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Moviebase Ruinen

Ruinen
Ruinen

Bewertung: 70%

Userbewertung: 65%
bei 94 Stimmen

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Originaltitel: The Ruins
Kinostart: 26.06.2008
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Universal Pictures International
Produktionsjahr: 2007
Regie: Carter Smith
Drehbuch: Scott B. Smith
Darsteller: Jonathan Tucker, Jena Malone, Laura Ramsey, Shawn Ashmore, Joe Anderson, Sergio Calderón, Jesse Ramirez, Balder Moreno, Dimitri Baveas, Patricio Almeida Rodriguez, Mario Jurado, Luis Antonio Ramos, Walter Quispe, Pauline Whyman, Nathan Vega, Tanisha Marquez-Munduate

Die Körperfresser sind zurück. Doch nicht so, wie man sie aus Don Siegels Klassiker her kannte. Heute ist die Gefahr nicht extraterrestisch, heute wuchert sie scheinbar friedlich vor sich hin. Pflanzen sind der neue Todfeind der Spezies Homo sapiens, keine Aliens auf Besuch oder Zombies mit penetrantem Mundgeruch. M. Night Shyamalan erzählte erst vor kurzem in seinem neuen Mystery-Thriller The Happening, wie sich die Fauna für mehrere Tausend Jahre Zerstörung durch uns Menschen rächt. Botenstoffe in der Luft besorgen hier den kollektiven Suizid. Der subversiv organisierte Massenexitus ging dabei noch vergleichsweise unblutig über die Bühne. Auch verzichtete das Grünzeug auf die physische Penetration ihres Peinigers prä- oder post-mortem. In Ruinen, der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Scott B. Smith, ist einer Gruppe junger Touristen nicht soviel Glück vergönnt.

Dort wartet der profil- und gesichtslose Gegner im dichten mexikanischen Dschungel auf seine nächsten Opfer. In diesem Fall sind das vier zumindest anfangs noch hübsch anzusehende Twentysomethings, die ihren letzten Urlaubstag zur Abwechslung mal nicht am Strand oder Hotel-Pool verbringen möchten. Ein anderer Gast, ausgerechnet ein Deutscher, erzählt ihnen von einer antiken Maya-Stätte, wohin sein Bruder Heinrich zu einer archäologischen Expedition aufgebrochen ist. Offenbar haben die Vier noch nie einen Horrorfilm gesehen, denn sonst wüssten sie, dass wenn ein Reiseziel auf keiner offiziellen Karte eingezeichnet ist, die Probleme nicht lange auf sich warten lassen.

Und tatsächlich ist die erste Begeisterung über den spontanen Urwald-Trip schnell verflogen. Besonders die Frauen erweisen sich als Spaßbremsen, wenn sie in Flip Flops durch unwegsames Gelände stolpern müssen. Am Ziel angekommen scheinen sich jedoch alle Strapazen gelohnt zu haben. Amy (Jena Malone), Stacy (Laura Ramsey), Jeff (Jonathan Tucker) und Eric (Shawn Ashmore) können sich gar nicht satt sehen an den alten, imposanten Maya-Ruinen. Umso überraschender trifft sie der wenig herzliche Empfang einiger Ureinwohner, die einem ihrer Begleiter ohne Vorwarnung den Schädel wegpusten. Spätestens jetzt wird den Vier und ihrer deutschen Urlaubsbekanntschaft Matthias (Joe Anderson) klar, dass sie in ernsten Schwierigkeiten stecken.

Kurze Zeit später hat auch das Grünzeug endlich seinen ersten großen Auftritt. Die Ranken und Blätter des Wuchergewächses machen vor nichts und niemandem halt. Sogar die moderne Technik ist den verlogen als floraler Augenschmaus getarnten Killerpflänzchen keineswegs fremd. Eher man sich versieht bohren sie sich beseelt von quiekender Fleischeslust in den Körper ihrer Wirte. Die grünen Parasiten kriechen subkutan in jede Falte, wo sie Wurzeln schlagen und ganz unschuldig aufs Neue erblühen.

Rechtzeitig, noch vor seiner Veröffentlichung, sicherte sich Dreamworks die Rechte an Smiths Roman. Dass der Autor wie schon bei seinem Oscar-nominierten Drehbuch zu Ein einfacher Plan die Adaption der Vorlage gleich selber übernahm, gewährleistete eine organische Umsetzung. Regisseur Carter Smith – die Namensgleichheit ist eher zufälliger Natur – wählte hierbei einen Ansatz, der sich zunächst wohltuend von anderen Horror-Geschichten abhebt. Während das Böse gemeinhin im Dunklen und Verborgenen auf seine Opfer wartet, präsentiert uns Smith in der Exposition das genaue Gegenteil davon: Einen strahlend blauen Himmel, Sonnenschein, Strand, kurzum eine (zu) perfekte Urlaubs-Blaupause. Dass diese Idylle schon bald ein Ende hat, macht der Film mit seiner ersten Szene unmissverständlich klar. Und so hängt bereits über jenen unbeschwerten Urlaubsimpressionen eine dunkle Vorahnung, die mit dem, was uns Smith zeigt, so gar nicht zusammenpassen will.

