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Moviebase Unknown, The - Das Grauen

Unknown, The - Das Grauen
Unknown, The - Das Grauen

Bewertung: 27%

Userbewertung: 20%
bei 37 Stimmen

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Originaltitel: Det Okända
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 16.05.2007
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 12
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Action Film AB/epiX Media
Produktionsjahr: 2000
Regie: Michael Hjorth
Drehbuch: Michael Hjorth, Tomas Tivemark
Darsteller: Jacob Ericksson, Marcus Palm, Ann-Sofie Rase, Ingar Sigvardsdotter, Tomas Tivemark

Es ist immer wieder bewundernswert, welch unverschämte Vergleiche sich Verleihfirmen einfallen lassen, um auch das Schlechteste vom Schlechtesten noch an den ein oder anderen verwirrten Käufer zu bringen. Zwar stellt „The Unknown“ mitnichten den miesesten Film aller Zeiten dar, wahrlich gut ist der Streifen von Regisseur Michael Hjorth aber leider auch nicht. Und wenn man dann auch noch Sätze wie „The Unknown – Schwedens Antwort auf Blair Witch Project und John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt“ lesen muss und sich dann das angepriesene Vergleichsobjekt zu Gemüte führt, wird man wohl nach der Ansicht nur noch eines wollen: Das Ding in die Tonne kloppen.

Fünf Biologiestudenten begeben sich auf eine Expedition in ein vor Jahren niedergebranntes Waldgebiet, um dessen Regenerationsmöglichkeiten zu untersuchen. In der Abgeschiedenheit stellen sich Paranoia und Wahnvorstellungen ein und die Gruppe droht auseinander zu brechen. Als sie ein verbranntes, nicht identifizierbares Lebewesen finden, beginnt der eigentliche Horror…

Nur damit keine Missverständnisse auftreten: „The Unknown“ wurde bereits im Jahre 2000 in Schweden produziert und findet dann rund sieben Jahre später über epiX auch den Weg in die deutschen DVD-Regale. Als 1999 „The Blair Witch Project“ für Furore sorgte, weil es eine solche Art von Film vorher nie gegeben hatte, dachten sich Schwedens Filmemacher wohl: Das können wir auch. Aber denkste. Kopieren hat bisher noch jeder geschafft. In welcher Form sei mal dahin gestellt, dieses Werk gehört mit Sicherheit zu einem der dreisteren und ungeglückten seiner Art. Die Wackelkamera wurde hier als Stilmittel eingesetzt, doch zeigt sich bereits in der Eingangssequenz ein Unterschied zum schockierenden „Blair Witch Project“. Während bei der Hexenjagd nämlich die Filmstudenten selber zur Kamera griffen und ihre gruseligen Erfahrungen selbständig auf Band festhielten, steht bei „The Unknown“ immer ein Kameramann mit rum, der gar nicht zur Gruppe gehört und alles aus seiner Sicht aufzeichnet. Selbstverständlich so geschickt getarnt, dass die Gruppe gar nicht merkt, dass sie gefilmt wird. Was der fehlenden Spannung allerdings keinen Abbruch tut.

Endlich im Wald angekommen fragt man sich, welches niedergebrannte Waldgebiet die Studentensippe denn eigentlich untersuchen möchte. Der angeblich abgefackelte Wald steht so dicht und hoch, wie man es sich als Naturschützer wohl überall wünschen würde. Ich zitiere ein Gruppenmitglied, das diese Tatsache offenbar auch mitbekommen hat: „Man sieht vor lauter Bäumen die Hand vor Augen nicht mehr.“ Noch Fragen? Und natürlich immer mit dabei der Kameramann mit der mit erkennbarer Schutzfolie beklebten Wackelkamera in den Händen. Spannung? Grusel? Atmosphäre? Fehlanzeige.

Das Gelungenste an „Das Grauen“ ist wohl die schleimige Kreatur, die allerdings äußerst selten ins Bild gebracht wird. Das, was man erkennen kann, sieht zwar nicht aus wie aus John Carpenters Meisterwerk „Das Ding aus einer anderen Welt“ (mit dem ja geworben wurde), aber es vermittelt wenigstens ein Quentchen Horror. Auch die schreiende Ingar lässt den Zuschauer zusammen zucken. Mehr aber auch nicht. Apropos Ingar: Auch in der Namensgebung der Charaktere zeigt sich ein weiterer dreister Klau beim wesentlich effektiveren „Blair Witch Project“. Ingar heißt im wahren Leben eben auch Ingar, Jacob demnach auch Jacob, Marcus seltsamerweise auch Marcus, Tomas Tomas und Ann-Sofie tatsächlich auch Ann-Sofie. Bringt aber nichts. Es interessiert nämlich Niemanden. Von mir aus hätten da auch Achim als Gustav, Fix und Foxi als Chip und Chap oder Mickey Maus als Minnie Maus stehen können, das Resultat wäre das gleiche gewesen. Wenn auch eine Spur lustiger.

Die üblichen Klischees werden dann natürlich auch nicht ausgelassen. Da wird die einzige Straße zur rettenden Zivilisation von umgewehten Bäumen versperrt, dann springt in einer ach so wichtigen Situation der rostige Opel nicht mehr an. Aber immerhin haben die Freunde ja noch Unterschlupf in einem Wohnwagen, der zu Beginn im Wald stand. Wenigstens etwas.

Das Ende allerdings kommt sehr überraschend. Da denkt man gerade noch: Gott sei Dank, der Spuk ist vorbei, und dann so ein Paukenschlag. Man mag es kaum glauben, aber das Ende ist so belanglos wie der ganze Film. Das Grauen endet, wo es begonnen hat: Im Zug. Wer sich den Streifen wirklich ansieht und das Ende irgendwie verstanden hat, kann sich gerne bei mir melden. Ansonsten empfehle ich, die Finger von „The Unknown“ zu lassen und beherzt zum 100% besseren Original „The Blair Witch Project“ zu greifen oder eben auch zu „Das Ding aus einer anderen Welt“. Über Schwedens Antwort auf diese beiden Werke kann man sich allerhöchstens amüsieren – wenn man sich vorher nicht schon kaputt geärgert hat.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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