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Moviebase MindFlesh

MindFlesh
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Bewertung: 85%

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Originaltitel: MindFlesh
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Zen Films
Produktionsjahr: 2008
Regie: Robert Pratten
Drehbuch: Robert Pratten
Darsteller: Roy Borrett, Steve O'Halloran, Peter Bramhill, Carole Derrien, Christopher Fairbank, Steven Burrell, Cordelia Bugeja, Isabella Jade Fane, Lucy Liemann, Charlotte Milchard

"Ein gutes Drehbuch funktioniert auch ohne Dialoge..."

Wenn ein Regisseur seinen Film mit den Worten "A Cronenberg-Style Horror Thriller" beschreibt, liegt die erste Hürde bereits in der eigenen Erwartungshaltung. Ein Maß, das bei einem Namen wie Cronenberg bis nach Hollywood reicht, wo Werke wie Videodrome oder Die Fliege mit ihrer einzigartigen Wirkung entstanden und mittlerweile in der Ahnengalerie ruhen. Diese Haltung maßt sich ein Engländer an, oder auch Exil-Engländer, wie Robert Pratten mit wachsendem Unmut über die eigene Regierung zu verstehen gibt, dessen Portfolio mit London Voodoo bisher einen einzigen Spielfilm umfasst, welcher hierzulande über Starmedia erschien. Ein Erfolgskriterium? Wir werden sehen.

Chris ist ein ganz normaler Mitbürger. Er geht seinem Job als Taxifahrer nach, pflegt einige Freundschaften und führt ein gut situiertes Leben. Seine geordnete Gangart scheint sich in Luft aufzulösen, als Chris Visionen einer Frau bekommt. Er katalogisiert die Erscheinungen in einem Logbuch, während seine Freunde immer mehr an seinem Verstand zweifeln. Der Verdacht scheint sich zu verdichten, als die mysteriöse Frau in seiner Wohnung auftaucht, völlig nackt und blutverschmiert. Er beginnt eine Beziehung mit dem unbekannten Wesen. Die Gefährlichkeit der Situation steigt ins Unermessliche. Eine übernatürliche Kraft bedroht das Leben seiner Freunde und nur Chris kann etwas gegen diesen Vorgang unternehmen. Ein Buch soll Aufschluss geben.

In Deutschland wäre die Finanzierung eines derartigen Projektes undenkbar. In England, so scheint es, ist die Voraussetzung zumindest in Ansätzen gegeben. Sind die Mittel begrenzt, muss das Bestmögliche aus dem Vorhanden gemacht werden, dachte sich Pratten. So spielt MINDFLESH in London, ohne dabei jedoch dessen Ausmaße in Erscheinung zu bringen, was diesen verwirrenden Thriller zu einem kammerspielartigen Filmstück arten lässt. Diese Produktion ist etwas so unnahbares, dass die Klassifizierung auch nach der Aufschlüsselung zur Unmöglichkeit gerät. Chris, gespielt Peter Bramhill, ist ein Taxifahrer, der kein Taxi fährt. Eine eingeschränkte Lebensweise, die augenscheinlich zumeist in der Dunkelheit praktiziert wird und ohne Arbeit oder Freude auskommt.

Pratten schafft durch diesen Blickwinkel ein Gefühl, dass jeder Lebensfreude abgeht. Trostlosigkeit und Tristesse bestimmt das Bild, welches uns zukünftig für siebzig kurze Filmminuten auf dem Bildschirm begleiten und bannen wird. Die schützende Gefühlsbarriere ist schnell erbaut und undurchdringbar. Dies birgt dank anderweitiger Möglichkeiten intensive Sichtweisen. Auf das Abnorme konzentriert, das Chris Jackson im Laufe seines Leidensweges widerfährt, verleiht der Regisseur seinem Werk eine ausdrucksstarke Wirkung, der man sich nur schwerlich entziehen kann. The Butterfly Effect ähnlich wird der Hauptcharakter unentwegt von pochenden Gedanken und der Vergangenheit heimgesucht, was sich in Form wellenartiger Auswüchse auf dem Bildschirm manifestiert.

Was ist mit der Vergangenheit? Was ist mit der Zukunft? Es scheint fast zweitrangig. Im Hier und Jetzt dominiert die verbotene Liebschaft, die Chris zu seinem Geisterwesen pflegt, ohne die Beweggründe zu hinterfragen. Abnormal. In seiner Aussage spielt MINDFLESH zwar mit dem Übernatürlichen, auftretenden Erscheinungen und Einstein behafteten Theorien, lässt diese im gesamten Verlauf jedoch nie in den Vordergrund treten. Was will denn dieser Film überhaupt? Im Grunde ist die Antwort leicht gefunden: Präsenz. Durch die Bildsprache erwirkt Robert Pratten, der für einen erneuten Einsatz Patrick Jackson hinter der Kamera postieren konnte, pure Ästhetik, die sich mal kräftig, mal einschüchternd niederschlägt. Englands Antwort auf Cronenberg oder Lynch eben, die sich trotz fehlender Dialoge bildgewaltig durchzusetzen vermag.

>> verfasst von Torsten Schrader

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