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Moviebase Stuck

Stuck
Stuck

Bewertung: 83%

Userbewertung: 87%
bei 25 Stimmen

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Originaltitel: Stuck
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 19.02.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Tumidor / Rigel Entertainment
Produktionsjahr: 2007
Regie: Stuart Gordon
Drehbuch: Stuart Gordon, John Strysik
Darsteller: Mena Suvari, Stephen Rea, Russell Hornsby, Rukiya Bernard, John Dunsworth, Liam McNamara, Wayne Robson, Sharlene Royer, John Dartt, Mauricio Hoyos, Wally MacKinnon, Patrick McKenna, Marguerite McNeil, Martin Moreno, Bunthivy Nou, Carolyn Purdy-Gordon, R.D. Reid, Lorena Rincon, Suzanne Short, Lionel Mark Smith

Der „Re-Animator“ Stuart Gordon ist zurück und bringt direkt eine neue Ladung Filme mit. Neben „Edmond“, der ebenfalls auf dem Fantasy FilmFest 2007 lief, und „House of Re-Animator“ steht auch Stuck auf der Referenzliste des Regisseurs. Für Stuck holte sich Gordon die Schauspielerin Mena Suvari, die vielen aus „American Pie“ und „American Beauty“ bekannt sein dürfte, und Stephen Rea, der unter anderem schon im Wachowski-Kracher „V wie Vendetta“ und im Bibel-Horror „The Reaping“ agierte. Die beiden Hauptdarsteller, jung trifft älter, liefern sich ein irrwitziges Duell in Stuck.

Was macht eine nicht mehr ganz nüchterne Krankenschwester, wenn ihr auf dem Weg von der Disco ein Obdachloser vor das Auto läuft, ihm die Stoßstange ein Bein zerfetzt und er in Zeitlupe durch ihre Windschutzscheibe kracht? Genau, sie fährt nach Hause, stellt den Wagen in der Garage ab, nimmt noch mehr Drogen und hat Sex. So zumindest reagiert Brandi (Mena Suvari) im neuen Film von Stuart Re-Animator Gordon. Und wie in jenem Klassiker ist auch hier das Opfer, der Typ in der Windschutzscheibe (Stephen Rea), nicht tot zu kriegen. Ein Scheibenwischer steckt bis zum Anschlag in seinen Eingeweiden, seine Beine sind nicht mehr wirklich brauchbar, aber … er lebt noch! Und beginnt zu begreifen, dass Brandi, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit ist, ihn aus der misslichen Lage zu befreien. Umso länger der Arme feststeckt, desto wütender und entschlossener wird er: Nein, er wird nicht sang- und klanglos in dieser Garage abkratzen! So beginnt ein haarsträubender Kampf ums Überleben, bei dem kein Auge trocken bleibt.

So blöd und abgefahren die Story vielleicht klingen mag: Sie ist es nicht. Niemandem wird es bisher passiert sein, dass ein angefahrener Mann in der Windschutzscheibe des Wagens stecken bleibt und tatsächlich überlebt. Aber was ist, wenn so etwas tatsächlich mal geschieht? Und was, wenn es genauso so geschieht wie im Falle von Brandi? Genau das Thema behandelt Stuck. Bierernst geht es dabei aber bei Weitem nicht zu, denn Mena Suvari und Stephen Rea sind zwei so unterschiedliche Charaktere, dass es irgendwann einfach lustig werden muss – auch wenn die Aussicht des Windschutzscheibenmannes eher weniger rosig aussieht.

Zwei Handlungsstränge werden parallel verfolgt. Zum Einen Tom, der aus seiner Wohnung raus und nun auf der Straße nächtigen muss. Zum Anderen Brandi, Krankenschwester und erfolgreich. Ihr könnte der Aufstieg gelingen. Das muss natürlich gefeiert werden – am besten mit Drogen und Alkohol. Sich danach auch noch ans Steuer zu setzen ist gewagt. Brandi tut’s trotzdem und zack! knallt ihr plötzlich ein Mann in die Windschutzscheibe. Der hat sich dann auch so verkeilt, dass er gar nicht mehr raus möchte. Also fährt Brandi, mit dem ungebetenen Gast, nach Hause und parkt ihn erstmal in der Garage – mit dem Versprechen, Hilfe zu holen. Diese kommt dann mehr oder weniger in Form ihres Freundes, mit dem die hübsche Krankenschwester natürlich erstmal eine heiße Nummer schiebt. Währenddessen versucht sich Tom aus der Windschutzscheibe zu befreien.

