auch, wenn Mädchen in Schuluniformen ihm seine S/M-Fantasien erfüllen. Bereits seit Ende der 60er Jahre experimentierte das dortige Kino recht ungezwungen mit zumeist frauenfeindlichen Sexdarstellungen und unterschiedlich gearteten Gewaltexzessen. Waren es seinerzeit Filme wie Hanzo – The Razor, in dem der Protagonist mittels seines besten Stücks jede Frau willenlos machte, ließ sich in Filmen der 80er zunehmend ein futuristischer Stilmix aus Cyborg-Ästhetik und gewaltfixierter Erotik beobachten. Prominentester Vertreter – und bis heute prägend für eine ganze Generation von Filmemachern – war zweifellos Shinya Tsukamotos Tetsuo – The Iron Man.

So gesehen fällt es nicht schwer zu erklären, woher Yudai Yamaguchi und Junichi Yamamoto einen Großteil der Ideen für ihre trashige Schlachtplatte Meatball Machine haben. Darin hat es ein mysteriöser (außerirdischer?) Parasit auf die Körper junger, gesunder Menschen abgesehen, wo er sich einnistet, um seinen Wirt wenig rücksichtsvoll in eine hässliche, monströse Kampfmaschine zu verwandeln. Diese kennt nur ein Ziel: Töten. Der unauffällige Mechaniker Joji (Issei Takahashi) und seine Geliebte Sachiko (Aoba Kawai) geraten ebenfalls in das Visier der Mutanten. Während sie zu einem blutdurstigen Killer-Roboter – Neoborg genannt – mutiert, gelingt es ihm, seine vollständige Transformation zu stoppen. Er weiß, dass er Sachiko aufhalten muss, koste es, was es wolle.

Eigentlich erübrigt sich eine Inhaltsangabe zu Meatball Machine. Denn nach der vergleichsweise ruhigen ersten halben Stunde, die uns den schüchternen Nobody Joji näher bringen soll, hangelt sich Yamaguchis und Yamamotos Schleim-Orgie etwas unbeholfen von Splatter-Effekt zu Splatter-Effekt, wobei die spaßig-comichafte Überzeichnung á la Braindead echten Gorehounds doch zuwider sein dürfte. Der Ekelfaktor ist jedenfalls deutlich niedriger angesetzt, als es die Screenshots vermuten lassen. Immerhin gibt es für Genre-Freunde einige nette Referenzen sowohl an Ridley Scotts Alien als auch an Tsukamotos Testuo und die Gaga-Trips eines Takashi Miike zu entdecken. Von Tetsuo ist das gesamte Cyberpunk-Setting und das futuristisch-metallische Design der Neoborgs entliehen, ebenso die treibende, aggressive Untermalung mit Metal-Musik.

Die für das japanische Kino typischen sadomasochistischen Einsprengsel, die immer wieder zur Schau gestellte Erniedrigung der Frau, die Vermischung von Sex und Gewalt, all das findet sich auch in Meatball Machine. Die Szene, in der Jojis Freundin dem Parasiten zum Opfer fällt, inszenieren Yamaguchi und Yamamoto wie einen schlechten Soft-Porno. Sachiko wehrt sich anfangs nach Kräften gegen die phallusartigen Bohrer und Tentakelarme des Monsters. Später, wenn ihr Widerstand gebrochen ist, gibt sie sich lustvoll und unter Stöhnen dem blutigen Begattungsakt hin. Glücklicherweise dürfte bereits das Cover der DVD zartbesaitete Gemüter und überzeugte Feministinnen abschrecken, ansonsten wäre der Aufschrei des politisch korrekten Entsetzens vermutlich groß.

Natürlich kann der Film lediglich unter dem Trash-Aspekt funktionieren. Doch auch damit tut sich das Frikadellen-Gemetzel schwer. So besteht die zweite Filmhälfte praktisch zur Gänze aus einem einzigen zähen Duell zwischen Joji und dem, was einst seine Freundin war. Mit ihrer plumpen, eher schwerfälligen Art können die Neoborgs der lahmen Handlung zu keiner Zeit den notwendigen Arschtritt verpassen. Die beiden deformierten Kombattanten prügeln sich über die immer gleichen verlassenen Hinterhöfe und Fabrikgelände, bis selbst der Spaß am Splatter gegen Null sinkt. Vermutlich war einfach kein Geld für eine abwechslungsreichere Umsetzung vorhanden. Als wenig hilfreich erweist sich zudem die Entscheidung, die interessantesten Effekte bereits während der ersten Minuten zu verheizen. Und so wankt Meatball Machine wie ein angezählter Boxer seiner halbwegs originellen Schlusspointe entgegen. Die kann einem dann zumindest wieder ein Schmunzeln entlocken.

>> verfasst von Marcus Wessel

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