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Moviebase Fremde Sohn, Der

Fremde Sohn, Der
Fremde Sohn, Der

Bewertung: 55%

Userbewertung: 89%
bei 71 Stimmen

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Originaltitel: Changeling
Kinostart: 22.01.2009
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Imagine Entertainment / Universal Pictures
Produktionsjahr: 2008
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Darsteller: Michael Kelly, Jeffrey Donovan, Jason Butler Harner, Angelina Jolie, John Malkovich, Amy Ryan, Riki Lindhome, Zach Mills, Morgan Eastwood, Geoff Pierson, Gregg Binkley, Kerri Randles, Wendy Worthington, Cooper Thornton, Michelle Martin, Brian Prescott, Jim Cantafio

Clint Eastwood ist so etwas wie die graue Eminenz Hollywoods. Vom rauen Action- und Westernhelden hat es der heute 78-Jährige zu einem der respektabelsten Filmemacher gebracht. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass Eastwood nicht eine neue Arbeit vorstellt. 2008 drehte er gleich zwei Filme, darunter mit „Gran Torino“ sogar einen in der Doppelfunktion als Hauptdarsteller und Regisseur. Der andere heißt „Der fremde Sohn“ und erzählt die wahre Geschichte der Christine Collins.

Los Angeles, im März 1928. Alles sieht anfangs nach einem ganz normalen Samstag im Leben der allein erziehenden Mutter Christine Collins (Angelina Jolie) aus. Morgens verabschiedet sie sich wie immer von ihrem neunjährigen Sohn Walter (Gattlin Griffith), um ihrer Arbeit in einer Telefonvermittlung nachzugehen. Als sie nach Dienstschluss wieder zu Hause eintrifft, ist Walter verschwunden. Alle Bemühungen, ihren Sohn ausfindig zu machen, bleiben erfolglos. Walter scheint wie vom Erdboden verschluckt. Erst fünf Monate später ereilt Christine schließlich die erlösende Nachricht. Die Polizei hat ihren Sohn gefunden. Doch die Freude hierüber währt nur kurz. Denn das Kind, das die Beamten der Öffentlichkeit vorstellt, ist nicht Walter. Davon ist Christine überzeugt. Bei der Suche nach ihrem Sohn und ihrem Kampf gegen das korruptionsverseuchte Los Angeles Police Department erhält sie prominente Unterstützung. Der allseits respektierte Radio-Prediger Reverend Briegleb (John Malkovich) drängt die Behörden mit seinen flammenden Anklagen immer stärker in die Defensive.

„Der fremde Sohn“ ist nicht nur wegen seiner Laufzeit von 142 Minuten ein gewaltiges Stück Kino. Eastwoods neues Werk versucht sich an einem alles andere als leichten Spagat. Einerseits will der Film ein emotionales Mutter-Sohn-Drama erzählen, andererseits durchleuchtet er die nicht immer legalen Machenschaften des LAPD, dessen Ansehen in der Bevölkerung nach zahlreichen Skandalen schweren Schaden genommen hatte. Als wäre das nicht bereits genug, vollzieht das Drehbuch von J. Michael Straczynski in seiner zweiten Hälfte einen weiteren Schwenk hin zu einer klassischen Kriminalstory. Plötzlich wird das Verschwinden des Jungen Teil eines viel größeren Falles, der als die „Wineville Chicken-Coop Murders“ in die amerikanische Kriminalgeschichte eingehen sollte.

Nach und nach kommen die unvorstellbaren Verbrechen des Serienkillers Gordon Northcott (Jason Butler Harner) ans Licht. Aber selbst der anschließende Prozess, den Christine aufmerksam verfolgt und der mit Northcotts Hinrichtung endet, lässt manche Fragen unbeantwortet. So bleibt Walters Schicksal auch nach Jahren ungeklärt. Damit man als Zuschauer den Film gleichwohl nicht ohne Hoffnung verlässt, greifen Eastwood und Straczynski auf einen einfachen Taschenspielertrick zurück. Statt Walter taucht Jahre später ein anderer Junge auf, dem seinerzeit die Flucht von Northcotts Farm gelang und der seitdem unter falschem Namen bei einer fremden Familie lebte. Warum soll es Walter nicht ähnlich ergangen sein? Vielleicht konnte auch er fliehen. Es sind genau solche Gedanken, die Christine bis zu ihrem Tod begleiten werden.