Die Versuche, die Tom unternimmt, um Hilfe zu holen, nehmen den Zuschauer mit. Wenn der Scheibenwischer, der sich im Bauch des armen Mannes verhakt hat, bei jeder Bewegung weiter in das Fleisch schneidet, der gebrochene Knochen im Bein weiter bricht oder ein Hund kommt, der eben diesen Knochen gerochen hat und sich jetzt sein Abendessen abholt, dann schmerzt das nicht nur auf der Leinwand, sondern auch im Kinosaal. Irgendwie fiebert man mit und hofft insgeheim, dass es Tom schafft, sich aus der Misere zu befreien. Denn jede seiner Taten zieht eine neue Handlung seitens Brandi nach sich. Oft zum Brüllen komisch und zum Schreien schmerzhaft. Die Dialoge sind hingegen nicht sinnlos, sondern spiegeln die panische Angst Brandis und die Hilflosigkeit Toms wieder sowie die völlige Gleichgültigkeit ihres Freundes, der nicht wirklich ihr Freund ist. Auch die spanische Auswanderfamilie aus dem Haus gegenüber kann einem Leid tun. Der kleine Pedro möchte nur helfen, doch die Polizei kann die Familie nicht rufen, da sie sonst deportiert würde. Zumal dem Vater eh egal ist, ob da ein Kerl in der Garage verblutet oder nicht. Schließlich ist das nicht seine Sache.

Solche Dinge sind es, die zum Teil schockieren, aber wiederum einfach nur irre lustig sind. Und wer denkt, dass er weiß, wie dieser Film zuende geht, wird sicherlich eines besseren belehrt. Denn wer letztendlich als wahrer Sieger vom Platze geht und sich eins in Fäustchen lachen kann, darf nicht zu früh beurteilt werden.

Stuck zeigt derben und blutigen Humor, aber auch die Frage, was wir tun würden oder was auch eben nicht. Wenn selbst eine Krankenschwester, die eigentlich in einem Institut für Lebensrettung arbeitet, nur noch darauf aus ist, das Anhängsel in der Scheibe loszuwerden, kann es einem schmunzelnd kalt den Rücken hinunterlaufen. Stuck ist hart, schonungslos und komisch. Einfach gut.

>> verfasst von Janosch Leuffen

100%
LadyDeath
geschrieben am 13.01.2010 um 14:00 Uhr
Hammer! Einfach genial dieser Film. Spannend, fesselnd mit einer ordentlichen Prise schwarzen Humor. Das beste ist das er auf einer wahren Begebenheit basiert. Wisst IHR was bei euren Nachbarn in der Garage oder im Keller vor sich geht? ;) Unbedingt ansehen und weiter empfehlen.
90%
Pascal
geschrieben am 10.02.2009 um 01:00 Uhr
Hab mir den Film ohne große Erwartungen angeschaut, da ich bei der momentanen Schwemme an unterdurchschnittlichen Thrillern und Horror- bzw. Terrorfilme einfach nur einen, wenn überhaupt, mittelmäßigen Film erwartet habe. Glücklicherweise wurde ich eines Besseren belehrt; selten konnte ich bei einem Film derart mitfiebern und mich in die Hauptcharaktere hineinversetzen, denn irgendwie kann man beide verstehen und mitleiden. Für mich der beste Thriller seit SAW (Teil 1 natürlich!). Sofort ab 19.02.09 ausleihen, das ist ein Befehl!!!
90%
makkE
geschrieben am 21.11.2008 um 04:00 Uhr
Dieser Film ist wahrhaft beunruhigend und verstörend. Aber auf einer sehr menschlichen Ebene. Meiner Meinung nach sehr gehaltvoll. Eigentlich steh ich nicht auf rohe Gewalt, aber in diesem Fall hätte man die Leiden des Opfers sogar noch dramatischer gestalten können. Trotzdem kann man das Verhalten der Protagonistin und ihres Liebhabers nachvollziehen. Macht die Sache noch unangenehmer. Die Story an sich ist einfach nur genial, wenn Hitchcock diesen Film inszeniert hätte, würde ich wahrscheinlich 150% gegeben haben !
80%
Roberto
geschrieben am 12.08.2007 um 12:00 Uhr
Hab den Film auf dem Fantasy-Filmfest gesehen und war sehr positiv überrascht. Eine originelle Idee, gute Darsteller - und ein paar sehr schmerzhafte Szenen. Auch der alltägliche Horror im Krankenhaus oder auf dem Arbeitsamt kommen in dieser schwarzen Komödie gut rüber. Ein gelungener Low-Budget-Movie!
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