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Moviebase Mother of Tears: The Third Mother

Mother of Tears: The Third Mother
Mother of Tears: The Third Mother

Bewertung: 75%

Userbewertung: 65%
bei 82 Stimmen

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Originaltitel: Terza Madre, La
Kinostart: 26.09.2008
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.10.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 97 Minuten
Studio: Medusa Film / Koch Media
Produktionsjahr: 2007
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Adam Gierasch, Dario Argento, Jace Anderson
Darsteller: Asia Argento, Moran Atias, Valeria Cavalli, Philippe Leroy, Daria Nicolodi, Coralina Cataldi-Tassoni, Udo Kier, Robert Madison, Jun Ichikawa, Paolo Stella, Massimo Sarchielli, Gisella Marengo, Marica Coco, Silvia Rubino, Araba Dell'Utri, Cristian Solimeno

Mit den ersten beiden Mütter-Filmen hat Dario Argento („Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“, „Profondo Rosso“), Italiens Horror-Regisseur Nr. 1, Kinogeschichte geschrieben. „Suspiria“ (1976), in dem eine amerikanische Nachwuchstänzerin in einer Freiburger Ballettschule gegen einen geheimnisvollen Hexenzirkel antritt, gehört bis heute zu den atmosphärisch eindrucksvollsten Horrorfilmen überhaupt. Und mit „Inferno“ (in Deutschland auch: „Horror Infernal“), in dem die zweite Mütter-Hexe in New York ihr Unwesen treibt, legte Argento drei Jahre später ein würdiges Sequel nach. Schon damals war klar, dass die düstere Hexensaga eigentlich als dreiteilige Serie angelegt ist. Immerhin findet die dritte Mutter, Madre Lacrimarum, auch in den beiden ersten Filmen schon mehrfach Erwähnung. Nun, mit fast dreißigjähriger Verspätung, ist der Abschluss doch noch gelungen: Argento hat gegen alle Widerstände endlich die Finanzierung auf die Beine gestellt und mit „Mother of Tears“ seine Mütter-Trilogie vollendet.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die über die verstrichenen Dekaden in Fankreisen immer weiter angestiegenen Erwartungen sind illusorisch und werden dementsprechend auch nicht erfüllt. Aber zumindest hat Argento nach den belanglosen „Masters of Horror“-Beiträgen „Jenifer“ und „Pelts“ sowie dem eher schwachen Giallo „The Card Player“ seinem Spätwerk nun doch noch einen wirklich sehenswerten Beitrag hinzugefügt. Auch wenn er sich vom fantastisch-mythischen Grundton der Vorgänger ein wenig entfernt und stattdessen verstärkt auf handfeste Splattereinlagen pocht, kann Argento in Sachen Atmosphäre so leicht niemand etwas vormachen. Und so sollte sich der Großteil heutiger Genreproduktionen, zumindest was die bedrohlich-bedrückende Stimmung angeht, von „Mother of Tears“ trotz dessen Schwächen ruhig mal eine Scheibe abschneiden.

Nach Freiburg und New York trifft es diesmal Rom: Nachdem eine mit geheimnisvollen Symbolen verzierte Urne zufällig auf einem Friedhof entdeckt und von der Museumsangestellten Sarah (Darios Tochter Asia Argento, „Land of the Dead“, „Boarding Gate“) voller Elan geöffnet wurde, bricht in der Ewigen Stadt die Hölle auf Erden los. Überall kommt es zu Gewaltausbrüchen: Schlägereien, Morden und Vergewaltigungen – wohin man auch schaut, überall reißt das Chaos die Herrschaft an sich. Eine Mutter schmeißt gar ihr Baby von einer Brücke. Mit Hilfe einer magischen Tunika, die sich in der Urne befand, ist die schwarze Hexe Madre Lacrimarum wieder zu Macht gekommen. Roms einzige Hoffnung ist Sarah, deren Eltern einst beim Kampf gegen Madre Suspiriorum in Freiburg ums Leben kamen. Doch der Hexenzirkel wird von Stunde zu Stunde mächtiger und Sarah ist sich ihrer eigenen Kräfte noch immer nicht vollständig bewusst…

Der sakral-rockige Score von Claudio Simonetti jagt einem bereits in der ersten Sekunde einen ordentlichen Schauer über den Rücken. Doch gerade wenn sich der Zuschauer in der fiesen Atmosphäre der Anfangsminuten wohlig eingenistet hat, macht Argento mehr als deutlich, dass sich seine Prioritäten in den letzten 30 Jahren doch ein Stück weit verschoben haben: Nach knapp neun Minuten haut er seinem Publikum nämlich die erste saftige Splattereinlage vor den Latz. Eine Kollegin von Sarah wird, nachdem die Urne geöffnet wurde, von einer Horde undefinierbarer Kreaturen massakriert. Zunächst werden mit einem Schraubstock der Schlund geweitet und die Zähne entfernt, anschließend wird der Bauch aufgeschlitzt und die glitschigen Gedärme plumpsen auf den Boden.