In Punkto Detailtreue und Ausstattung gibt sich die Produktion keine Blöße. Das aufwändig rekonstruierte und durch zusätzliche CGI-Aufnahmen wieder zum Leben erweckte Los Angeles der dreißiger Jahre wurde von Eastwoods Kameramann Tom Stern in ein stilvolles Licht und matte Farben getaucht. So weit die technische Seite. Die weniger mysteriöse als vielmehr erschütternde Geschichte weist hingegen des Öfteren spürbare Längen auf. Speziell Christines Aufenthalt in der Psychiatrie („Durchgeknallt“?) sowie der spätere Gerichtsprozess hat man so oder in leicht anderer Verpackung bereits zur Genüge gesehen. Immerhin übernahm mit Angelina Jolie Hollywoods derzeitige Übermutter die Hauptrolle. Wie passend könnte man zunächst meinen. Überraschenderweise erweist sich ihr Spiel jedoch als fortlaufender K(r)ampf, bisweilen hart an der Grenze zur Karikatur. Es scheint, als wolle sie ihren zweiten Oscar förmlich erzwingen. Wie zurückhaltend und eindringlich fiel dagegen ihr Auftritt in Michael Winterbottoms letztjährigem Dokudrama „A Mighty Heart“ aus.

Dass die Jolie doch so weit unter ihren Möglichkeiten bleibt, mag ein Hinweis sein, wieso „Der fremde Sohn“ trotz seines routinierten Regisseurs und seiner technischen Brillanz nur bedingt funktioniert. Statt Christine Collins sehen wir immerzu Angelina Jolie in typischer Dreißiger-Jahre-Garderobe. Fairerweise sei erwähnt, dass auch Straczynskis Skript eine Straffung gut getan hätte. Im Geflecht der vielen Erzählstränge, die vom zentralen Vermisstenfall bis zur Aufklärung der unheimlichen Mordserie reichen, gehen Spannung und Interesse zusehends verloren. Allen Eastwood-Fans sei vielmehr dessen Dirty Harry-Comeback in Gran Torino ans Herz gelegt. Dort gibt sich der Meister auch vor der Kamera die Ehre. Vielleicht zum letzten Mal.

>> verfasst von Marcus Wessel

90%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 16:00 Uhr
Spannend. Echt. Und eine grandiose Angelina Jolie!
80%
citalopramian
geschrieben am 10.06.2009 um 11:00 Uhr
VErstehe nicht warum der Film so schlecht bewertet wurde. Ich finde, es ist ein richtig spannender Film, dank einem tollen Regisseur und einer tollen Hauptdarstellerin. Schön Angelina Jolie einmal anders zu sehen.
70%
sercfan
geschrieben am 01.02.2009 um 16:00 Uhr
55 für den Film kann ich verstehen, glaube aber, dass Angelina Jolie die falsche Dame in der Hauptrolle war. Sie blieb nicht unter ihren Möglichkeiten - diese Rollen passen einfach nicht zu ihr.Der Film ist düster, schockierend und spannend. Man sollte ihn gesehen haben, auch wenn er definitiv zu lang(atmig) ist.
100%
Jackson
geschrieben am 29.01.2009 um 13:00 Uhr
Ich habe den Film Anfang der Woche im Kino gesehen, und war positiv überrascht. Der Film ist richtig gut. Beeindruckt hat mich auch, dass Eastwood auch die Filmmusik gemacht hat. Kann den Film nur empfehlen.
100%
Andreas
geschrieben am 26.01.2009 um 12:00 Uhr
Also ich fand den Film auch grandios. Ebenso Angelina Jolie. Kann die Kritik nicht zur Gänze nachvollziehen.
80%
Didi
geschrieben am 25.01.2009 um 18:00 Uhr
Guter Film, nach einer wahren Begebenheit.Der Film ist sehr interessant (noch nie dagewesene Story)und zieht einen in seinen Bann.Besonders schockierend die damaligen Zustände ...Die obige Wertung von 55% des Redakteurs ist eine Frechheit. (Man soll die Meinung anderer respektieren, aber wenn jemand diesen Film aufgrund der nicht gerechtfertigen Kritik nicht anschaut wäre das schade)Kritikpunkte sind eigentlich nur die unvollständige Darstellung des Bösen und das " Amerika am Ende doch eine gerechtes Land ist".Ein Film den man gesehen haben sollte!
100%
Steven Stark
geschrieben am 30.12.2008 um 20:00 Uhr
Ich bin nur zum Teil einverstanden. Aber ich denke das liegt an dem persönlichen Filmgeschmack. Angelina Jolie ist meiner Meinung nach grandios. Ich sah Ms. Collins und nicht die ganze Zeit Jolie. Das liegt einfach daran das sie einfach sehr bekannt ist. Eine völlig fremde Person in der Rolle würde ganz anders aussehen dann! Und ganz Ehrlich als ich den trailer sah, habe ich jolie erst nicht erkannt, da ich auch nicht wusste das sie mitspielt. Naja, wie gesagt, alles eine Sache des Persönlichen geschmacks! Mit Original Ton ist es bestimmt besser! Nur die Stimme des Pastors ist nervig
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