Eli Roth, Regisseur des knallharten „Hostel“, dürfte sich seit seinem makaber-witzigen Virus-Horror „Cabin Fever“ wohl auch beim letzten Genre-Fan einen Namen gemacht haben. Die Story stammt von ihm, das Drehbuch ebenso, und auch die Regie übernahm Roth. Das alles reichte ihm aber noch nicht, und so findet man ihn als Nebendarsteller und –opfer im Film wieder. Perfekt.
Aber langsam. Die Geschichte – so einfach und doch so gut: Vier Freunde planen nach ihrem bestandenen College-Abschluss eine Ferienwoche in einer abgelegenen Waldhütte. Mit dabei sind das Pärchen Marcy (Cerina Vincent) und Jeff (Joey Kern), das Möchtegern-Pärchen Karen (Jordan Ladd) und Paul (Rider Strong) und Loser Bert (James Debello). Alle sind gut drauf und freuen sich auf eine Woche Saufen, Feiern und Sex. Kaum an der Hütte angekommen, gibt es auch schon Probleme: Bert, der sich mit einem Luftgewehr auf Eichhörnchenjagd begibt, trifft ausversehen einen Hinterwäldler. Und hat ihn fortan am Hals. Was keiner weiß: Der alte Mann ist mit einem fleischfressenden Virus infiziert und verbreitet diesen nun unter den Freunden. Dazu kommen die wütenden Verwandten des Waldbewohners sowie extrem schlechtgelaunte Tankstellenbesitzer…
Hört sich nicht nach Spaß an? Macht es aber! Schon die ausgewählten Darsteller passen gut in ihre Rollen, verkörpern die gezeigten Klischees wunderbar. Der typische Loser Bert, der nichts als Drogen, Sauferei und anderen Scheiß im Kopf hat, zwei hübsche Mädchen und ihre Freunde, die ein wenig hinterm Mond leben. Und an der Tankstelle gibt es schon die ersten „bösen“ Vorahnungen: Dennis, ein kleiner Junge, der aussieht, als sei er aus Stephen Kings „Dorf der Verdammten“ entflohen, hat genauso nicht mehr alle Tassen im Schrank wie sein Vater und Großvater. Und doch kommt es noch besser. Erstmal im Wald angekommen, gibt sich ein fröhlich gestimmter Dauerkiffer die Ehre (grandios: Eli Roth) und stattet den Freunden einen kleinen Besuch ab, verschwindet daraufhin genauso schnell, wie er gekommen war… Erstmal…
Bis zur Hälfte macht der Film, trotz des blutspuckenden Waldmenschen, einfach nur Spaß. Witzige Dialoge, lustige Darsteller und hier und da ein kleiner Seitenhieb können überzeugen. Aber dann gesellt sich schließlich zu dem ausgelassenen Feiern doch noch das Unangenehme. Nicht für den Zuschauer, aber für die Freunde umso mehr. Denn die vermeindliche Liebesszene der beiden Schulfreunde, die nun endlich mal zu Potte kommen, trügt. Aus schnulzig wird postwendend ekelig, und das Grauen nimmt jetzt volle Fahrt auf.
Die Make-Up-Effekte sind erste Sahne und laden zum Ekeln ein, die Musik und Soundeffekte untermalen die bitterböse Zeremonie hervorragend. Die Panik unter den Freunden steigert sich immer mehr, die Spannung ebenso. Und dann scheinen nicht nur die Infizierten durchzudrehen, auch der böse Bube mit dem langen blonden Haar wird zum Martial Arts-Kämpfer und durch eigene – für den Zuschauer äußerst amüsante – Dummheit zum Opfer. Die Polizei, dein Freund und Helfer, übernimmt die genau gegensätzliche Rolle ihrer Aufgabe: Jung-Cop Winston feiert bei einer Waldparty einfach kräftig mit und auch seine Kollegen liefern zum Ende hin nicht unbedingt das, wofür sie bezahlt werden… So bricht bei den vier Freunden ein haarsträubender Überlebenskampf aus. Jeder ist auf sich alleine gestellt, muss sehen, dass er es möglichst noch vor Ausbruch des Virus in ein Krankenhaus schafft. Das ist zwar sehr brutal und blutig, aber dennoch sehr unterhaltsam und irgendwie auch lustig. Denn ausgerechnet der eingebildeste Schönling überlebt – vorerst – als Einziger.
Das Ende ist dann, wie der gesamte Film, eine böser Scherz, der aber einfach nur passt. Die Tankstellenbesitzer entpuppen sich als tolerante Gesellschaftsmenschen, Kinder bieten der Polizei jetzt sogar vor der Tanke schmackhafte Limonade an. Auch Tiere spielen in dem Streifen eine große Rolle. Der Hund, zum Einen als Überträger der Krankheit, zum Anderen als beängstigende Bestie, und das ansonsten so scheue Reh, hier ein Spielverderber für den Protagonisten – für das Publikum jedoch nur ein weiterer Lacher.
Letztendlich gelingt Eli Roth ein blutender und fleischiger Spaß, der das Zeug zum Kult hat. Denn nicht umsonst produzierte „Kill Bill“-Quentin Tarantino Elis neuesten Streich „Hostel“. Um „Cabin Fever“ kommt man als Horror-Fan einfach nicht umher, der Film lädt auch zum mehrmaligen Schauen auf jeden Fall ein. Mundharmonikerspieler und Frauen, die sich die Beine rasieren, seien gewarnt: Nach diesem Movie werdet ihr diese Sachen mit ganz anderen Augen sehen…
>> geschrieben von Janosch Leuffen
Auf jedenfall könnten es mehr sein, aber Ihr erwartet, dass der Film Hollywood like erscheint, mit einem 150 Millionen Budget. Falsch, der Film hat 3 Millionen gekostet und DAS, soll einer nachmachen. Mich hat eher ein Film wie "Paranormal Activitys" - was von der Idee her sehr gut, von der Umsetzung sehr schlecht - gelangweilt, welcher kaum mehr gekostet hat.
Also, erwartet nicht zuviel, befolgt meine Tipps, die ich unten geschrieben habe, dann wird das schon. Über die kleinen Logikfehler kann man hinwegschauen, diese sind nicht gravierend.GrüßeUltra
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Ich kann euch sagen, FINGER WEG ... Sogar unsere Mädels hatten mal keine Angst und das muss schon was heißen...
Der einzige Grund warum ich nicht gleich 0 % gegeben habe ist, dass das Ende wirklich extrem geil geworden ist ^^ Da konnte man einfach nur lachen.