Zunächst wirkt dieses explizit zur Schau gestellte Gemetzel wie ein Fremdkörper, der die Atmosphäre zu zerstören droht. Doch im Verlauf der Handlung wird immer klarer, dass Argento mit seinem inszenatorischen Geschick durchaus dazu in der Lage ist, Atmosphäre und Splatter friedlich nebeneinander koexistieren zu lassen. Dabei treibt er den Gorefaktor immer weiter auf die Spitze. Neben den typischen Einlagen wie ausgestochenen Augen, zermatschten Schädeln und durchschnittenen Kehlen wird unter anderem ein Frauenkörper von der Vagina bis zum Mund mit einem Speer durchstoßen. Und die finale Blut-und-Titten-Orgie ruft sogar leise Erinnerungen an Brian Yuznas Splatter-Satire „Society“ wach. Im Gegensatz zu Folterpornos á la „Hostel II“, deren selbstzweckhaften Gewaltnummern jeden Anflug von Stimmung im Keim ersticken, beweist Argento nun, dass sich Gore und Atmosphäre durchaus unter einen Hut bringen lassen.

Der stärkste Moment des Films ist die subtile Art, mit der das langsam aufkeimende Chaos integriert wird. Während Sarah durch Rom hetzt, um ihrer Bestimmung zu folgen, finden im Hintergrund immer mehr Ereignisse statt, die auf die drohende Apokalypse hindeuten. Zunächst sind es nur vergleichsweise harmlose Schlägereien und Krawalle, einige parkende Autor werden zertrümmert. Dann läuft plötzlich ein Mann mit gezogener Waffe durchs Bild. Später liegen vereinzelt Leichen auf den Bürgersteigen und ein Polizist wird kaltblütig erschossen. Diese Beiläufigkeit, mit der Roms stetiger Zerfall beschrieben wird, macht einen beträchtlichen Teil des Reizes von „Mother of Tears“ aus. Sowieso sind es die kleinen atmosphärischen Dinge, die dem Film eine besondere Note verleihen. So etwa auch die modernisierten Hexenjünger, die wie eine Gothik-Ausgabe der „Sex and the City“-Modepüppchen auf Crack daherkommen.

Argento ist genug eingefallen und er hat inszenatorisch immer noch mehr als genug drauf, um den verspäteten Angang seines Trilogie-Finales gutzuheißen. Sicherlich reicht „Mother of Tears“ nicht an seine beiden Vorgänger heran und ist im Gegensatz zu diesen auch bestimmt kein Meisterwerk oder gar Meilenstein der Horrorgeschichte, doch ein würdiger Abschluss der insgesamt grandiosen Hexensaga ist er trotzdem. Es ist schön zu sehen, dass Argento nach einigen Jahren der belanglosen Mittelmäßigkeit doch noch einmal ein ordentliches Pfund rausgehauen hat.