Dieser markante Bruch zwischen Bild- und Stimmungsebene erinnert an Greg McLeans Outback-Schocker Wolf Creek, in dem die Weite der australischen Landschaft eine vergleichbare Klaustrophobie erzeugte. Die Ähnlichkeit zu Ruinen, der kurioserweise größtenteils auch in Australien und nicht in Mexiko gedreht wurde, ist dabei vor allem atmosphärischer Natur. Wenn die Gruppe später gezwungen ist, auf dem Dach der Ruinen in sengender Hitze auszuharren, zieht sich das scheinbar endlose Dschungel-Panorama auf einen winzigen Punkt zusammen.

Wo sich andere Genre-Beiträge mit zunehmender Laufzeit verzetteln, weil sie ihr banales B-Movie-Konzept nicht konsequent durchziehen, halten Smith & Smith dem Schmuddelkino bis zum Schluss die Treue. Der Anblick halbnackter, verschwitzter Körper, die aus allen nur erdenklichen Öffnungen zu bluten und zu blühen (!) beginnen, lässt sich an bizarrer Schönheit nur schwerlich übertreffen. Mit Schönheit ist eine Haltung zur Ästhetik gemeint, wie sie auch Eli Roth in seinen Filmen vertritt und die diametral zum Geschmack des Mainstreams steht. Dessen Cabin Fever wartete mit einer Armee winziger fleischfressender Bakterien auf, die sich mit Genuss und sportlichem Ehrgeiz der Zersetzung menschlicher Körper hingaben. Auch Ruinen handelt von Verfall, Auflösung und Selbstzerstörung, wobei die Arbeit der Roth’schen Bakterien hier von den Protagonisten gleich selbst übernommen wird. Wenn sich eine bildhübsche Schauspielerin mit einem Messer zentimeterdicke Fleischstücke aus Armen und Beinen herausschneidet, ist das nicht nur Gore in Reinkultur – man kann sich förmlich vorstellen, wie Ruggero Deodato Smith für diesen Einfall applaudiert – mit dieser Szene verpasst der Film Hollywoods Schönheitsideal zugleich einen gewaltigen Arschtritt.

Damit Ruinen aber nicht nur als reines Guilty Pleasure und Party-Filmchen funktioniert, muss sich jeder fragen, inwieweit er die Vorstellung wuchernden Gestrüpps besonders angsteinflößend findet. Nur wenn einem diese Prämisse nicht vollkommen abwegig erscheint, wird man das Lachen halbwegs unterdrücken können. Weil das Ganze zudem nicht ohne zahlreiche herrlich abstruse Szenen auskommt, in denen man fassungslos vor soviel Dummheit am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte, wird man den Verdacht nicht los, dass Ruinen zumindest en passant die Regeln des Genres mit sadistischer Freude vor den Augen des Zuschauers karikiert und ausspielt – weniger auffällig als ein Scream, aber mit nicht weniger Lust am Zitat.

