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Moviebase Death Sentence - Todesurteil

Death Sentence - Todesurteil
Death Sentence - Todesurteil

Bewertung: 48%

Userbewertung: 43%
bei 128 Stimmen

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Originaltitel: Death Sentence
Kinostart: 13.09.2007
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.01.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 111 Minuten
Studio: Dune Entertainment/Fox
Produktionsjahr: 2007
Regie: James Wan
Drehbuch: Ian Jeffers, Brian Garfield
Darsteller: Kevin Bacon, Garrett Hedlund, Kelly Preston, Jordan Garrett, Stuart Lafferty, Aisha Tyler, John Goodman, Matt O'Leary, Edi Gathegi, Hector Atreyu Ruiz, Kanin Howell, Dennis Keiffer, Freddy Bouciegues, Leigh Whannell, Casey Pieretti

Dass Filme ein ganzes Leben verändern können, wird James Wan vermutlich bestätigen. Der Mann hat mit Saw einer der erfolgreichsten Horror-Franchises der letzten Jahre erschaffen. Zusammen mit seinem Freund Leigh Whannell erdachte er das Konzept des Jigsaw-Killers, der mit immer ausgeklügelten Folter-Spielereien seine Opfer zu besseren Menschen erziehen wollte. Derzeit befindet sich bereits Teil 4 der Reihe in der Post-Produktion. Wan, der die Sequels lediglich noch als ausführender Produzent betreut, widmete sich neuen Aufgaben. Auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest wird sein wiederum mit Whannell erarbeiteter Bauchredner-Grusler Dead Silence zu sehen sein, dem nach mäßigen Einspielergebnissen hierzulande eine Kinoauswertung verweigert wurde. Dafür erhielt Wans mit Kevin Bacon prominent besetzter Rache-Thriller Death Sentence grünes Licht für einen Kinostart.

Der Film beginnt mit einer im Heimvideostil festgehaltenen Familienchronik. Geburtstage und Feiertage dienen als besondere Fixpunkte. Von der Geburt der beiden Söhne Lucas (Jordan Garrett) und Brendan (Stuart Lafferty) bis zu deren Pubertät zeigt die Einleitung, dass wir es hier mit einem kleinen Idyll zu tun haben. Eine glückliche Familie mit einem stolzen Daddy (Kevin Bacon). Nick geht einer geregelten Arbeit nach, während seine von ihm über alles geliebte Frau Helen (Kelly Preston) das Zuhause mit den Kindern managt. Natürlich gehört es zu den Regeln des Thriller-Genres, das je heller ein Glück anfangs strahlt, es später umso erbarmungsloser niedergerissen wird. So auch im Fall von Death Sentence.

Der Zufall will es, dass der älteste Sohn in einen außer Kontrolle geratenen Überfall gerät. Er stirbt auf grausame Weise, ohne dass sein Vater daran etwas ändern kann. Der ultimative Albtraum, das Undenkbare wird plötzlich zur grausamen Realität. Gefühle wie Wut und Rache überkommen den ansonsten ruhigen und disziplinierten Büro-Angestellten. Irgendwann lassen sich seine Rache-Gelüste nicht länger kontrollieren. Er fällt den folgenschweren Entschluss, jeden zu töten, der seinerzeit in den Mord seines Sohnes verwickelt war.

Damit begibt sich die Dramaturgie auf eine zuvor bereits von unzähligen Filmen beschrittene Reise in ein (selbst-)zerstörerisches Waterloo, an dessen Ende zwar nicht alle Hoffnung verloren aber zumindest unter einem Meer aus Blut verschüttet ist. Auf diesem Weg werden von Death Sentence – wie im Übrigen von jedem anderen Revenge-Movie auch – die Grundprinzipien jedes demokratischen Rechtsstaates vorsätzlich aus den Angeln gehoben, was Jugendschützern und Politiker reflexartig neue Indizierungsaufforderungen entlocken dürfte. Die während der zweiten Filmhälfte ausgeübte und offensiv zur Schau gestellte Selbstjustiz-Odyssee des einst so besonnenen Familienvaters ist mit dem Anspruch des Staates auf sein Gewaltmonopol unvereinbar. Kein Wunder, dass dieser allergisch auf Geschichten mit dem alttestamentarischen Grundsatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ reagiert.

I Spit on Your Grave, The Crow, The Punisher, Irreversibel, die Liste verfilmter Rache-Fantasien ist ebenso lang wie blutig. Während manche auf einen kaum mehr erträglichen Realismus setzen (Irreversibel), nutzen andere (The Crow, The Punisher) eine von Comics beeinflusste Gothic-Optik, um ihren an sich meist schlichten Plot ansprechend zu verkleiden. Death Sentence ist in diesem Punkt gewissermaßen ein Zwitter, besitzt er doch von beiden Stilrichtungen etwas. Zumindest anfangs gibt Wan seinem Film einen durchaus realistischen Anstrich, der, je weiter Nick seine Rachepläne in die Tat umsetzt, von einer zunehmend stilisierten Ästhetik des modernen Horrorkinos abgelöst wird. Dann leuchtet das Licht derart schummerig durch den Fensterspalt, dass man sich zuweilen glatt in Wans Meisterstück Saw oder in Marcus Nispels Texas Chainsaw Massacre-Remake wähnt. Das sieht alles zum Sterben schön und schaurig aus, nur kann das perfekte Styling nicht über die ungelenkte Konstruktion des Plots hinwegtäuschen.

