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Moviebase It's Alive

It's Alive
It's Alive

Bewertung: 60%

Userbewertung: 60%
bei 29 Stimmen

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Originaltitel: It's Alive
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 11.12.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 79 Minuten
Studio: Millennium Films / Kinowelt Filmverleih
Produktionsjahr: 2008
Regie: Josef Rusnak
Drehbuch: Paul Sopocy
Darsteller: Bijou Phillips, James Murray, Raphaël Coleman

Für Elternschaftsphobiker, die schon immer wussten, dass Kinder eigentlich nur die Hölle auf Erden sein können, gibt es mit "It's Alive" ein Update des klassischen Horrorfilms zum Thema, Larry Cohens gleichnamigen Streifen von 1974 (in Deutschland seinerzeit unter dem Titel "Die Wiege des Bösen" vertrieben).

Obwohl der Film sich nominell als Remake gibt, bei dem Cohen sich auch selbst am Drehbuch beteiligte, ist "It's Alive" wohl eher eine Variation auf das Grundthema: Neugeborenes Baby entpuppt sich als reißzahnbewehrtes, menschenfressendes Monstrum. Denn sieht man von dieser grundlegenden Handlungsprämisse ab, unterscheiden sich die Filme doch gewaltig in Stil und Ton. Natürlich ähneln sich einige wenige Szenen, und Regisseur Josef Rusnak erweist dem Klassiker hie und da noch einmal visuell Reverenz: So spielt er etwa auf die Szene im Film von 1974 an, in der ein Milchmann weitgehend offscreen dem Baby zum Opfer fällt, während sich Milch und Blut für die Kamera vermischen.

Eine solche Vermischung findet sich auch hier, sie findet aber im Fläschchen einer Milchpumpe statt - die arg malträtierte Brust von Lenore (Bijou Phillips), der Mutter des Kindes, liefert dem Kind zunächst beides. Der Zuschauer bekommt dazu in Großaufnahme die Brustwarze samt Bisswunden präsentiert. Schön ist anders. Rusnaks Film konzentriert die Handlung fast ausschließlich auf das Haus von Lenore und ihrem Partner Frank (James Murray), wo sie mit dessen kleinem Bruder wohnen, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt. Lenore ist vom College abgegangen und zur Vorbereitung der Geburt zu Frank gezogen, als sie überraschend im sechsten Monat Wehen bekommt - prompt kommt im Krankenhaus ein fertig ausgewachsenes Baby zur Welt.

Allerdings überlebt niemand aus dem medizinischen Team die Geburt - stattdessen finden hinzukommende Helfer ein gesundes Kind und eine gesunde Mutter vor in einem Raum vor, der einem sehr unordentlichen Schlachthof gleicht. Genrekenner wissen da bereits längst, dass mit dem Baby etwas nicht stimmen kann, die Eltern brauchen für diese Erkenntnis allerdings ein bisschen länger. Noch relativ rasch erfasst Mutter Lenore die Lage, nachdem das sehr schnell sehr mobile Kind immer wieder mit Tierkadavern in der Wiege liegt - aber alles schimpfen hilft nicht, das Baby kann vom Blut nicht lassen, und so müssen bald auch ein paar Menschen dran glauben. Hier entfaltet sich der wahre Horror des Films: Wie lange diese Mutter dem Treiben ihres Kindes zusieht, wie sie fluchend und verärgert zwar, aber schicksalsergeben Kadaver und Leichen entsorgt, bis sich das Unglück gar nicht mehr geheim halten lässt.

Mutterliebe wird hier als eine Macht von geradezu zerstörerischer Kraft dargestellt. Das ist in einem gewissen Maße zwar glaubwürdig - wenn man der etwas bemühten Erklärung folgen mag, die der Film für seine Ereignisse zum Ende hin noch nachreicht -, geht aber dann doch schnell an die Grenzen dessen, was in der inneren Handlungs- und Figurenlogik noch überzeugen kann. Zumal, man kann es nicht anders sagen, der Kindsvater sich als rechter Depp herauszustellen scheint, der offenbar sein Kind weder richtig ansieht noch je in den Arm nimmt: Tagelang nimmt er nichts von dem wahr, was um sein Haus herum passiert, und die Reißzähne seines Babies scheint er auch nicht wahrzunehmen. Damit sich das ändert, muss er erst über einige Leichen stolpert, akzeptiert dann aber sofort das monströse Kind als Faktum und schreitet konsequent zu seiner Bekämpfung.

So unentschlossen und unfertig der Film also in seiner Story wirkt - der ganze Handlungsstrang um Franks kleinem Bruder wird seltsam stiefmütterlich behandelt -, so sehr changiert er in seiner Inszenierung zwischen äußerst ernsthaft präsentierten Thrillerszenen und eher albernem Splatter. Das ist zu Beginn des Films noch ganz anders, am Ende ist man aber leider froh, dass das Ganze vorbei ist.

>> verfasst von Rochus Wolff

30%
simon
geschrieben am 06.11.2010 um 21:00 Uhr
Von der selten dümmlichen Grundidee mal ganz abgesehen hat It,s Alive auch sonst bestenfalls eine Menge unfreiwilliger Komik zu bieten. Diese wäre dann auch schon der einzig eventuelle Grund dafür nicht einfach pausenlos vor zu spulen. Das grundliegende Problem dass dieser Film hat besteht darin dass er sich zu ernst nimmt. Somit funktioniert er weder als Familiendrama noch als Trash. Hätte man den Gehalt an Ekel Szenen etwas erhöht und das ganze etwas bewusster mit Humor genommen so ließe sich das Ganze mit Sicherheit als Partyfilm der Marke Robert Rodriguez etc. vermarkten. Denn Unterhaltsam ist derartiger Unsinn stellenweise durch aus. Was allerdings leider noch unterhaltsamer ist wäre da z.bsp. die Tatsache dass Regisseur Josef Rusnak große Namen wie David Lynch, Alfred Hitchcock und Co. Zu seinen großen Vorbildern zählt und sein mit It,s Alive vorliegendes Schaffen allen Ernstes auf gleiche Stufe mit den Werken jener Großmeister des Spannungskinos stellt. Dabei bietet dieser Film nicht mehr als dümmlichen auf Hochglanz Optik polierten Trash der sich als anspruchsvolles Drama zu vermarkten versucht und obendrein durchgehend an Spannung und vor Allem an Atmosphäre vermissen lässt. Einzig die dennoch solide wenn auch völlig unkreative handwerkliche Machart des Films rettet It,s Alive in meinen Augen vor der 25% Untergrenze.
50%
Sven
geschrieben am 30.08.2008 um 14:00 Uhr
Ich habe ihn mir in Frankfurt angesehen. Die Splatter Szenen sind zwar sehr lustig anzusehen, aber wie der Reviewer ja bereits geschrieben hat weiss man einfach nicht was man vom Film halten soll. Einmal toternst und dann wieder lustig. Die Geschichte hat Potential, aber leider ging das total in die Hose.
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