>> verfasst von Marcus Wessel

70%
crab1973
geschrieben am 13.06.2010 um 13:00 Uhr
Pflanzen gibts, die gibts gar nicht...Wahrlich kein perfekter Film, hebt sich aber wohltuend vom üblichen Metzeleinerlei ab. Mal wieder ein gutes Beispel dafür, dass die Grundidee noch so bescheuert sein kann wie sie will, hauptsache man ziehts bis zum Ende konsequent durch. Apropos Ende: Ein offenes Ende okay ... aber gleich zwei davon? (Eigenes + Buchende) Na ja... Effekte sind auch okay, teilweise sogar richtig eklig (US Unrated Fassung gesehen). Schauspieler machen ihre Sache auch ganz ordentlich. Dreh und Angelpunkt ist dann wohl für jeden der den Film guckt, dass man die Sache mit den Pflanzen einfach mal so hinnehmen muss...
80%
Micha
geschrieben am 04.12.2009 um 16:00 Uhr
Toller Film der besonderen Art! Keine Geisteskranke, Zombies, Dämonen, Monstter oder sonstige Kreaturen der Unterwelt sind das Böse, sonern ein Fluch und was Alltägliches, das einem eigentlich nicht so viel Schrecken bereitet! Will nicht so viel verraten! Unbedingt mal ansehen und gespannt sein! Ich fand ihn toll!
40%
Chris
geschrieben am 29.11.2009 um 21:00 Uhr
Horrorfaktor nicht so gut. Alles etwas zu klein gehalten. Um ehrlich zu sein habe ich mich mehr oder weniger gelangweilt es geht einfach nicht vernünftig voran.Aber ich denke was mich an dem Film stört ist das die Erwartung zu 90% nicht erfüllt wird. Ich dachte "Ruinen". Da drin gehts ab. Viele Schockmomente, viel Horror. Und dann laufen die AUF diesen Ruinen rum die ganze Zeit...das fand ich etwas langweilig.
60%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 22:00 Uhr
Auch hier hofft man inständig um eine logische Kehrwende der Story, aber es wird immer fremder, unlogischer und lächerlicher.Trotzdem kann man sich diesen Film ansehen!
90%
Screamer83
geschrieben am 19.07.2008 um 00:00 Uhr
Gerade den Film mit Freunden gesehen... :-)Wie schon oft oben genannt, ein Horrorfiln der anderen Art !Wir waren zu viert; das Urteil : Drei ( Mädels fanden ihn nicht gut und ich als Junge fand ihn mehr als annehmbar.Eine echte Alternative zu den anderen Filmen,
40%
Yahel
geschrieben am 09.07.2008 um 06:00 Uhr
Aufbau zu lang, Hauptteil viel zu kurz, Ende fade, wirkt als hätte jemand das Band abgeschnitten. Es passiert zu wenig, damit meine ich nicht irgendwelche splatter- oder gore Szenen, es ereignet sich schlichtweg viel zu wenig, der Film beginnt anzufangen nach Ewigkeiten wo er auch gleich schon endet. Schlichtweg viel zu wenig Stoff und niemals mehr als nur annähernd Durchschnitt wobei dieser Film durchaus Potential gehabt hätte, die Schauspieler sind okay bis gut. Pflanzenidee ist Scheisse in der Art wie sie umgesetzt ist, dem Film fehlt der mysteriöse Ansatz, der sich kulminierend in einem gruselfantasy Finale besser hätte finden sollen.
70%
SAW MAN
geschrieben am 08.07.2008 um 21:00 Uhr
Ganz gutes, wenn auch reichlich einfach gestricktesDrehbuch. Ist zwar etwas Unlogik vorhanden , und die Handlung hättemehr sein können, aber was sollts!Ist mal etwas anderes als der sonstige Einheitsbrei.Eher 65 Punkte, aber egal.
40%
Janosch K.
geschrieben am 08.07.2008 um 16:00 Uhr
Mir hat der Film nicht so gut gefallen!Eine Standardhandlung, die den erwarteten Weg geht und trotz einer Jena Malone von schlechten Schauspielern geprägt wird.Ich habe mich beim schauen gelangweilt und kein einziges Mal wirklich gegruselt.
70%
lexx
geschrieben am 01.07.2008 um 23:00 Uhr
Jena Malone alleine macht für mich diesen Schinken schon zu einer Pflichtvorstellung. Ansonsten waren es eher die krassen Gore Szenen die mich doch ganz schön die Zähne zusammenbeissen ließen. Leute die mit ziemlich drastischen OP Szenen so ihre Probleme haben, sollten in jedem Fall die Finger von den Ruinen lassen. Ansonsten wird ein gut gefilmter, spannender Film geboten, dessen Fleisch fressende Pflanzen Idee allerdings nur der Abwechslung wegen wirklich überzeugt, gruseln dürfte sich da keiner.
80%
Halloween_Boy
geschrieben am 28.06.2008 um 15:00 Uhr
Guter Film. Hat mich voll überzeugt. Gut und spannend aufgebaut. Allerdings find ich die "Killerpflanzen" irgendwie lächerlich. Trotzdem ist Ruinen ein beklemmender Film mit gute Schauspielern geworden. Deswegen von mir 80 %.
80%
Mary
geschrieben am 28.06.2008 um 14:00 Uhr
Ein Horrorfilm der etwas anderen Art. Die Story mit den (sprechenden) Pflanzen wurde sehr gut umgesetzt und wirkte in keinster Weise lächerlich, die Schauspieler waren toll, ganz besonders Shawn Ashmore und Jonathan Tucker, auch die Gewalt war nicht übertrieben dargestellt, "Ruinen" ist mehr ein psychologischer, düsterer und emotionaler Film, was wirklich positiv zu vermerken ist. Nur das Ende hat mir nicht so gefallen.
60%
PavelKuka
geschrieben am 28.06.2008 um 12:00 Uhr
Film war ok, zum einmal Ansehen reicht er auf jeden Fall. Schauspielerisch wars auch ok.Die Unrated Fassung hat in meinen Augen auch die nötige Harte.Aber bei der Vorstellung von Killerpflanzen wollte bei mir leider kein richtiges Horrorfeeling aufkommen.Will auch nicht spoilern, aber bei ein paar Pflanzenszenen musste ich doch eher lachen..Wenn ihr den Film seht, wisst ihr welche ich meine...Trotzdem viel spass mit den Streifen, denn unterhalten wird man schon.
70%
Miglo
geschrieben am 25.06.2008 um 21:00 Uhr
Der Film an sich ist wirklich nicht schlecht, solide aufgebaut, ordentliche Charaktere, dennoch fehlt Ruinen noch etwas.Was mich am meisten gestört hat war die Tatsache, dass der Film so gegen Mitte echt spannend wird, aber ein Ende hat, was mal garnicht geht.Dennoch ist Ruinen auf jeden Fall einen Blick wert.
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