>> verfasst von Marcel Clerici

60%
Newton
geschrieben am 15.08.2009 um 15:00 Uhr
Recht brutaler aber leider mit einigen schwächen solider Horror der die Reihe nicht gerecht wird. Trotzdem ordentlicher Argento Film nach langer Zeit.
80%
Lolo
geschrieben am 22.01.2009 um 21:00 Uhr
ZUNÄCHST: Schaut euch den Film bitte uncut an, es geht doch einiges in der deutschen Fassung verloren. Diese furchtbaren Synchronstimmen...naja. Ich muss zugeben, dass mir dieser Film gefällt. Nicht weil da so viel Originalität drin liegt oder die Einstellungen besonders ausgefallen sind, oder die Geschichte so viel Sinn macht-das tut sie nicht, denn es werden auch Inhalte der "Triologie" pervertiert...wie wir wissen ist mater Lacrimarum nicht die grausamste von allen...das war die Tenebrarum usw. Und die Schauspieler...ja...die hätten es besser gekonnt und dieses dumme Ende oh Gott, nein! ;-)Und dieser Fetzen von Talisman (Gott muss der Frau kalt gewesen sein), die gemachten Brüste der Hexe, die Anhängerinnen die so blass wirken, ....Aber hey. der Film macht einfach Spass und da ist auch diese morbide Stimmung und diese kleinen beiläufigen Referenzen an Suspiria (hört GENAU hinnn, manche Momente in der Musik zitieren sehr wohl Suspiria). Kommen euch die eingesetzten Waffen nicht bekannt vor? Das Arsenal aus "The Church", "Phenomena: nachempfunden" usw...Dieser Film, und das ist eindeutig, möchte nur unterhalten. Das schafft er auch. Gut, es fehlen die Farben aber die haben doch nie wirklich Sinn gemacht, es wurde lediglich, teilweise der deutsche Impressionismus zitiert. Damit meine ich auch eher z.B. die blaue Iris (Blau steht für Wissen/ Neugierde) und nicht die schönen Farbeffekte die nachträglich nachgepinselt worden sind. Ja ich weiss...es sieht schön und unwirklich aus und komikhaft, gut. Dafür ist "la terza madre" ein "fleischgewordener" Komik und das ist gut so. Das Ende ist doof. Die anderen Filme enden aber auch ziemlich bescheuert, und genau hier bleibt sich Argento treu ;-)Ganz ehrlich: Ich finde, dass dieser Teil recht gelungen ist weil Argento sein Werk mit Humor nimmt. Es ist doch klar, dass dieser Film kein neues Suspiria hätte werden können und ich finde es schlau, auch wenn für viele unbefriedigend, wenn Argento mehr oder weniger, eine etwas andere Richtung eingeschlagen hat.
10%
Rabanna
geschrieben am 23.11.2008 um 11:00 Uhr
Also ich hab mir den Film auch vor ein paar Tagen mal angeschaut...Oh mein Gott! Der Film war stellenweise so dermassen neben der Spur das ich mich teils echt verarscht fühlte.Diese Möchtegernhexendarstellerinnen waren wirklich so beschissen das ich einen kleinen Hass auf diese Darstellerinnen entwickelte. Dieses ewige dähmliche böse Gezischel war ja so grottig. Das dann die Oberhexe aussieht wie eine B - Pornodarstellerin.Und dabei wollte ich mir den Film eigentlich schön sehen...
50%
Colin
geschrieben am 07.09.2008 um 16:00 Uhr
Wie bitte!? "Nach Jahren der belanglosen Mittelmäßigkeit doch noch einmal ein ordentliches Pfund rausgehauen?" Richtig ist wohl, dass Herr Argento die Mittelmäßigkeit gepflegt weiterführt. Mir ist es schlicht ein Rätsel, wie ein Regisseur, dessen Stärken eindeutig NICHT in den Bereichen schlüssige Story, nachvollziehbare Dramaturgie oder glaubwürdige Darsteller liegt, sich seit Jahren auf genau diese Punkte konzentriert.Habe "Mother of Tears" gestern als UK-DVD gesehen und bin wahnsinnig enttäuscht worden - und als großer Argento-Fan jetzt entsprechend sauer.Besonders "Suspiria" und "Inferno" - also die beiden "Mother of Tears"-Vorgänger - werden immer wieder als Aushängeschilder für den typischen und unter Fans geliebten Argento-Stil angeführt. Und das auch 30 Jahre später. Wann immer Argento danach versucht hat, es mit dem zeitgemäßen Thriller-Kino Marke Hollywood aufzunehmen (verkürzt gesagt: weniger eigenwilliger Stil, mehr Plausibilität in allen Bereichen), ist er mal mehr, mal weniger baden gegangen.Und ausgerechnet seine Rückkehr ins Horror-Genre macht genau die gleichen Fehler: Eine krampfhaft auf Sinn getrimmte Geschichte inkl. unzähliger Plot-Holes, teils scheußliche Schauspieler, eine gehetzte Dramaturgie, größtenteils banale Kameraarbeit (wo sind die liebevoll inszenierten Fahrten und losgelösten Set-Pieces?) und auch ein Soundtrack, der trotz Goblin-Veteran Simonetti irgendwo zwischen belanglos konventionell und zu konventionell für Argento-typisch unkonventionell vor sich hindümpelt, machen "Mother of Tears" für mich zu einer riesigen Enttäuschung. Argento versucht mit dem konventionellen Genre-Kino zu konkurrieren. Das hat er noch nie gekonnt und früher - zum Glück! - auch nicht gewollt. Warum er es mit "Mother of Tears" ein weiteres Mal versucht, ist mir ein Rätsel. Die Chance, sich 30 Jahre nach seinen größten Erfolgen als Regisseur mit eigener Handschrift zu rehabilitieren, hat Argento wieder einmal nicht genutzt. So bleibt "Mother of Tears" eine enttäuschende Schlachtplatte, deren große Ambtionen - wieder einmal - an den offensichtlich nicht ausreichenden Fähigkeiten ihres Regisseurs scheitert.
80%
fleisch
geschrieben am 29.08.2008 um 02:00 Uhr
Ich kann mich der Kritik von Marcel Clerici nur anschliessen.Ich hatte ein super Filmerlebnis und wurde nicht enttäuscht. Mother of Tears hat zwar einige kleine Schwächen, dennoch wurde ich sehr gut unterhalten. Einige Szenen waren bitterböse inszeniert und die Musik gefiel mir auch. Ein schön düsterer Argento, den ich mir sicher noch paar mal ansehen kann.
30%
Gast
geschrieben am 22.08.2008 um 15:00 Uhr
Inszenatorisch genug drauf? Der Film lässt jegliche Form von Dynamik und Spannung vermissen und wirkt wie ein blasses Abziehbild seiner früheren Werke. Teilweise unfreiwillig komisch, nie wirklich mitreißend und lange nicht so grausam wie angekündigt!
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