Dabei stört nicht einmal die Einfachheit des Ganzen – im Gegenteil. Denn gerade aus dem Spiel mit den simplen Mechanismen des Genres zieht ein Film wie Death Sentence einen Großteil seiner Faszination. Eher schon krankt Wans neueste Regiearbeit an der unentschlossenen Vermischung von melodramatischen und spaßig-skurrilen Tönen, welche zumindest in ein und demselben Film nicht so recht zusammen passen wollen.

Es sind Szenen wie die, als Nick erfährt, dass die Killer auch seine Frau getötet und seinen anderen Sohn schwer verletzt haben, die einem als Zuschauer erst einen emotionalen Tiefschlag versetzen und für die man bereits im nächsten Moment am liebsten schamhaft im Boden versinken würde. Dann nämlich, wenn einem bewusst wird, dass der Film sein zuvor sorgsam aufgebautes dramatisches Potenzial ohne Not über Bord wirft, um sich an vermeintlich spaßigen Charakteren – John Goodman als versoffener Waffen-Freak – und grotesker Action zu delektieren. Der finale Shootout mit seinem ungezügelten, slapstickartigen Geballere wäre in jedem Guy Ritchie-Film besser aufgehoben (sogar in Gigli). Als das Ende dieser Geschichte entwertet er nur nachträglich jedes Interesse für das, was Death Sentence bis dahin zu erzählen hatte.

>> verfasst von Marcus Wessel

90%
Micha
geschrieben am 26.11.2009 um 06:00 Uhr
Ein Rache-Thriller von höchstem Niveau! Packend, fesselnd und sehr spannend! Als man denkt, es wär vorbei, fängt es so richtig an! Bacon nimmt Rache und nicht zu kurz! Alle müssen daran glauben!!! Ich fand diesen Film spitze, war wirklich begeistert! Sehr zu empfehlen!
80%
Chris
geschrieben am 15.07.2008 um 12:00 Uhr
Ein ganz und ganz durch konventioneller "Rape and Revenger" - Flick, währe da nicht Kevin Bacon der eine beängstigende Wandlung vom Biedermann zum blutrünstigen Rächer macht. Die Action wurde gut dosiert, um wieder die ruhigen Szenen zu durchbrechen. Die Action hat es in sich und Regisseur James Wan filmte das ganze in grobkörniger Optik ab, als in purem Hochglanz zu schweigen.
100%
Pavel Kuka
geschrieben am 25.05.2008 um 20:00 Uhr
Kevin Bacon brilliert hier meiner Meinung nach in diesem Rache Thriller. Alle Beteiligten sind perfekt besetzt, die Story ist natürlich nix neues, aber das Gesamtpaket stimmt hier einfach. Hatte auch "pipi" in den Augen, hat man heut zu Tage selten finde ich. Also ich zumindest...Für mich sogar in den Top5 des Jahres.
90%
makukn
geschrieben am 06.04.2008 um 21:00 Uhr
Wie schenkel schon treffend bemerkt, setzt der Film mächtig Emotionen frei. Natürlich kann man nicht innerhalb weniger Stunden vom Büro Fuzzy zum Einzelkämpfer und Waffenexperten mutieren, aber trotzdem gehört dieser Film in meine bisherige Top 10 dieses Jahres.
50%
schenkel
geschrieben am 13.12.2007 um 12:00 Uhr
Hab dieses Jahr kaum einen Film gesehen, der mich mehr fasziniert hat, außer vielleicht THE MIST. DEATH SENTENCE war ja wohl sowohl technisch gesehen als auch in der Thematik top! Da kann schon hier und da ma ein Tränchen kullern, sag ich euch...
60%
unwichtig
geschrieben am 19.09.2007 um 12:00 Uhr
is ganz witziger film zum einmal anschauen reicht er ;) die schauspielerleistung is gut, sie bringen, was meinen teil angeht, die geschichte gut rüber. was die story an sich angeht und allgemein den film, sagen wir es so, Kevin Bacon schon in besseren filmen mit gespielt hat.
50%
HorrorIQ
geschrieben am 01.08.2007 um 22:00 Uhr
Gaspar Noes "Irreversibel" in einem Atemzug mit billigsten Machwerken wie "The Punisher" oder "The Crow" zu nennen, zeigt ja nur, daß man Noes Werk noch nicht mal im Ansatz verstanden hat ...
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